29. Juli 2020, 20:58 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Frösche im Gartenteich ernähren sich mit Vorliebe von Mücken und Fliegen. Ideal bei einer sommerlichen Mückenplage. Wermutstropfen: Mit ihrem Gequake können die Tiere einige Menschen zur Weißglut bringen. Was dann?
Deutschland stöhnt derzeit über eine Mückenplage! Die nervigen Insekten mögen es feucht und warm, halten sich gerne in der Nähe von Wasser auf. Der Tümpel im Garten wird in den Sommermonaten dann schnell zu einer wahren Brutstätte für die nervigen Blutsauger. Wer sie in Schach halten will, muss jedoch nicht gleich zu Insektiziden greifen. Eine natürliche Mückenfalle sind Frösche im Gartenteich. Die passen den richtigen Augenblick ab und schnappen sich mit ihrer klebrigen, langen Zunge blitzschnell Mücken, Fliegen oder Käfer.
Das Beste: Die Insekten-liebenden Amphibien kann man ganz leicht in den Garten locken. Es gibt jedoch einen Haken.
Frösche quaken bis zu 90 Dezibel laut
Was für Besitzer eines Gartenteichs der ganze Stolz sein kann, bringt die Nachbarn mitunter schnell auf die Palme. Bis zu 90 Dezibel schafft ein einzelner Frosch in Ausnahmefällen. Das ist lauter als ein Presslufthammer (80 Dezibel)! Und sind sie erstmal da, wird es schwierig, Frösche wieder loszuwerden.
Denn die Amphibien fallen unter das Bundesnaturschutz-Gesetz. Bedeutet: Wer Frösche absichtlich verletzt oder tötet, dem droht ein saftiges Bußgeld. Schlimmstenfalls können bis zu 65.000 Euro fällig werden!
Aber auch einfangen und umsetzen ist nur mit behördlicher Genehmigung erlaubt. Und die zu bekommen, ist meist schwierig. Selbst den Gartenteich wieder zu entfernen, ist nicht so leicht. Denn auch den Lebensraum der vom Aussterben bedrohten Amphibien darf man ohne richterliche Genehmigung nicht zerstören.
Auch interessant: Was tun, wenn man eine Schlange im Garten entdeckt?
Froschkonzert von April bis zum Sommer
Allerdings hat das Gequake irgendwann auch wieder ein Ende. Im Grunde sind es Balzlaute, die die Frosch-Männchen ab April von sich geben. Sinkt im Sommer die Lust auf Fortpflanzung, sinkt auch der Geräuschpegel. Die Frösche im Gartenteich geben dann wieder Ruhe und wenden sich der Nahrungsaufnahme zu. Oder werden selbst gefressen, beispielsweise von Vögeln, Hunden, Katzen oder Goldfischen.
Tipp: Um zu vermeiden, dass Frösche einen grausamen Tod im Rasenmäher erleiden, sollte man den Rasen kurz mähen, bevor die ersten Jungfrösche den Gartenteich im Juli oder August verlassen. So kann man die Tiere besser sehen und ihnen beim erneuten Mähen aus dem Weg gehen.
In der Balzzeit Darf man quakende Frösche im Gartenteich vertreiben?
Wasseroase Einen natürlichen Gartenteich anlegen und richtig pflegen
Häufige Fehler Gartenteich winterfest machen – das sollte man beachten
Einen Gartenteich für Frösche anlegen
Wen das Gequake nicht stört, der kann Frösche gezielt zum Gartenteich locken. Dort sollten die Tiere jedoch ausreichend Nahrung finden. Ein leerer Blumentopf an den Rand des Teiches gelegt, ist ein idealer Unterschlupf für Frösche. Zugleich werden Insekten wie Käfer angelockt, die wiederum als Nahrung für die Amphibien dienen. Schutz für Frösche bietet zudem eine ausreichende Vegetation am Gartenteich.
Auch interessant: Haben Sie Ihren Gartenteich ausreichend gesichert?
Wie schon erwähnt, ist das Umsetzen von Fröschen verboten. Wer dennoch aus einem nahegelegenen Teich ein Tier fängt und im Gartenteich freilässt, schleppt mitunter auch andere, unerwünschte Tiere oder Pflanzen in den Garten.
Ein Gartenteich mit einem steilen und glatten Ufer kann für Frösche und andere Kleintiere schnell zur Todesfalle werden. Wer einen Teich anlegen will, sollte flache Uferstellen einplanen. Zudem kann man Äste und Steine so platzieren, dass die Tiere von alleine wieder herausfinden. Einen Ausstieg bieten auch kleine Leitern, die man im Fachhandel bekommt. Schwimmpflanzen sind für Frösche wahre Ruheoasen und schützen Laich und Kaulquappen. Weitere Tipps zum Anlegen eines Gartenteichs finden Hobbygärtner hier.