27. Oktober 2021, 13:41 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Bei besonders hartnäckigen Flecken greifen viele zu speziellen Entfernern, die sie effektiver bekämpfen sollen. Neben chemischen Reinigern stehen auch natürliche zur Auswahl, aber welche schneiden im Vergleich besser ab?
Bei manchen Flecken reicht eine einfache Wäsche nicht aus, um sie loszuwerden. Sie sollten am besten direkt, nachdem sie passiert sind, mit einem chemischen oder natürlichen Fleckenentferner behandelt werden. Beide versprechen, schon bei niedrigen Temperaturen die Wäsche schonend zu reinigen, aber eben auf Basis unterschiedlicher Inhaltsstoffe. Ein Praxistest soll zeigen, ob eins der beiden dabei besser abschneiden kann.
Natürlicher Fleckenentferner von everdrop
Das vegane Fleckenpulver mit Aktivsauerstoff ist laut Herstellerangaben frei von Chlor, Mikroplastik, Duft- sowie Farbstoffen. Die Inhaltsstoffe sind leicht biologisch abbaubar und zu 97 Prozent natürlichen Ursprungs. Die Tenside basieren auf pflanzlichen Rohstoffen und sind besonders schonend, wie das Dermatest-Siegel zeigt.
Die Verpackung besteht aus Papier und lässt sich im Altpapier entsorgen. Mehr Aufschluss über die Nachhaltigkeit des Reinigers geben zwei weitere Auszeichnungen: das Ecocert-Siegel und die Vegane Blume.
Von Ecocert zertifizierte Produkte dürfen keine vermeidbaren Abfälle und Abwässer verursachen. Außerdem wird zwischen synthetischen und natürlichen Inhaltsstoffen unterschieden. Die vegane Blume zeichnet Produkte aus, die bei ihrer Herstellung und Produktion auf tierische Bestandteile und/oder Tierversuche verzichten. Sie dürfen zudem keine Tierbestandteile, tierischen Nebenprodukte oder aus Tieren gewonnene Rohstoffe beinhalten.
Wie und wogegen soll der natürliche Fleckenentferner helfen?
Das Pulver soll bereits ab einer Wassertemperatur von 30 Grad und gegen Flecken verursacht durch Obst, Gemüse, Kaffee, Rotwein, Tee, Fett, Soße, Gras, Blut oder auch Speichel wirken. Zudem verhindere es einen Grauschleier. Es sollte allerdings nicht bei Wäsche aus Wolle oder Seide zum Einsatz kommen.
Man kann es als Zusatz zum Waschmittel, zur Vorbehandlung oder aber zum Einweichen von Wäsche verwenden. Möglich sind weiße, bleichbare und farbechte Textilien, bevor es zum Einsatz kommt, sollte man das Pulver aber immer an einer unauffälligen Stelle testen. Möchte man es zur Wäsche dazugeben, reichen zehn bis 20 Milliliter, je nach Verschmutzungsgrad. Für eine Vorbehandlung sollte man fünf Milliliter mit 15 Milliliter Wasser mischen, den Fleck damit einreiben und das Ganze anschließend maximal zehn Minuten einwirken lassen. Das Textil danach wie gewohnt in die Wäsche geben. Um ein Wäschestück für ein paar Stunden einzuweichen, braucht man zehn bis 20 Milliliter aufgelöst in vier Litern warmem Wasser.
Der Praxistest
Um das Fleckenpulver testen zu können, wurde etwas Kaffee auf einem Baumwolltuch verschüttet. Ein Gemisch aus 5 ml Pulver und 15 ml Wasser wurden anschließend auf den Fleck gegeben und eingerieben. Nach zehn Minuten wanderte das vorbehandelte Tuch schließlich bei 30 Grad in die Waschmaschine. Das Ergebnis: Das Tuch kam sauber und ohne Kaffeerückstände wieder heraus. Da das Pulver keine Duftstoffe beinhaltet, war das Ergebnis geruchsneutral.
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Chemischer Fleckenentferner von Vanish
Der chemische Fleckenentferner ist genau wie der natürliche frei von Bleichmitteln auf Chlorbasis. Stattdessen besteht er zu 30 Prozent aus Bleichmitteln auf Sauerstoffbasis. Außerdem enthalten sind Natriumpercarbonat, das den Aktivsauerstoff freisetzt, Enzyme, die die Flecken spalten, anionische und nichtionische Tenside für die schonende Fleckentfernung, Natriumcarbonat für eine verbesserte Tiefenreinigung, Tetraacetylethylendiamin, das die Fleckentfernung bei niedrigen Temperaturen ermöglicht, Zeolith zum Enthärten des Wassers und Duftstoffe.
Wie und wogegen soll der chemische Fleckenentferner helfen?
Das Spray soll bei 30 Grad farbsicher bei bunten sowie weißen Textilien aus Baumwolle aber auch Polyester wirksam sein. Sie sollten zudem für eine chemische Reinigung geeignet und dementsprechend gekennzeichnet sein. Am besten testet man es vorher immer an einer unauffälligen Stelle, um sicherzugehen. Das Spray muss man direkt auf den Fleck sprühen, leicht einreiben und anschließend für maximal fünf Minuten einwirken lassen. Danach gibt man das Wäschestück wie gewohnt in die Wäsche.
Der Praxistest
Genau wie bei dem natürlichen Fleckenentferner wurde auch für den chemischen etwas Kaffee auf einem Baumwolltuch verschüttet. Das Spray wurde anschließend direkt auf den Fleck gesprüht und eingerieben. Nach fünf Minuten Einwirkzeit folgte die Wäsche bei 30 Grad. Auch dieses Tuch kam sauber und ohne Kaffeerückstände aus der Maschine. Es roch leicht nach frischer Wäsche, da das Mittel mit Duftstoffen versetzt ist.
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Das Fazit
Schon bei der Verpackung lässt sich im Sinne der Nachhaltigkeit ein gravierender Unterschied feststellen. Der natürliche Fleckenentferner befindet sich in einer Papiertüte, der chemische hingegen in einer Plastiksprühflasche. Die Tüte lässt sich im Altpapier entsorgen, die Flasche landet im Plastikmüll.
Die Anwendungsweise des chemischen sowie des natürlichen Fleckenentferners ist gleich. Der Vorteil bei dem natürlichen Mittel ist, dass es einen breiteren Anwendungsbereich hat als das chemische, das sich besonders zur akuten Behandlung des Flecks empfiehlt.
Nun aber zum interessantesten Part – der Wirkungsweise. Beide Mittel halten ihr Versprechen, denn sie bekämpfen den Kaffeefleck schnell, effektiv und restlos. In dieser Hinsicht lässt sich also kein „besseres“ Mittel ausmachen, beide funktionieren gleich gut. Bleibt noch der Aspekt der Umweltfreundlichkeit beziehungsweise Nachhaltigkeit, bei dem das Fleckenpulver aufgrund der biologisch abbaubaren und größtenteils natürlichen Inhaltsstoffe besser abschneidet.