9. Dezember 2021, 14:18 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Es gibt sie mit den verschiedensten Füllungen – und gerade in der kalten Jahreszeit und zu Weihnachten sind sie ein Klassiker: Bratäpfel. Ganz nach dem Motto „an apple a day keeps the doctor away“ sind sie die Winter-Variante. Aber nicht jeder Apfel eignet sich zum Bratapfel.
Plätzchen, Lebkuchen – aber auch Bratäpfel sind ein wahrer Genuss in der Adventszeit. Bei der Wahl des Apfels könnte es aber kompliziert werden: Weltweit gibt es mehr als 30.000 Apfelsorten – von den meisten haben wir wahrscheinlich noch nie etwas gehört. Aus dem Supermarkt kennen wir vor allem die knallgrünen Granny Smith Äpfel, die Sorten Braeburn und Boskoop sowie Elstar oder auch Pink Lady. Aber nur wenige Apfelsorten eignen sich auch für Bratäpfel.
Welcher Apfel ist der perfekte Bratapfel?
Bei der perfekten Bratapfelsorte gibt es einiges zu beachten. Wichtig ist unter anderem die Konsistenz. Denn der Apfel soll ja nicht zerfallen, wenn er aus dem Ofen kommt. Außerdem muss er gut ausgelöffelt werden können – deshalb empfehlen sich Äpfel mit festem Fruchtfleisch. Sorten wie Elstar oder Pink Lady, die vor allem zum Rohverzehr gedacht sind, sind nicht geeignet. Sie würden beim Backen relativ schnell zerfallen und sind von Haus aus eher süß – perfekt für Apfelmus. Beim Bratapfel bieten sich aber vor allem säuerliche Sorten an – das harmoniert besonders gut mit süßen Füllungen. Wichtig ist auch, dass die Konsistenz nicht zu mehlig ist.
Am besten eignet sich deshalb der Boskoop! Sie gilt als DIE Apfelsorte für Bratäpfel. Der Boskoop ist säuerlich im Geschmack und behält beim Backen seine Form. Perfekt. Geeignet sind auch die Apfelsorten Cox Orange, Berlepsch oder Gravensteiner. Allerdings sind die nicht immer ganz so einfach im Supermarkt zu bekommen. Ansonsten bietet sich neben der Sorte Boskoop auch der relativ saure Jonagold-Apfel als Bratapfel an. Auch diese Sorte findet sich häufiger in den Supermarkt-Sortimenten.
Übrigens: Bei mehr als 30.000 Apfelsorten weltweit, kann man schnell mal den Überblick verlieren. Aber wussten Sie, dass es dafür extra Experten gibt, die den Durchblick haben? Sie heißen Pomologen und sind Fachleute auf dem Gebiet der Obstbaukunde. Pomologen bestimmen und erkennen Apfelsorten, vor allem auch ältere, die vielleicht in Vergessenheit geraten sind. Und sie kümmern sich auch um den Erhalt von Sorten.
Was brauche ich für den Bratapfel?
Für den Bratapfel muss zunächst das Kerngehäuse entfernt werden – dafür eignet sich am besten ein Apfel-Ausstecher. Aber es geht natürlich auch ohne. Alternativ geht auch ein ganz normales, spitzes Messer. Das einfach etwa einen Zentimeter von der Mitte aus entfernt ansetzen und dann einmal durchstechen. Das mehrmals wiederholen, bis das Kerngehäuse einfach mit dem Daumen aus dem Apfel gedrückt werden kann. Fertig. Am Ende wird der Apfel noch ein wenig ausgehöhlt, damit die Füllung mehr Platz hat. Dafür reicht ein Teelöffel.
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Wie backe ich meinen Bratapfel?
Am besten wird der Bratapfel im Ofen gebacken. So steht es zumindest in den meisten Rezepten. Aber auch da gibt es Alternativen. Einmal die Mikrowelle. Bei etwa 600 bis 800 Watt kann der Bratapfel in einer mikrowellengeeigneten Form für ein paar Minuten gebacken werden. Das geht am Ende dann doch deutlich schneller als im Ofen – da brauchen die Äpfel etwa 20 bis 30 Minuten. Auch der Römertopf aus Ton eignet sich. Mit etwas Butter werden die Bartäpfel darin besonders saftig.
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Rezept für einen klassischen Bratapfel
Sie brauchen:
- 4 Äpfel
- 1/2 Zitrone oder Zitronensaft
- Nüsse, Mandeln und Rosinen nach Belieben (für die Füllung)
- 80g Marzipanmasse
- 4 Esslöffel Butter
- Zimt
- gemahlene Nelken
- 400 ml Vanillesoße
- 4 Zimtstangen
Der klassische Bratapfel hat eine Marzipan-Nuss-Füllung. Einfach den oberen Teil der Äpfel wie einen Deckel abschneiden, dann den Apfel aushöhlen und die Innenseite mit Zitronensaft einreiben. Nüsse und Mandeln in der Pfanne goldbraun anrösten – und anschließend mit Rosinen, Butter, Marzipan, Nelken und Zimt verkneten.
Die Masse in die Äpfel füllen, Deckel draufsetzen und ab in den Ofen und bei 180 Grad Umluft für 20 bis 30 Minuten backen. In der Mikrowelle reichen ein paar Minuten bei 600 bis 800 Watt. Zum Schluss die Zimtstangen hereinstecken und mit warmer Vanillesoße servieren.