31. Juli 2024, 6:07 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Nach der Entstehung eines Brandes hat man nur 120 Sekunden, um sich in Sicherheit zu bringen. Das ist ganz schön wenig Zeit. Doch wer für den Fall der Fälle vorbereitet ist, kann wertvolle Sekunden sparen. Doch wie sieht eine gute Vorbereitung aus?
In der Regel ist es nichts Alltägliches, einen Brand in der Wohnung hautnah mitzuerleben. Eine Überforderung im Ernstfall ist dann verständlich. In solchen Momenten ist es entscheidend, Ruhe zu bewahren, die Gefahrenzone schnellstmöglich zu verlassen und die Feuerwehr unter der Notrufnummer 112 zu alarmieren. Wer die Grundregeln kennt, ist schon gut vorbereitet. Doch es gibt noch mehr, was man tun kann. „Bereiten Sie sich auf den ‚worst case‘ vor, damit im Ernstfall keine wertvolle Zeit verloren geht“, empfiehlt DEKRA-Brandschutzexperte Lars Inderthal. Folgende Punkte helfen bei der Vorbereitung.
1. Den Feuerlöscher bedienen
Ist ein Brand in der Wohnung gerade erst entstanden, kann man in den ersten Sekunden versuchen, das Feuer mit einem Feuerlöscher zu löschen. Wichtig ist, dass man weiß, wie man ihn bedient, ohne sich zu gefährden und wann ein Einsatz sinnvoll ist, so Brandschutzexperte Inderthal. Beim Löschversuch sollte man auf keinen Fall Rauch einatmen. Im Zweifel überlässt man die Brandbekämpfung doch lieber der Feuerwehr.
Welcher Feuerlöscher ist der Richtige?
Es gibt verschiedene Arten von Feuerlöschern, aber nicht jeder eignet sich für die gleiche Brandursache. Ein Wasserlöscher sollte beispielsweise nicht für Fettbrände verwendet werden, da es zu einer Fettexplosion kommen könnte. Der Aufdruck auf dem jeweiligen Feuerlöscher gibt Aufschluss darüber, welche Brände ein Löscher gut bekämpfen kann.
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2. Fluchtverhalten im Brandfall
Panik und Hektik vermeiden und andere warnen, die ebenfalls gefährdet sind, ist das oberste Gebot. Nach dem Verlassen der Wohnung sollte unbedingt die Tür geschlossen werden, damit sich gefährliche Brandgase nicht auf dem Rettungsweg ausbreiten. Brandrauch enthält giftige Gase – schon geringe Mengen können zur Bewusstlosigkeit führen. Ist das Treppenhaus bereits voller Rauch, bleibt man besser in der Wohnung und macht sich am Fenster bemerkbar.
3. Fluchtwege freihalten
Es kommt nicht nur darauf an, den Rettungsweg zu kennen – man sollte ihn auch nutzen können. Fluchtwege sollten nicht durch Möbel oder Fahrräder versperrt sein. Sie können nicht nur die Flucht erschweren, sondern auch selbst in Brand geraten. Die Haustür sollte sich von innen immer ohne Schlüssel öffnen lassen, sonst sitzt man im Treppenhaus fest. Auch wichtig: Im Brandfall niemals den Aufzug benutzen, so DEKRA-Experte Inderthal.
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4. Rauchmelder regelmäßig überprüfen
In Deutschland sind Rauchmelder seit Anfang 2024 bundesweit vorgeschrieben. Bereits bei geringen Mengen Rauch geben sie einen lauten Alarmton ab – so werden auch Schlafende vor dem Feuer gewarnt. Ob der Rauchmelder einwandfrei funktioniert, sollte einmal im Monat mit der Prüftaste getestet werden. Ist die Batterie fast leer, ertönt ein Signalton im Abstand von einigen Sekunden.
Mit Material der dpa