
7. März 2025, 10:36 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Die Pleitewelle hat mittlerweile auch die Solarbranche im Griff. Trotz intensiver Bemühungen, einen Investor zu finden, gibt es für ein Photovoltaik-Unternehmen aus Wolfsburg keine Zukunft. Wie ist es dazu gekommen?
Nachdem kein bindendes Übernahmeangebot eingegangen ist, bleibt nur eine Konsequenz für die insolvente Energiehaus Blechinger GmbH aus Wolfsburg: Der Geschäftsbetrieb wird im März endgültig eingestellt. Bereits im November 2024 musste das Unternehmen Insolvenz anmelden. Bis Monatsende werden noch laufende Projekte abgeschlossen, bevor der Verwertungsprozess beginnt.
Kein Investor gefunden! Betriebsschließung unausweichlich
Das erst im Jahr 2022 gegründete Photovoltaik-Installationsunternehmen musste im November 2024 vorläufige Insolvenz anmelden. Die insgesamt 81 Mitarbeiter erhielten bis Ende Januar Insolvenzgeld und arbeiteten in den vergangenen Monaten noch rund 60 Projekte ab.
Der Insolvenzverwalter Justus von Buchwaldt von der Kanzlei BBL bemühte sich parallel um eine Lösung zur Fortführung des Unternehmens. „Wir haben rund 50 potenzielle Käufer angesprochen, von denen einige auch Interesse signalisiert haben. Doch leider hat bis zum Ende der Gebotsfrist niemand ein bindendes Angebot abgegeben“, erklärte Buchwaldt. Auch eine mögliche Einigung mit den Altgesellschaftern scheiterte.
Passend dazu: Pleitewelle in Deutschland geht weiter – Solarfirma „Bosswerk“ insolvent
Verwertungsprozess beginnt
Da es somit keine tragfähige Perspektive für das Unternehmen gab, blieb nur die Stilllegung des Betriebs. Laut dem Insolvenverwalter habe es zum Schutz der Gläubiger keine Alternative zur Betriebsstilllegung gegeben. Bis Ende März werden noch laufende Projekte durch eine Kernbelegung von 40 Mitarbeitern fertiggestellt, danach beginnt der Verwertungsprozess. Die Website des Unternehmens wurde bereits abgeschaltet.
Starker Umsatzeinbruch führte zur Insolvenz
Im Jahr 2023 erzielte Energiehaus Blechinger laut dem PV-Magazin noch einen Umsatz von rund 22,9 Millionen Euro. Doch im folgenden Jahr brach der Umsatz „erheblich“ ein, wie der Insolvenzverwalter mitteilte – konkrete Zahlen nannte er nicht. Das Unternehmen profitierte zunächst von der hohen Nachfrage nach privaten Photovoltaik-Dachanlagen im Zuge der Energiekrise nach dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs, konnte jedoch die darauffolgenden Herausforderungen nicht bewältigen.

Pleitewelle trifft Baubranche Große deutsche Immobilienfirma muss Insolvenz anmelden

Pleitewelle hält an Deutscher Kamin- und Ofenbauer insolvent! Die Folgen für Kunden

News Großer Küchen-Händler insolvent! Was steckt dahinter?
Sanierungsmaßnahmen blieben erfolglos
Schon vor der Insolvenzanmeldung versuchte die Geschäftsführung, den Betrieb zu stabilisieren. Eine der Maßnahmen war die Schließung des zweiten Standorts in Hannover. Dennoch reichte dies nicht aus, um die Liquiditätskrise des auf Vertrieb, Planung und Installation von Photovoltaik-Anlagen spezialisierten Unternehmens abzuwenden. Letztendlich blieb nur die Abwicklung des Geschäfts.