21. November 2019, 8:13 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Eine Dämmung um das Haus soll Heizungswärme besser im Haus und die Sonnenwärme draußen halten. Dabei kann man zwischen verschiedenen Dämmstoffen wählen und deren Vor- und Nachteile beachten.
Alle Dämmstoffe, die man üblicherweise an Hausfassaden anbringt, dämmen gut. Bei der Abwägung, welches Material Hausbesitzer am besten wählen, sollten sie daher die einzelnen Vor- und Nachteile betrachten. Vier Dämmstoffe im Vergleich.
1. Die Mineralwolle
Vorteil
„Sie ist das am weitesten verbreitete Dämmmaterial“, sagt Manfred Gunkel vom Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks in Köln. Mineralwolle besteht aus Glas- oder Steinfasern. Man verwendet sie sowohl unter vorgehängten hinterlüfteten Fassaden als auch in Wärmedämmungsverbundsystemen (WVS). Ihre Vorteile: „Sie schmiegt sich dicht an den Grundkörper, sodass sich keine Luftschichten bilden, die die Dämmung verschlechtern würden. Außerdem ist Mineralwolle nicht brennbar.“
Nachteil
Allerdings ist dieser Dämmstoff im Vergleich etwas teurer als das ebenfalls gängige Polystyrol. „Ein Nachteil ist, dass Mineralwolle sich bei Nässe vollsaugt und nur langsam wieder austrocknet. Dadurch kann sich Schimmel bilden“, erklärt Gunkel.
2. EPS – Expandiertes Polystyrol
Vorteil
„EPS ist ein günstiger Dämmstoff, der häufig eingesetzt wird“, sagt Martin Brandis von der Energieberatung der Verbraucherzentralen. Expandiertes Polystyrol, bekannt unter dem Handelsnamen Styropor, verfügt über ein gutes Wärmedämmvermögen, ähnlich wie Mineralwolle. Es ist aber druckfest und im Vergleich zum Dämmstoff Mineralwolle leichter. EPS-Platten kann man direkt auf die Wand kleben oder mit Dübeln befestigen. Genauso wie Mineralwolle lässt sich EPS unter vorgehängten hinterlüfteten Fassaden und in Wärmedämmungsverbundsystemen (WVS) verwenden.
Nachteil
Ein Schutz gegen Ungeziefer ist sinnvoll, da Insekten den Dämmstoff gerne befallen. Brandis ergänzt: „EPS wird in der Baustoffklasse B1 geführt, gilt also als schwer entflammbar. Aber es kann durchaus brennen.“ Wobei fachgerecht verarbeitete und den Zulassungen entsprechende Wärmedämm-Verbundsysteme mit Expandiertem Polystyrol grundsätzlich als brandschutztechnisch sicher gelten. Und Polystyrol ist in Deutschland im Hausbau für Gebäude bis 22 Meter Höhe erlaubt.
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3. PUR – Polyurethan-Hartschaum
Vorteil
Isolierungen aus Polyurethan haben sehr gute Dämmeigenschaften. „Sie eignen sich zum Dämmen von Außenwänden, Fußböden, Kellern und Dächern. Bei der Außendämmung wird PUR auch in Wärmedämmverbundsystemen verwendet“, zählt Gunkel auf. PUR-Platten kann man auch bei der Innendämmung von Wänden oder Decken einsetzen.
Nachteil
Als Nachteile führt die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online unter anderem auf, dass das PUR bei sachgerechter Verarbeitung zwar als beständig gilt. Es sei jedoch nicht resistent gegen UV-Strahlung und Nagetiere.
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4. Holzfaserplatten
Vorteil
Holzfaserplatten sind im Vergleich beliebter, da sie eine Alternative zu chemischen Dämmstoffen bieten. „Sie haben aber noch einen recht kleinen Marktanteil“, berichtet Brandis. Wer sich für Holzfaserplatten entscheidet, muss Vor- und Nachteile besonders gut abwägen. „Positiv ist, dass sie aus nachwachsenden Rohstoffen gefertigt werden“, erläutert der Energieberater. „Andererseits müssen sie chemisch behandelt werden, um späteres Algenwachstum, Schimmel und Fäulnis zu verhindern.“
Nachteil
Zwar sind die Einsatzmöglichkeiten der Platten vielfältig, doch ihre Dämmeigenschaften können mit denen von Polystyrol und Mineralfasern nicht mithalten. Daher muss die Dämmschicht im Vergleich zu anderen Dämmstoffen dicker ausfallen, um die gleiche Wirkung zu erzielen. Und nicht zu unterschätzen: Holzfaserplatten sind brennbar.