27. August 2019, 8:12 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Ob aus Unwissenheit oder Bequemlichkeit – immer noch landen viele Küchenabfälle im Hausmüll statt in der Biotonne. Oder Dinge gelangen in den Biomüll, die da nichts zu suchen haben. myHOMEBOOK erklärt, was rein darf und was nicht – es ist gar nicht so kompliziert!
Viele fragen sich, warum eigentlich der ganze Aufwand mit der Biotonne. Ganz einfach: Bioabfall ist ein natürlicher Rohstoff. Aus den Küchen- und Gartenabfällen wird in einer Verwertungsanlage Kompost für die Landwirtschaft wie auch für den heimischen Garten. Zudem kann der Bioabfall in Biogasanlage zu Energie umgewandelt werden. Das zeigt: Landet der Bioabfall im Hausmüll, wird er in der Regel verbrannt – eine gigantische Verschwendung an Ressourcen. Gelangen zudem Fremdstoffe wie Plastik oder Glas in den Biomüll, müssen diese aufwendig herausgefiltert werden. Daher sollten Sie darauf achten, nur erlaubte Küchen- und Gartenabfälle in der Biotonne zu entsorgen.
Was darf in die Biotonne?
Überall in Deutschland darf folgendes in der Biotonne entsorgt werden: Reste von Gemüse und Obst, auch Schalen und Kerne, Kräuter und Gewürze, Brotreste, Käsereste (Plastikrinde nicht), Kaffeepulver und -filter, Teereste, Nuss-Schalen, Zucker und Mehl.
Außerdem: Schnittblumen, Zimmer- und Balkonpflanzen, Blumenerde (ohne Blumentöpfe), Rasenschnitt, Laub, Unkraut, kleine Zweige und Stroh.
Was darf manchmal in die Biotonne?
Diese Dinge dürfen nicht überall in Deutschland in die Biotonne: Zitronen- und Orangenschalen, Eier und deren Schalen, alte Backwaren, Teebeutel, abgelaufene oder ungenießbare Abfälle wie Quark- oder Joghurtreste.
Außerdem folgende Speisereste: Nudeln, Reis, Kartoffeln, feste Saucen, Fettreste, Fleisch- und Wurstreste, Innereien, Knochen und Fischgräten.
Und auch diese Dinge dürfen nicht überall rein: Küchenpapier, Eierkartons, Kleintierstreu aus Stroh, Sägespäne, Haare, Federn, Vogelsand, Holzasche, Papiertüten, Wattepads, Taschentücher, Tierkot.
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Diese Dinge haben nichts im Bioabfall zu suchen
Niemals in die Biotonne sollten diese Dinge: Plastik, Glas, Metall, Leder, Bekleidungen, Brat- und Pflanzenöle, sonstige Öle, Windeln, Staubsaugerbeutel, Medikamente, verstorbene Haustiere, Flüssigkeiten, Servietten, Papierhandtücher, gewachstes Papier, Pappe, Zeitschriften.
Auch folgendes darf nicht in den Bioabfall: Zigarettenstummel, Tabakreste, Asche, Holzprodukte und Holzwolle.
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Dürfen Bioplastiktüten in den Biomüll?
Manche Kommunen erlauben, Plastiktüten aus biologisch abbaubarem Kunststoff im Bioabfall zu entsorgen, andere nicht. Fakt ist: Umweltfreundlicher als normale Plastiktüten sind sie nicht. Denn selbst, wenn sie vollständig kompostierbar sein sollen, verrotten sie schlecht, wie eine Studie der Universität Plymouth darlegt. Deswegen werden die Bio-Tüten in den Kompostieranlagen aufwendig herausgesiebt.
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Warum darf manchmal Fleischabfall in die Biotonne und manchmal nicht?
Aus Bioabfällen wird Energie oder Kompost erzeugt – je nachdem, ob in Ihrer Stadt oder Kommune eine Biogas-Anlage oder eine Kompost-Anlage den Bioabfall verwertet. Essensreste, darunter auch Fleisch- oder Fischreste, erzeugen einen hohen Gasertrag. Deswegen sind diese Abfälle in einer Biogas-Anlage willkommen, in einer Kompost-Anlage können sie hingegen schlecht verwertet werden. Jeder örtliche Entsorgungsträger legt fest, ob Fleisch und Fisch in den Biomüll darf.
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Wie finde ich heraus, was nicht in meine Biotonne darf?
Wenn Sie unsicher sind, welche Küchenabfälle nichts in der Biotonne zu suchen haben, fragen Sie bei Ihrem örtlichen Abfall-Entsorger oder direkt im Rathaus nach. Die Aktion Biotonne bietet auf ihrer Webseite zudem eine Suchfunktion für den richtigen Ansprechpartner an. Auch beim Naturschutzbund (Nabu) können Sie eine örtliche Abfallberatung ermitteln.