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Schwankende Preise

Die Vor- und Nachteile eines dynamischen Stromtarifs

Strommast mit bunten Kurven
Dynamische Stromtarife sind immer mehr im Kommen. myHOMEBOOK erklärt, wie man davon profitieren kann und welche Nachteile es gibt. Foto: Getty Images

22. August 2024, 10:50 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Dynamische Stromtarife sind eine Möglichkeit, die Kosten für den Energiebedarf zu optimieren. Wie diese besonderen Tarife funktionieren, welche Voraussetzungen bestehen und wie sie sich nutzen lassen, erklärt myHOMEBOOK im Folgenden.

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Die Versorgung mit Strom hat sich über viele Jahrzehnte nicht verändert. Mieter oder Eigentümer schlossen mit ihren Stadtwerken oder regionalen Versorgern einen Belieferungsvertrag und zahlten dann einen festen Betrag pro Kilowattstunde. Eine kleine Abweichung von diesem Schema gab es nur für die Besitzer einer Nachtspeicherheizung. Hier boten die Stromversorger einen etwas günstigeren Tarif in den Nachtstunden an. An diesem grundlegenden Prinzip änderte auch die Liberalisierung des Strommarktes nicht. Zwar haben die Verbraucher damit eine größere Freiheit bei der Wahl des Anbieters, aber es gilt ein fester Preis. Die Digitalisierung hat indes auch den Strommarkt erreicht. Als Ergebnis gibt es heute die Option, dynamische Stromtarife abzuschließen.

Was genau ist ein dynamischer Stromtarif?

Wie der Name bereits vermuten lässt, schwanken bei einem dynamischen Stromtarif die Preise. Die Anbieter geben damit die sich ändernden Strompreise an den Strombörsen an die Verbraucher weiter.

Diese dynamischen Stromtarife werden auch als variabler Tarif und manchmal auch als Reststromtarif bezeichnet.

Wie funktioniert ein dynamischer Stromtarif?

Um ihren Energiebedarf zu decken, kaufen die Stromversorger ihren Strom an Strombörsen an. Und wie an anderen Börsen ändern sich die Preise dort ständig – teilweise im Stundentakt. Dynamische Tarife geben diese Schwankungen an die Verbraucher weiter. Das bedeutet, dass sie den Strom günstiger nutzen können (in Zeiten, in denen der Preis unterhalb der Standardtarife liegt). Für private Haushalte gibt es in der Regel zwei Modelle bei dynamischen Stromtarifen:

  • Tarife mit variablen Zeiten: Bei diesen Verträgen ist nicht definiert, zu welcher Tageszeit ein günstigerer Preis besteht. Das entscheidet sich allein am Strommarkt. In den meisten Verträgen gibt es allerdings einen Korridor, innerhalb dessen sich der Preis bewegt. Das ist aus Sicht der Verbraucher ein Vorteil, weil es eine Grenze nach oben gibt, über die der Preis nicht steigen kann.
  • Rein dynamische Tarife: Hier entfällt der gerade erwähnte Korridor; die Preise für den Strom ändern sich im Verlauf eines Tages häufiger. In der Konsequenz können die Preise auch einmal deutlich unter oder über den Preisen in dynamischen Verträgen mit variablen Zeiten liegen.

Eine weitere Variante bei den flexiblen Stromtarifen sind Verträge, die variabel auf Lasten von Geräten reagieren. Das können etwa Wärmepumpen, Ladestationen für das E-Auto oder auch Nachtspeicherheizungen sein. Gesteuert wird die Stromversorgung dann vom Netzbetreiber, der die Stromversorgung dieser Geräte zu bestimmten Zeiten verringern kann. Dafür gewährt er dann einen Preisnachlass.

Auch interessant: Digitale Stromzähler sollen ab 2025 Pflicht werden

Was man dafür braucht

Wer einen flexiblen Stromtarif nutzen will, braucht in aller Regel einen „intelligenten“ Stromzähler, auch als „Smart-Meter“ bezeichnet. Lediglich bei Tarifen, die zu am Tag fest definierten Zeiten günstiger werden, kann auch ein konventioneller Zähler genutzt werden.

Mit dem „Smart-Meter“ kann der Stromverbrauch durchgehend überwacht werden, zudem erhalten die Verbraucher über die Rückleitung die notwendigen Informationen zum aktuell gültigen Preis pro Kilowattstunde. Denn nur so können sie dann adäquat reagieren und etwa Geräte mit einem hohen Verbrauch in Zeiten geringerer Kosten einschalten.

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„Smart-Meter“ und Geräte für das Smart Home arbeiten oft Hand in Hand. Denn mit einem Smart Home können Geräte abhängig von bestimmten Ereignissen automatisch gestartet werden. Und ein solches Ereignis könnte dann das Erreichen einer definierten Preisschwelle sein.

Es kann allerdings sein, dass der aktuelle Anbieter gewechselt werden muss, denn noch bieten nicht alle Versorgungsunternehmen solche Varianten an. Der Wechsel zu einem anderen Versorgungsunternehmen ist allerdings nicht schwierig.

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Vor- und Nachteil dynamischer Stromtarife

Vorteile

  • Energieverbrauch kann optimiert werden: Jeder kann den Strom zu den Zeiten beziehen, in denen dieser günstiger ist. Gerade in Eigenheimen spielt es unter dem Gesichtspunkt von Lärm keine Rolle, ob eine Waschmaschine oder der Geschirrspüler mitten in der Nacht läuft. Durch das Ausweichen auf Zeiten mit niedrigen Tarifen lässt sich also Geld sparen.
  • Aktive Unterstützung bei der Entlastung der Netze: Durch die deutlich bewusstere Nutzung von Strom kann jeder zur Energiewende und zur Entlastung der Stromnetze beitragen, weil Strom dann genutzt wird, wenn er preiswert ist, also ein besonders hohes Angebot verfügbar ist.
  • Von den Preisen an den Strombörsen profitieren: Je nach Saison und Tageszeit können die Preise an den Strombörsen deutlich fallen. Mit einem flexiblen Tarif profitieren davon nicht nur die Energieunternehmen.

Nachteile

  • Keine sichere Vorausplanung: Die Ausgaben für den Strom lassen sich nicht mehr so einfach vorab kalkulieren, weil es eben keine festen Abschlagszahlungen mehr gibt.
  • Preise schwanken stark: Im Idealfall sparen die Verbraucher bei der Nutzung flexibler Tarife. Allerdings ist eine Vorhersage der Preisentwicklung an den Börsen schwierig. Es ist also auch möglich, dass (zumindest kurzfristig) die Preissteigerungen überproportional hoch sind.
  • Höhere Kosten für Messsysteme und smarte Geräte: Ein Smart-Meter schlägt aktuell mit einem höheren Preis bei den Versorgungsunternehmen zu Buche. Zudem spielen flexible Geräte ihre Stärken im Verbund mit Geräten des Smarthomes aus. Und die sind oft immer noch teurer in der Anschaffung.

Man kann sparen, aber …

„Dynamische Stromtarife erfordern eine aktive Beschäftigung mit dem eigenen Stromverbrauch. Wer die Möglichkeit hat, hohe Verbrauchslasten in Randzeiten zu verlagern, kann damit Geld sparen. Ideal auch für alle, die bereits einen Großteil ihrer Energie selbst produzieren. Beim Abschluss eines Vertrags ist es aber sinnvoll, auf kurze Laufzeiten zu achten. So vermeidet man, zu viel zu bezahlen, wenn der Tarif sich als nicht ideal erweist.“

Themen Strom
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