8. März 2024, 6:14 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Im Frühling ist zwar tagsüber schon etwas wärmer, aber nachts noch ganz schön frisch. Doch wie heizt und lüftet man in der Übergangszeit am besten, wenn man Energie sparen möchte?
Im Frühjahr beginnt das letzte Drittel der Heizperiode. Auch wenn die Temperaturen steigen, ist es vielerorts noch zu früh, um gar nicht mehr zu heizen. Zudem sollte man beim Lüften darauf achten, dass die Wohnung nicht zu stark auskühlt. Wer beim Lüften und Heizen auf ein paar Dinge achtet, kann auch bei wechselhaftem Wetter im Frühling noch Energie einsparen.
Konstant heizen auf niedriger Stufe
„Besonders diese Zwischenzeit mit wechselhaften Außentemperaturen bietet für Verbraucherinnen und Verbraucher großes Einsparpotenzial“ erklärt Markus Lau, Technikexperte vom Deutschen Verband Flüssiggas e.V (DVFG). Der Experte rät, sich beim Heizen nicht zu stark nach den schwankenden Außentemperaturen zu richten.
Am besten lässt man selbst bei lauen Nachmittagstemperaturen die Heizung auf niedriger Stufe eingestellt. Das gilt vor allem für schlecht gedämmte Altbauten. Zu häufiges Hoch- und Runterdrehen der Heizkörper-Thermostate würde hingegen unnötig Energie verbrauchen.
Im Frühling länger lüften
Der DVFG empfiehlt im Frühling drei- bis viermal pro Tag für jeweils zehn bis 15 Minuten zu lüften. Im Winter reichten dreimal pro Tag für fünf Minuten. Der Grund: Warme Frühlingsluft enthält mehr Feuchtigkeit und nimmt zusätzliche Feuchtigkeit aus Bad und Küche weniger schnell auf. Effizientes Lüften benötige daher mehr Zeit, so der Verband.
Am besten lüftet man außerdem das letzte Mal nachmittags. „Dann sind die Außentemperaturen noch vergleichsweise hoch und es geht weniger Raumwärme verloren“, erklärt Markus Lau. Während des Lüftens sollten die Heizungsventile demnach geschlossen sein.
Bestenfalls fällt die Temperatur nicht unter 15 Grad. Eine optimale Temperatur im Schlafzimmer beträgt übrigens rund 18 Grad – also zwei Grad weniger als im Wohn- und Essbereich.
Tipp: Für einen optimalen Luftaustausch empfiehlt es sich, mehrere Fenster zu öffnen („Querlüften“), damit ein Luftzug entsteht.
Heizkörper entlüften und abstauben
Gluckern die Heizkörper und erwärmen sich trotz aufgedrehter Thermostate nicht richtig, könnte Luft im System sein. Dann kann es sich lohnen, die Heizkörper auch im Frühjahr nochmals zu entlüften. Denn: „Mit zu viel Luft im System arbeiten die Heizkörper ineffizient und verbrauchen zu viel Heizenergie, um die gewünschte Temperatur zu erreichen“, so Lau.
Zudem sinnvoll: Den Frühjahrsputz nutzen, um verschmutzte oder eingestaubte Heizkörper zu reinigen. Denn: „Staub und Schmutz bremsen die Wärmeweitergabe“, erklärt Lau. „Heizkörper mit sauberen Außenflächen und innenliegenden Zwischenräumen arbeiten wieder effizienter – und kostensparender.“
Ungenutzte Räume nicht auskühlen lassen
„Vergisst man im tagsüber ungenutzten Schlafzimmer, das Fenster nach dem Lüften wieder zu schließen, kann es auch im Frühjahr an kalten Tagen auskühlen. Der Raum benötigt dann umso länger, bis er sich wieder aufwärmt. Das ist nicht nur ungemütlich, sondern kostet auch Heizenergie.“
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Was tun bei Kondenswasser?
Sammelt sich Kondenswasser an den Fensterscheiben und rinnt auf das Fensterbrett, ist es in der Regel ein Hinweis auf eine zu hohe Luftfeuchtigkeit. Dann sollte man öfter lüften, damit die Feuchtigkeit entweichen kann, die sonst an den kalten Scheiben kondensiert. Durch das Wasser kann auch schnell Schimmel entstehen, wenn dabei auch noch die Heizung unter dem Fensterbrett läuft.
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Was sollten Allergiker beim Lüften im Frühling beachten?
Auch wenn man unter Heuschnupfen leidet, sollte man im Frühjahr nicht auf das Lüften verzichten. Allerdings bietet es sich in diesem Fall an, auf die Morgen- und Abendstunden auszuweichen, da zu dieser Zeit weniger Pollen fliegen. Die niedrigste Pollenkonzentration in der Luft liegt in der Stadt zwischen 6 und 8 Uhr morgens, auf dem Land zwischen 19 und 24 Uhr.
Allerdings sollte man dabei nur Stoßlüften und nicht dauerhaft „auf Kipp“ – auch aus dem Grund, dass sonst die Wohnung zu stark auskühlt. Das fanden auch Forscher der TU München heraus, als sie die Pollenbelastung in Innenräumen gemessen und verglichen haben. Das Ergebnis: Beim regelmäßigen Stoßlüften dringen immer noch weniger Pollen ein im Vergleich zu einem schwachen, aber kontinuierlichem Luftzug.