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Schädlinge

Was tun, wenn man Flöhe in der Wohnung hat? 

Ein Floh im Hundefell
Flöhe legen Eier gerne in Teppichen ab. Foto: Getty Images
Christian Glass
Christian Glass Redakteur

15. Juli 2022, 13:00 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Obwohl Flöhe nur wenige Millimeter groß sind, kann man sie auch mit dem bloßen Auge sehen. Anders sieht es bei den Eiern und den Larven der Schädlinge aus. Doch auch diese gilt es zu beseitigen, wenn man die Tiere loswerden möchte. Mit welchen Hausmitteln man Flöhe vertreiben kann, verrät myHOMEBOOK.

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Hunde und Katzen können unerwünschte Mitbewohner wie Flöhe ins Haus bringen. Oft bemerkt man erst durch einen starken Juckreiz, Biss-Wunden und Quaddeln, dass die kleinen Tiere eingezogen sind. Haben sich Flöhe erstmal in Teppich, Sofa und Bett erstmal häuslich eingerichtet, ist es nicht leicht, sie wieder loszuwerden. Unmöglich ist es jedoch auch nicht – zumindest wenn man die richtigen Tipps kennt.

Neben Blut mögen Flöhe Haare und Schuppen

Generell verstecken sich die nachtaktiven Insekten tagsüber gern in der Nähe der Schlafstätte ihrer Opfer. So haben sie es dann nachts nicht mehr weit zu ihrer Nahrung. Flöhe begnügen sich aber auch mit organischem Material, beispielsweise Schuppen oder Haare.

Besonders wählerisch sind Flöhe bei der Standortwahl dann aber auch wieder nicht. Sind sie erstmal in der Wohnung, sind sie quasi überall: in Bodenritzen, auf Polstermöbeln, Kissen oder in Gardinen. Und sie sind fruchtbar – Weibchen legen am Tag rund 50 Eier – besser: Sie verlieren ihre Eier überall in der Wohnung. Daraus schlüpfen dann die hungrigen Larven, die sich wiederum verpuppen.

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Jungflöhe können in ihrer Verpuppung problemlos längere Zeit ohne Nahrung ausharren. Es braucht dann nur einen Schlüsselreiz, zum Beispiel das Vibrieren des Fußbodens – und wie auf Kommando springen die Parasiten alle auf einmal aus ihrem Versteck. Wehe dem, der seine Wohnung nach einem dreiwöchigen Urlaub zum ersten Mal betritt…

Wie erkenne ich einen Flohbiss?

Nicht nur in Teppichen, Gardinen, Textil-Möbeln oder Bodenritzen – Flöhe halten sich gerne auch in Kleidungsstücken auf. Deswegen finden sich Flohbisse oft auf von Kleidung bedeckten Hautpartien, beispielsweise am unteren Ende des Hosenbeins. Die Bisse treten in der Regel im Dreieck oder gehäuft in Gruppen auf. Sie können jedoch auch – ähnlich wie bei Bettwanzen – hintereinander in einer sogenannten „Flohstraße“ auftauchen. Die Stellen sind gerötet, jucken jedoch meist erst mit Verzögerung. Dann aber richtig stark: Wer kratzt, muss mit fiesen Quaddeln und Hautreizungen rechnen.

Können Flohbisse Krankheiten übertragen?

Ja, und zwar ziemlich üble. Der Hunde- und der Katzenfloh sind Zwischenwirte für den Bandwurm, die Hasenpest und das Fleckfieber. Der Rattenfloh überträgt das Pestbakterium Yersinia pestis, der Lungen- und Beulenpest auslöst. Harmloser nimmt sich da noch der Flohspeichel aus. Durch den Biss auf Tier und Mensch übertragen, kann er schwere Allergien auslösen.

Das Umweltbundesamt gibt allerdings etwas Entwarnung für mitteleuropäische Gefilde. Auf Grund der guten hygienischen Bedingungen habe die Übertragung von schweren Krankheiten durch Flohbisse hier kaum noch Bedeutung.

Wie kriege ich Flöhe aus der Wohnung?

