
25. April 2025, 12:07 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Weniger Plastik, kein Wasser, keine Konservierungsstoffe – feste Spülmittel gelten als nachhaltige Alternative zur Flüssigvariante. Doch wie effektiv sind sie wirklich beim Reinigen? „Ökotest“ hat 13 Produkte unter die Lupe genommen. Das Ergebnis überrascht – und nicht alle Hersteller halten, was sie versprechen.
Feste Seife ist bekannt – aber auch Spülmittel gibt es in fester anstatt in flüssiger Form. „Ökotest“ hat in der Mai-Ausgabe 2025 feste Spülmittel im Hinblick auf Inhaltsstoffe und Reinigungsleistung untersucht. Nur eines der 13 Produkte erhielt die Note „gut“, einige fielen deutlich durch.
Feste Spülmittel bei „Ökotest“ – nachhaltige Alternative mit Schwächen
Feste Spülmittel liegen im Trend – sie benötigen keine Plastikflaschen, kommen ohne Konservierungsstoffe aus und sparen durch ihr geringes Gewicht CO2 beim Transport. Die Umstellung auf die feste Variante erscheint somit als nachhaltiger Schritt im Haushalt. Doch wie gut sind diese Produkte tatsächlich?
„Ökotest“ hat dreizehn feste Spülmittel getestet, die überwiegend im Onlinehandel erhältlich sind. Zwei davon tragen ein ökologisches Siegel. Die Tester wollten herausfinden, ob die Produkte mit ihrer Reinigungsleistung und ihren Inhaltsstoffen überzeugen – oder ob sich hinter dem umweltfreundlichen Image auch Mängel verbergen.
Inhaltsstoffe meist unbedenklich
Ein Pluspunkt: Da feste Spülmittel – wie auch feste Shampoos oder Duschgels – ohne Wasser auskommen, sind Konservierungsstoffe meist überflüssig. Diese Stoffe gelten bei flüssigen Produkten oft als problematisch, da sie allergische Reaktionen auslösen können.
Auch auf Duftstoffe haben die Experten einen kritischen Blick geworfen, da bestimmte Substanzen wie Citral oder Citronellol bei empfindlichen Menschen Allergien hervorrufen können. In sechs der getesteten Produkte fanden die Tester dennoch deklarationspflichtige Duftstoffe – obwohl viele Anbieter gezielt mit dem Verzicht auf solche Zusätze werben. Menschen mit Duftstoff-Allergien sollten daher genau hinschauen.
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Nur ein Produkt überzeugt im Reinigungstest
Für die Reinigungsleistung kamen möglichst realistische Bedingungen zum Einsatz: Die Tester haben fettige Verschmutzungen auf Edelstahlplatten mit einer Lösung der jeweiligen Spülmittel bearbeitet – einmal nach 20 Wischvorgängen, einmal nach 100. Der Unterschied zwischen den Produkten war dabei deutlich. Testsieger wurde die „Gepa Spülseife unparfümiert“ mit dem Gesamturteil „gut“ – und war damit das einzige Produkt mit dieser Bewertung.
Am anderen Ende der Skala steht das Produkt „Groovy Goods Seifenfreies Spülmittel, Natural“ von Daay’s, das im Praxistest ein „unzureichend“ für die Reinigungsleistung erhielt und insgesamt nur mit „mangelhaft“ abschnitt. Die Tester raten von diesem Produkt ab.
Fünf weitere Produkte landeten im Mittelfeld mit dem Urteil „noch akzeptabel“, was einer Gesamtnote von „befriedigend“ entsprach. Sechs Spülmittel kamen über ein „mäßig“ bei der Reinigungsleistung nicht hinaus.
Werbeversprechen nicht immer eingehalten
Einige Anbieter bewerben ihre Spülmittel mit Aussagen wie „100 % natürlich“ – doch nicht alle halten dieses Versprechen. So enthielt das Produkt „Manufaktur Sauberkunst Spülseife Tilli-Lemongras“ synthetische Farbstoffe, konkret CI 47005 (Acid Yellow 3) und CI 61570 (Acid Green 25), obwohl die Verpackung einen rein natürlichen Eindruck erweckte. Auch andere Produkte mussten wegen unklarer Deklarationen oder unvollständiger Herstellerangaben Punktabzüge hinnehmen.
So wurde getestet
Alle 13 Produkte wurden von „Ökotest“ auf kritische Substanzen wie Formaldehyd, Diethylphthalat, polyzyklische und nitromoschusartige Verbindungen sowie Cashmeran untersucht – in diesen Punkten gab es keine Auffälligkeiten. Zudem überprüften die Tester, ob deklarationspflichtige Duftstoffe mit den Angaben auf der Verpackung übereinstimmten.
Zur Bewertung der Reinigungskraft kam eine jeweils einprozentige Lösung des Spülmittels zum Einsatz, mit der die Tester eine Edelstahlplatte mithilfe eines Schwamms reinigten. Getestet wurde, wie effektiv die Entfernung fettiger Rückstände nach 20 und nach 100 Wischvorgängen ausfiel.

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Fazit: Große Unterschiede bei Reinigung und Transparenz
Auch wenn feste Spülmittel aus ökologischer Sicht viele Vorteile bieten, zeigten sich bei „Ökotest“ deutliche Qualitätsunterschiede – vor allem bei der Reinigungsleistung. Nur ein Produkt konnte in allen Bereichen wirklich überzeugen. Wer sichergehen will, sollte genau auf die Inhaltsstoffe und Testergebnisse achten.
Mit Material der dpa