25. Juni 2020, 10:48 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Brennnesseln sind echte Wunderpflanzen. Hobbygärtner können sie beispielsweise verwenden, um Brennnesseljauche als natürlichen Dünger herzustellen. Dafür muss man die Pflanzen jedoch ernten – also anfassen. Und das am besten, ohne sich schmerzhafte Verbrennungen zuzuziehen.
Die große Brennnessel ist hierzulande am bekanntesten. Sie bildet unterirdisch ein wahres Netzwerk von kriechenden Seitensprossen. Sie weisen in regelmäßigen Abständen Knötchen auf, an denen die Brennnesselstränge senkrecht nach oben wachsen. Deswegen tauchen Brennnesseln nie allein auf – sie wachsen stets als Feld über mehrere Quadratmeter als Teil einer einzigen Pflanze. Die Brennnessel, als Unkraut verrufen, kann nicht nur gegessen werden, sie dient auch als Grundlage für einen hervorragenden Dünger und kann als natürliches Schädlingsbekämpfungsmittel eingesetzt werden. Einziger Haken: Fasst man sie falsch an, verbrennt man sich die Haut. Daher sollte man beim Ernten der Brennnesseln mit ein paar Tricks schützen.
Warum brennt die Brennnessel?
Die Berührung mit Brennnesseln ist schmerzhaft. Grund: Die Brennnessel verteidigt sich mit dem Gift in den sogenannten Brennhaaren, welches Quaddeln und Juckreiz auslöst. Es ähnelt dem Ameisengift und dient dem Schutz der Pflanze.
Brennnesseln ohne Verbrennungen pflücken
Beim Ernten von Brennnesseln sollte man dicke Gartenhandschuhe tragen. Dünne Stoffhandschuhe reichen nicht aus, da die Brennhaare durch das Textil dringen. Mit einer Hand die Pflanze packen, in der anderen ein Messer oder eine Schere halten, um dann den Stängel durchzutrennen. Es lohnt sich nicht, nur einzelne Blätter abzupflücken.
Wagemutige Hobbygärtner können auch auf Handschuhe verzichten. Dann sollte man die Pflanzen immer nur „mit dem Strich“ der Brennhaare anfassen, also von unten nach oben streifend. Dabei werden die Härchen nicht zerstört und das Gift kommt nicht in Kontakt mit der Haut. Allerdings bedarf diese Methode etwas Übung – und Unempfindlichkeit.
Tipp: Brennnesseln, die an einem sonnigen Standort wachsen, haben in der Regel mehr Brennhaare als im Schatten. Der Standort kann also entscheidend sein, wenn man Brennnesseln ohne Schmerzen ernten möchte.
Was tun, wenn man sich an einer Brennnessel verbrannt hat?
Keine Panik – bis auf schmerzhafte Quaddeln gibt es in der Regel keine gesundheitlichen Auswirkungen. Zudem kann das Gift der Brennnessel Rheuma vorbeugen. Nach Kontakt mit den Brennhaaren sollte man die Stelle abwaschen oder mit einem Handtuch abreiben. Anschließend mit Eis kühlen und – falls vorhanden – den Saft der Aloe auf die Haut geben.
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Wo und wann man Brennnesseln ernten kann
Im heimischen Garten sind Brennnesseln oft als Unkraut verschrien. Aber in der Natur kommt die Pflanze häufig vor. Vor allem an Waldrändern, auf Wiesen oder in der Nähe von Flüssen kann man sie finden – meistens in großer Zahl. In der Regel reicht es, einen Standort zu kennen, um genug für beispielsweise eine selbstgemachte Brennnesseljauche ernten zu können.
Tipp: Der beste Zeitraum für die Ernte ist Mai bis Juni. Allerdings sollte man danach die Pflanzenteile zügig verarbeiten. Wie man Brennnesseljauche selbst herstellt, erfahren Sie hier.