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Anwalt erklärt

Deutsche Deko- und Möbelkette Depot insolvent! Was Kunden wissen müssen

Depot Insolvenz
Die beliebte Möbel- und Dekokette Depot musste Insolvenz anmelden Foto: picture alliance / Flashpic | Jens Krick
Katharina Regenthal
Redakteurin

18. Juli 2024, 15:04 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Die Pleitewelle im deutschen Einzelhandel hält an. Jetzt hat es auch die beliebte Deko- und Möbelkette Depot getroffen. Sie musste Insolvenz anmelden.

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Bereits in den vergangenen Monaten hatte der Deko-Händler Depot einen harten Sparkurs gefahren. Immer wieder gab es Berichte über Verluste und sinkende Kundenzahlen. Filialen sollten geschlossen werden. Jetzt hat Depot-Inhaber Christian Gries beim Amtsgericht Aschaffenburg Insolvenz beantragt. Laut Handelsblatt wolle er damit die bereits Anfang des Jahres gestartete Sanierung des angeschlagenen Händlers deutlich beschleunigen.

Rund 4.400 Mitarbeiter betroffen

Die Deko-Kette Depot hat rund 300 Filialen in Deutschland und beschäftigt hierzulande etwa 4400 Mitarbeiter. Ihre Löhne sollen laut Unternehmen bis September gesichert sein. Laut der Gries Deco Company, die die Depot-Filialen betreibt, ist geplant, die Kette nun über ein Schutzschirmverfahren zu sanieren. Das Amtsgericht Aschaffenburg hat dies bereits genehmigt. Geplant ist, dass noch in diesem Jahr einen Insolvenzplan vorzulegen.

Restrukturierer spricht von positiven Aussichten

Laut Handelsblatt habe Inhaber Gries zur Unterstützung den bekannten Restrukturierer Sven Tischendorf in die Geschäftsführung geholt. Dieser spricht von positiven Aussichten, trotzt schwieriger Lage. Er habe selten ein Unternehmen in einem solchen Verfahren begleitet, das so gut mit Liquidität ausgestattet sei, heißt es im Handelsblatt.

Dennoch wurde das Insolvenzverfahren wegen drohender Zahlungsunfähigkeit eingeleitet. Die bereits zu Beginn des Jahres gestartete Sanierung soll so beschleunigt werden. In den nächsten Wochen und Monaten will man dann jedes Geschäft auf seine Zukunftsfähigkeit überprüfen. Anschließend will man dann entscheiden, welche und wie viele Läden geöffnet bleiben. Zu Beginn des Jahres waren noch etwa 90 Filialen auf dem Prüfstand gewesen, weil dort der Mietvertrag auslief.

Dank des Insolvenzverfahrens lassen sich nun Verträge kündigen, ohne Bindung an Vertragslaufzeiten oder Kündigungsfristen. Laut Gries möchte man nun zügig auf alle Beteiligten zugehen – gemeint seien Mitarbeiter, Vermieter, Lieferanten und Geschäftspartner, um die nächsten Schritte zu besprechen.

Auf der Website informiert das Unternehmen, dass derzeit keine Retouren möglich sind
Auf der Website informiert das Unternehmen, dass derzeit keine Retouren möglich sind Foto: Screenshot/depot-online.de
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Was müssen Depot-Kunden nach der Insolvenz nun wissen?

Für Kunden bedeutet die Insolvenz von Depot, dass derzeit keine Retouren möglich sind. Diese Information ist auf der Website der Deko-Kette derzeit ersichtlich. Dort heißt es, dass Artikel, die vor dem 16.07.2024 bestellt wurden, aktuell nicht zurückgeschickt werden können. Außerdem können Gutscheine nicht eingelöst oder gekauft werden.

Ansonsten gibt es trotz der Depot-Insolvenz erst einmal keine Änderungen für Kunden. „Geschlossene Verträge sind von beiden einzuhalten. Gekaufte/bestellte Ware muss abgenommen und bezahlt werden“, erklärt Rechtsanwalt Peter Lassek von der Verbraucherzentrale Hessen gegenüber myHOMEBOOK. „Allerdings besteht natürlich ein gewisses Risiko, dass die Rechtsdurchsetzung schwierig bis unmöglich wird, sollte die Sanierung am Ende scheitern und das Unternehmen tatsächlich zahlungsunfähig sein“, so Lassek.

Er erklärt weiter: „Wer bei einem angeschlagenen Unternehmen Ware bestellt und im Voraus bezahlt oder anzahlt, kann nicht ohne weiteres davon ausgehen, dass er im Falle eines Widerrufs und Retoursendung sein Geld zurückbekommt. So war es auch bei anderen Insolvenzen im Bereich des Einzelhandels“.

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