11. Februar 2021, 14:02 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Manche fallen wie von selbst in Schlaf. Andere brauchen die richtige Bettdecke über sich, um sich nachts zu erholen. Doch wie findet man eine geeignete Decke, die zu einem passt?
Die Beziehung zwischen uns und unserer Bettdecke ist im Grunde profan. Und dann doch wieder sinnlich bis hin zu intim. Denn wie man es dreht und wendet, da liegt etwas auf einem. Es wärmt, schützt und begleitet jeden Schlafsuchenden durch kalte wie durch heiße Nächte. Damit die auch erholsam werden, muss es schon die richtige Bettdecke sein – doch worauf sollte man achten, um die wirklich eine passende zu finden?
Übersicht
Die richtige Bettdecke anhand der Größe finden
Nicht immer, doch bei dieser Frage kommt es auch auf die Größe an. Denn fast nichts raubt leichter den Schlaf, als eine zu kurze Bettdecke. Wohin dann nur mit den frierenden Füßen? Damit es dazu erst gar nicht kommt, sollte jede gute Bettdecke generell rund 30 Zentimeter länger ausfallen als der kürzest Schlafende selbst.
Beispiel: Bei einer Körpergröße von 1,70 Meter sind zwei Meter Bettdecken-Länge ideal. Zwei Meter gelten in etwa auch als Standard für Bettdecken. Wer noch großzügig zwanzig bis dreißig Zentimeter dazu bemisst, ist fast schon auf der sicheren Seite, falls man mal nicht alleine nächtigt.
Paare indes, die es bevorzugen, unter einer Decke zu schlafen, sollten auch in die Breite denken. Gängige Breiten sind für schmale Singles 135 Zentimeter und für einsame Normale 155 Zentimeter. Bei Paaren (zu zweit) sollte es mindestens 200 Zentimeter Deckenbreite geben.
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Welches Material eignet sich wann?
Der Mensch atmet und schwitzt Wasser aus. Alleine jede Nacht verlieren wir rund zwei Liter, einen halben Liter geben wir dabei über die Haut ab. Was die Bettenstadt angeht: Je besser die Decke, desto effizienter gibt sie den Wasserdampf an die Raumluft ab, der im betteigenen Biotop entsteht. Bei Bettdecken minderer Qualität entsteht schnell das, worin kein Mensch liegen will – und worunter auch jede Pflanze leidet: Staunässe.
Für Menschen bedeutet ein Schlaf in feuchten Laken und Bettdecken unruhige Nächte. Beim Aufwachen fühlt man sich dann wie gerädert. Allerdings neigt nicht jeder gleichstark zu Nachtschweiß. Wie stark man schwitzt – auch diese Frage ist entscheidend, um die richtige Bettdecke zu finden.
Synthetik-Bettdecken
Decken aus synthetischen Materialien wie Polyester nehmen generell eher wenig Feuchtigkeit auf. Unter solch einer Decke geraten zwar viele schnell ins Schwitzen. Ihr Vorteil: Sie halten warm, sind leicht im Gewicht und in der Pflege. Für Hausstaub-Allergiker und Asthmatiker bietet sich Bettwäsche aus Synthetik als echte und zumeist einzige Alternative zu herkömmlicher Bettwäsche an. Zudem gibt es im Handel Matratzenhüllen speziell für Allergiker und Asthmatiker, die sogenannten Encasings. Das Material besteht aus besonders dichten Mikrofasern. Verteufeln sollte man Synthetik-Bettwäsche daher auf keinen Fall.
Naturhaar-Bettdecken
Keine Angst, diese Decken sind nicht aus Menschenhaar geflochten. Sie sind meist mit Wolle von Schafen, mit Haaren von Kamelen oder mit Kaschmir gefüllt. Das macht sie schwerer als Decken mit Daunen, sie wärmen jedoch ähnlich wie diese. Zu Beginn können Naturhaar-Bettdecken etwas müffeln. Das verfliegt jedoch mit der Zeit. Ihr Vorteil: Feuchtigkeit, die der Mensch abgibt, wird nachts leichter aufgenommen und tags schneller abgegeben.
Daunen-Bettdecken
Jeder, der nachts zum Frösteln neigt, weiß Daunen-Bettdecken zu schätzen. Diese Decken legen sich trotz ihrer fluffigen Fülle erstaunlich leicht auf den schlafenden Körper und geben ein wohliges, wärmendes Gefühl. Das wird allerdings für wärmeempfindliche Menschen schnell zu viel des Guten. Körperschweiß wird zwar durch Daunendecken gut aufgenommen. Bei der Aussonderung hapert es allerdings etwas. Was da hilft: Am Morgen die Decke zum Auslüften ans offene Fenster legen.
Es gibt bei Daunenbettwäsche allerdings einen unschönen Haken: Daunen und Federn können von noch lebenden Tieren gerupft werden, was oftmals bei Bettdecken unter hundert Euro der Fall ist. Übrigens sind auch Daunenjacken von dem Problem betroffen. Deshalb sollte man beim Kauf immer darauf achten, dass die Daunen von toten Tieren stammen.
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Pflanzenfaser-Bettdecken
Daunen-Bettdecken sind für viele Veganer generell tabu. Doch ähnlich wie bei veganem Pflanzendünger gibt es auch Bettdecken, die ohne tierische Materialien und damit womöglich ohne tierisches Leid auskommen. Decken aus Pflanzenfasern werden zum Beispiel mit Hanf, Baumwolle oder Leinen befüllt. Das macht sie leicht waschbar. Und durch ihre Feuchtigkeitsaufnahme und -abgabe zeigen sie sich klimafreundlich, was das Milieu unter der Decke angeht. Allerdings wärmen die Öko-Decken nicht ganz so gut. Sie liegen zudem meist etwas klobig auf.