5. März 2023, 11:47 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Jedes Jahr fallen Unmengen an Elektroschrott an. Viele werfen defekte Geräte einfach weg und kaufen sich schnell ein Neues. Das ist ganz und gar nicht nachhaltig, es gibt bessere Lösungen.
Die Kaffeemaschine gibt keinen Kaffee mehr aus, die Musikanlage hat den Geist aufgegeben oder das Handydisplay bleibt schwarz: Wenn elektrische Geräte streiken, ist das ärgerlich. Der erste und leichteste Gedanke ist meist, das Gerät entsorgen und ein neues kaufen. Vor allem, wenn es schön etwas älter ist und die Garantie abgelaufen ist. Nutzer von Elektrogeräten können aber durchaus nachhaltiger handeln.
Elektrogeräte in einem Reparatur-Café abgeben
Wer defekte Technik reparieren lässt, betreibe „aktiven Ressourcenschutz“, erklärt die Umweltschutzorganisation BUND. Um herauszufinden, ob eine Reparatur noch möglich ist, wendet man sich etwa an den Verbund offener Werkstätten oder ein Reparatur-Café in der Nähe.
Reparatur-Cafés gibt es inzwischen in vielen Städten. Zu bestimmten Termine finden sich „Bastler“ und Interessierte an einem vorher abgesprochenen Ort ein. Bei den „Bastlern“ handelt es sich zumeist um ausgebildete Personen, die in ihrer Freizeit gern anderen helfen wollen. Gegen ein kleines, größtenteils freiwilliges, Trinkgeld geben sie Anleitungen und unterstützen bei der Reparatur. Sofern dies noch möglich ist.
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Gebraucht kaufen ist eine gute Alternative
Wer nachhaltig mit seinen Elektrogeräten umgehen möchte, kann gebrauchte Ware kaufen. Das Problem dabei ist, dass es oft keine Ersatzteile gibt oder sie sehr teuer sind. Kommt eine Reparatur deswegen nicht in Frage, heißt das nicht automatisch, dass man ein neues Gerät kaufen muss. Denn man kann zu Gebrauchtware greifen. Auch das ist ein Beitrag, um Müll zu vermeiden. Und das ist nötig: Laut BUND fallen in Deutschland jeden Tag rund 4500 Tonnen Elektroschrott an.
Die Zahl der Händler mit Second-Hand-Ware im Technikbereich ist mittlerweile groß. Und sie ließen sich auch schnell mittels Suchmaschine und Stichwörtern wie „refurbished“, „wiederaufbereitet“ oder einfach „gebraucht“ finden, erklären die Umweltschützer.
Ökologischer Spielraum beim Neukauf
Führt an einem Neukauf kein Weg vorbei, bleibt immer noch Spielraum für ökologischeres Handeln: Um herauszufinden, welche Elektrogeräte nachhaltig, also langlebig, schadstofffrei und reparierbar sind, rät der BUND dazu, unabhängige Testberichte zu lesen oder sich an Verbraucherzentralen zu wenden.
Umweltfreundlichere Produkte erkenne man etwa auch an dem Siegel „Blauer Engel“. Orientierung zur Energieeffizienz größerer Elektrogeräte gibt das verpflichtende EU-Energielabel.
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Rücknahmepflicht im Handel
Gut zu wissen: Laut dem zum Juli 2022 geänderten Elektro- und Elektronikgerätegesetz ist der Handel dazu verpflichtet, kaputte Elektrogeräte bis zu einer Kantenlänge von 25 Zentimetern auch dann zurückzunehmen, wenn sie nicht in dem betreffenden Geschäft gekauft worden sind.
Das gilt für Supermärkte und Discounter ab einer Verkaufsfläche von 800 Quadratmetern sowie für Elektronik-Fachgeschäfte ab 400 Quadratmetern Verkaufsfläche. Große Elektrogeräte wie Waschmaschinen, Kühlschränke oder Geschirrspüler müssen beim Kauf eines neuen Geräts kostenfrei zurückgenommen werden.
Mit Material der dpa