Flöhe loszuwerden, ist mit einem immensen Aufwand verbunden. Erste Maßnahme: Einreiben mit einem sogenannten Vergrämungsmittel, beispielsweise „Autan“ oder „Anti Brumm Forte“. Flöhe, aber natürlich in erster Linie Mücken, mögen den Geruch nicht und suchen das Weite. Sie meiden zwar die eingeriebene Haut, allerdings verlassen Flöhe nicht gleich die Wohnung. Die muss deshalb gründlich gesaugt und von den Insekten samt Larven und Puppen befreit werden. Und zwar nicht nur Boden und Teppich, sondern auch die Polstermöbel, das Bett, der Bettkasten und und und.

Achtung: Flöhe sind zäh, überleben auch einen starken Saugstrom. Daher sollte anschließend unbedingt der Staubsaugerbeutel entsorgt werden. Und zwar sorgsam und gut verschlossen, sonst hat man die Flohplage womöglich gleich wieder in der frisch geputzten Wohnung verteilt.

Dann heißt es Großwäsche: Teppiche und Polster können mit Teppich-Shampoo eingerieben werden. Gardinen, Bettwäsche und Kissenbezüge müssen bei mindestens 60 Grad, besser noch als Kochwäsche gewaschen werden. Das gilt auch für andere Textilien und Bekleidung. Wenn es möglich ist, müssen Matratzen ausgeklopft, in jedem Fall aber abgesaugt werden.

Mit heißem Dampf geht es leichter

Hilfreich für den Großputz ist ein Dampfreiniger, besonders bei Polstermöbeln, deren Bezüge man nicht abziehen kann. Damit kann man auch Böden und Arbeitsflächen in der Küche reinigen. Neben Flöhen und anderem Ungeziefer beseitigt der heiße Dampf auch Bakterien – und das ohne Chemie. Tipp: Wer sich nicht gleich einen Dampfreiniger zulegen will, kann das Gerät auch mieten. Einfach mal in der nächsten Drogerie oder im Baumarkt nachfragen.

Dann heißt es: Ab unter die Dusche! Und zwar mit speziellem Flo-Shampoo, das es für Menschen und für Haustiere gibt. Die Vierbeiner kriegen danach ein Floh- und Zeckenhalsband angelegt.

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Vernebler bei starkem Flohbefall

Das Facharzt-Portal Altmayers Enzyklopädie empfiehlt bei starkem Flohbefall in der Wohnung die harte Tour, also den Einsatz von Insektiziden. Am besten eigneten sich dafür Vernebler, sogenannte „Fogger“, und Sprays. Die gibt es in der Apotheke, beim Tierarzt oder in der Tierhandlung zu kaufen. Wer diese Mittel benutzt, kann auch zwei, drei kräftige Sprühstöße in den Staubsaugerbeutel geben. Dann muss dieser nicht sofort nach dem Saugen ausgewechselt werden.

Achtung: Nachdem der Fogger anfängt zu vernebeln, muss der Raum schleunigst verlassen werden! Fenster und Türen sollten mindestens zwei Stunden geschlossen bleiben, sonst verpufft der Effekt. Danach aber muss kräftig gelüftet werden. Und erst nach 24 Stunden sollte nochmal alles gesaugt, gewischt und geputzt werden.

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Geht es auch ohne Chemie-Keule?

Schwierig. Auf jeden Fall muss über mehrere Wochen regelmäßig alle paar Tage ein Großputz durchgeführt werden. Wer keine Chemie einsetzen will, kann es mit Hausmittelchen zumindest probieren. Ob sie wirklich wirken? Fraglich. Denn Minze, Knoblauch, Rosmarin, Zitronen als Sud oder selbstgemachtes Spray mögen Flöhe zwar nicht riechen, ihren Appetit auf Tier- und Menschenblut stillen die Mittelchen jedoch nicht.

Als Alternative zur Chemie-Keule kann Kieselgur helfen. Das Pulver besteht aus haarkleinen Mineralien, die die Flöhe abtöten. Weil es sehr fein ist, sollte Kieselgur nicht eingeatmet werden, daher sollte man beim Einsatz einen Mundschutz tragen. Wenn alle Mittel scheitern, muss ein Schädlingsbekämpfer ran. Hilfreiche Tipps gibt es in jedem Fall auch beim Tierarzt und in der Apotheke.

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