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Achtung, Brandgefahr!

Wie man einen Ethanol-Kamin sicher verwendet

Ethanol-Kamin
Ethanol-Kamine versprechen pflegeleichte Gemütlichkeit. Jedoch muss bei der Handhabung einiges beachtet werden Foto: Getty Images / Marina_Skoropadskaya
Felix Mildner
Redaktionsleiter

9. Januar 2025, 6:20 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Ethanol-Kamine sorgen für stimmungsvolle Flammen und ein gemütliches Ambiente – bergen aber auch erhebliche Risiken. Eine unsachgemäße Handhabung kann Brände oder Explosionen verursachen. Hier erfahren Sie, wie man einen Ethanol-Kamin sicher betreibt und Unfälle vermeidet.

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Ethanol-Kamine sind beliebte Dekoelemente, doch bei unsachgemäßer Nutzung können sie im wahrsten Sinn des Wortes „brandgefährlich“ sein. Experten empfehlen, nur normkonforme Modelle zu verwenden und wichtige Sicherheitsregeln zu beachten, um das Risiko von Bränden oder Unfällen zu minimieren. Worauf sollte man bei Kauf und Verwendung noch achten? Und eignet sich ein solcher Kamin auch zum Heizen der Wohnung?

Kann man mit einem Ethanol-Kamin auch heizen?

Ethanol-Kamine bieten züngelnde Flammen und ein ästhetisches Design, bringen jedoch kaum Heizleistung. Diese Feuerstellen sind mit flüssigem Bioethanol gefüllt, einer leicht entzündlichen Substanz, die schon bei Zimmertemperatur verdampft. Dr. Hermann Dinkler vom TÜV-Verband erklärt: „Bei Temperaturen über 21 Grad Celsius kann Ethanol in Verbindung mit Luft ein leicht entzündliches und sogar explosives Gemisch bilden.“

Wer sollte auf einen Ethanol-Kamin verzichten?

In Haushalten mit Kindern oder Haustieren sollte man Ethanol-Kamine wegen des hohen Brandrisikos besser nicht verwenden. Wer auf diese dekorative Feuerstelle dennoch nicht verzichten möchte, muss einige Sicherheitsregeln einhalten.

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Nur sichere Geräte kaufen

Ethanol-Kamine, die in der EU verkauft werden, müssen die Norm DIN EN 16647 erfüllen. Nutzer sollten die Sicherheits-, Warn- und Bedienhinweise dieser Modelle aufmerksam lesen und strikt befolgen. Billigmodelle oder nicht normkonforme Kamine bergen oft ein erhöhtes Risiko: Flammen können unkontrolliert aus dem Gehäuse schlagen.

Der richtige Standort

Ein Ethanol-Kamin muss stabil und auf einer nicht brennbaren Oberfläche stehen. Vorhänge, Möbel oder andere brennbare Materialien sollten mindestens einen Meter entfernt sein. Zudem gibt es je nach Modell Vorgaben zur Mindestgröße des Aufstellraums, um Sauerstoffmangel zu vermeiden.

„Bei der Verbrennung von Ethanol wird Sauerstoff verbraucht und es entstehen Kohlendioxid und Wasser“, erläutert Dinkler. Um eine gefährliche Kohlendioxidanreicherung im Raum zu verhindern, sollte man regelmäßig lüften – besonders nach dem Nachfüllen des Brennstoffs.

Vorsicht beim Nachfüllen und Reinigen

Beim Nachfüllen von Ethanol ist besondere Sorgfalt geboten. Es darf niemals in eine brennende oder noch heiße Feuerstelle gefüllt werden, da dies zum Verspritzen oder Verdampfen des Brennstoffs führen kann. Dr. Dinkler warnt: „Auch, wenn der Kamin scheinbar erloschen ist, können im Inneren noch lange kleine Flammen lodern oder die Steine heiß sein.“

Falls man Ethanol verschüttet, sollte man die Flüssigkeit sofort wegwischen und den verwendeten Schwamm gründlich ausspülen. Um Spritzgefahr zu vermeiden, empfiehlt der Experte angedicktes Brenngel anstelle von flüssigem Ethanol.

Die regelmäßige Reinigung des Kamins ist ebenfalls wichtig, um Ruß- oder Rückstandsbildung zu vermeiden. Diese sollte nur bei vollständig abgekühlter Feuerstelle erfolgen – am besten mit speziellen Reinigungsmitteln, die das Material nicht angreifen.

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Wichtige Sicherheitstipps

Um die Risiken bei der Nutzung eines Ethanol-Kamins weiter zu minimieren, helfen folgende Vorsichtsmaßnahmen:

  1. Den Nachfüllbehälter für Ethanol stets fest verschlossen in einem separaten, gut belüfteten Raum lagern.
  2. Zum Anzünden des Kamins ein langes Stabfeuerzeug oder Streichhölzer verwenden, um Verletzungen zu vermeiden.
  3. Das Feuer niemals unbeaufsichtigt lassen.
  4. Nur Modelle kaufen, die Prüfsiegel besitzen und mit einer Löschvorrichtung ausgestattet sind.
  5. Für den Notfall sollte eine Löschdecke oder ein Schaumfeuerlöscher griffbereit sein, um entstehende Brände schnell löschen zu können.

Mit Material der dpa

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