17. Mai 2020, 4:30 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Wenn ein Feuerzeug nicht mehr funktioniert, wird es oft weggeschmissen. Verschwendung, finden Wissenschaftler und starten ein Projekt, um alte Feuerzeuge zu recyceln. Wie der Plan der Forscher aussieht und wie man die alten Feuerspender erneut zum Leben erweckt.
Ein leeres Feuerzeug kann man in der Regel wieder auffüllen – wenn man den kleinen Aufwand auf sich nimmt. Die meisten Raucher füllen allerdings nicht wieder auf, sondern kaufen stattdessen neu. 160 Millionen Einweg-Feuerzeuge wandern jedes Jahr über deutsche Ladentheken. Und dann irgendwann in den Müll. Was kann man stattdessen mit leeren Feuerzeugen tun?
Recycling von leeren Feuerzeugen
Hintereinandergelegt, entspricht die Anzahl der weggeworfenen Feuerzeuge in etwa dem Durchmesser der Erde. Das Problem: Feuerzeuge bestehen aus verwertbaren Kunststoffen und Metallen. Die könnten recycelt werden. Restgase in den Feuerzeugen sind klimaschädlich – immerhin werden rund 60.000 Liter Butan-Gas mitsamt den ausgedienten Feuerspender weggeworfen.
„Wenn die Feuerzeuge entsorgt werden, gehen wertvolle Rohstoffe verloren. Außerdem besteht die Gefahr, dass klimaschädliche Gase austreten“, erklärt Achim Schmiemann in einer Pressemitteilung. Zusammen mit anderen Fachleuten startete der Professor an der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Wolfsburg (Niedersachsen) ein Projekt, um ausgediente Feuerzeuge zu recyceln.
Dabei orientieren sich die Experten an Luxemburg. „Dort haben Verbraucher die Möglichkeit, ausgediente Feuerzeuge zum Beispiel in Supermärkten oder Tankstellen abzugeben“, schreibt Schmiemann in einer Pressemitteilung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Die Stiftung plant, so ein System auch in Deutschland aufzubauen, ähnlich wie bei alten Batterien, die in Sammelboxen entsorgt werden können. Die Experten wollen jetzt untersuchen, wie Kunststoff, Metalle sowie Gas der alten Feuerzeuge am besten recycelt werden können.
Wie entsorgt man ein Feuerzeug?
Ist es leer, kann man ein Einweg-Feuerzeuge nicht mehr wiederverwenden. Richtig entsorgt werden sie dann in der orangen Wertstoff-Tonne. Oder man gibt sie stattdessen beim Recycling-Hof ab. Vor allem, wenn noch Reste von Gas oder Benzin im Feuerzeug sind, sollte es gewissenhaft beim Schadstoff-Mobil oder Recycling-Hof abgegeben werden.
Elektro-Feuerzeuge nicht im Restmüll entsorgen
Elektro-Feuerzeuge hingegen dürfen nicht in den Restmüll. Diese kleinen Elektro-Geräte haben einen winzigen Akku eingebaut. Darin enthalten sind umweltschädliche Stoffe wie Cadmium, Blei oder Quecksilber. Daher müssen Elektro-Feuerspender beim Recycling-Hof, im Supermarkt, Warenhaus oder Elektro-Fachgeschäft abgegeben werden.
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Gas besser nachfüllen
Ein ausgedientes Gas-Feuerzeug muss nicht gleich in den Mülleimer wandern. Man kann es in der Regel wieder auffüllen. Gas-Feuerzeuge haben an der Unterseite eine Öffnung für das Nachfüll-Gas. Das bekommt man im Tabak-Geschäft, beim Kiosk oder im Supermarkt.
Tipp: Das Feuerzeug sollte zum Auffüllen ganz leer sein. Ansonsten befindet sich im Inneren ein Überdruck, das macht das Befüllen schwerer. Ein halb volles Feuerzeug kann man auch für eine halbe Stunde in den Kühlschrank legen. Durch die Kälte entwickelt sich ein Unterdruck, das wärmere Gas aus der Gasflasche geht dann leichter ins Feuerzeug über. Nach dem Befüllen sollte man vorsichtshalber mindestens eine halbe Minute warten. Überschüssiges Gas kann so verdunsten.
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Wie füllt man mit Benzin nach?
Ein Benzin-Feuerzeug begleitet einen passionierten Raucher über lange Zeit. Sie bestehen aus Metall und sind damit stabiler gegen widrige Umwelteinflüsse. Man kann es so sehen: Weil es länger hält, ist ein Benzin-Feuerzeug im Gegensatz zu einem Wegwerf-Feuerzeug nachhaltiger. Um ein Benzin-Feuerzeug wieder aufzufüllen, braucht man das entsprechende Benzin. Klar. Auch das bekommt man im Tabakladen, an der Tankstelle (am Tresen) oder im gut sortierten Supermarkt.
Um das Benzin-Feuerzeug aufzufüllen, wird das eigentliche Feuerzeug zuerst aus der Metall-Hülle herausgezogen. An der Unterseite versteckt sich unter einer Abdichtung Watte, die mit dem Benzin behutsam getränkt wird. Anschließend wird das Feuerzeug wieder in die Hülle zurückgeschoben.
Sicherheitstipps
- Gas und Benzin sind leicht entflammbar. Deshalb darf beides nicht in der Nähe von Zündquellen aufbewahrt werden. Behälter gut verschlossen und für Kinder unzugänglich aufbewahren.
- Nur für Feuerzeuge vorgesehenes Benzin sowie Gas verwenden.
- Benzin-Feuerzeuge nie triefend nass auffüllen. Überschüssiges Benzin kann später austreten, was gefährlich ist.
- Nach dem Auffüllen immer die Hände waschen.
- Sicherheitsanweisungen auf der Verpackung von Gas- oder Benzinbehältern immer einhalten.