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12. November 2020, 14:37 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
In manchen Wohnungen kann es passieren, dass sich schwarze Ablagerungen an der Decke bilden, obwohl man erst vor Kurzem renoviert hat. Es handelt es sich jedoch nicht um Schimmel. Experten sprechen bei diesem Phänomen von „Fogging“ – was steckt dahinter?
Nicht nur an der Decke, sondern auch auf der Oberfläche von Schränken, Kommoden oder Fenstern können die zunächst mysteriösen, dunklen Ablagerungen auftauchen. Ärgerlich ist es vor allem dann, wenn die Wohnung gerade erst gereinigt oder gar renoviert worden ist. Doch vor allem dann kann „Fogging“ auftreten, auch „Schwarzstaub“ genannt. Auf den ersten Blick ist die Erscheinung mit Schimmel zu verwechseln, allerdings handelt es sich um eine andere Substanz.
Fogging – wenn die Decken langsam schwarz werden
Zunächst klingt das merkwürdige „Fogging“-Phänomen nach Horrorfilm – es steckt aber eine erklärbare Begründung dahinter, wie das Umweltbundesamt (UBA) in einer Broschüre erklärt. Darin heißt es, dass die UBA-Experten zum ersten Mal in den neunziger Jahren wegen den Staubablagerungen kontaktiert wurden. Innerhalb von Tagen oder wenigen Wochen waren Zimmerdecken oder Möbel mit einem ruß-ähnlichen Schmierfilm überzogen. Daneben waren die Ablagerungen auch an Wänden, Heizkörpern, Vorhängen, Fenstern und Elektrogeräten sichtbar. In den meisten Fällen war „Fogging“ während der Heizperiode und gleichzeitig in mehreren Räumen aufgetreten.
Wann und warum entsteht „Fogging“?
Zum Leidwesen der Bewohner tritt „Fogging“ besonders oft in frisch renovierten oder neu eingerichteten Wohnungen auf. Auch neue Teppichböden und Raufasertapeten können die schwarzen Schlieren hervorrufen. Ursache des Übels sind laut UBA sogenannte „schwerflüchtige organische Verbindungen“ (SVOC). Dabei handelt es sich um Partikel wie Weichmacherverbindungen, Alkohole oder Fettsäuren, die aus Oberflächen in der Wohnung austreten und in die Raumluft gelangen. SVOC entweichen beispielsweise aus:
- Farben und Lacken
- Fußbodenkleber
- PVC-Bodenbelägen
- Vinyltapeten
- Kunststoff-Dekorplatten
- Holzimitat-Paneelen
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Hinweis: Wenn die Wohnung im Sommer renoviert wird, tritt der „Fogging“-Effekt erst im darauf folgenden Herbst oder Winter auf, wenn die Heizperiode beginnt und weniger gelüftet wird. Die SVOC-Partikel verbinden sich und setzen sich als schmierige Schicht in der Wohnung ab.
Ist „Fogging“ gefährlich für die Gesundheit?
Laut UBA geht von dem Effekt keine gesundheitliche Gefahr aus. Allerdings sollte man sicherstellen, ob es sich nicht doch um Schimmelbildung handelt. Dagegen sollte man zeitnah vorgehen – ebenso gegen etwaige Rußbeläge. Auch damit kann „Fogging“ verwechselt werden.
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Beseitigen und vorbeugen
Die Ablagerungen lassen sich mit Wasser und Spülmittel abwaschen. Allerdings ist es dazu nötig, die Wände und Decken gut zu befeuchten. Tapeten können dadurch aufweichen, weshalb man im schlimmsten Fall neu tapezieren muss. Die Wände einfach zu überstreichen, ist keine gute Idee. Zudem sollte man der Ursache auf den Grund gehen und diese beseitigen. Sonst kann es passieren, dass der Effekt erneut auftritt – trotz regelmäßigem Lüften.
Tipp: Bereits beim Renovieren kann man dem schwarzen Staub vorbeugen. Achten Sie deshalb beim Kauf darauf, dass Farben, Teppiche und Möbel keine Lösemittel und Weichmacher enthalten. Ein wichtiges Kriterium für Unbedenklichkeit ist zudem der Blaue Engel.