2. November 2023, 17:02 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Auf den Fotos sind sie nicht zu erkennen, aber bei der Wohnungsbesichtigung stechen sie in die Nase: unangenehme Gerüche in der neuen Wohnung, wahrscheinlich von Vormietern. Wird man sie wieder los?
Nikotin, Haustiere, Körperausdünstungen – es gibt zahlreiche unangenehme Gerüche, die hartnäckig in der Wohnung hängen können. Zwar können Vormieter mitunter nur bedingt etwas dafür, denn meist nimmt man den eigenen Nestgeruch gar nicht wahr. Doch was hilft einem die Erkenntnis, wenn man eine müffelnde Wohnung neu bezogen hat? Viel eher drängt sich die Frage auf, was gegen den Geruch von Vormietern hilft.
Kann man den Geruch von Vormietern entfernen?
In der Regel ja. Hilft alles Lüften nicht weiter, sollte die Geruchsquelle ausgemacht werden. Wurden etwa die Einbauküche, Schränke oder Polstermöbel der Vormieter übernommen? Da könnte sich der Mief eingenistet haben. Hier sollte dann zunächst ordentlich gereinigt und gewischt werden. Bei der Gelegenheit sollten auch Türen, Fenster (mitsamt Fensterscheiben) und Rahmen grundgereinigt werden. Denn auch hier hängen sich alte Gerüche schnell fest.
Entweder verwendet man einen scharfen, handelsüblichen Reiniger, der antibakteriell wirkt und Gerüche neutralisiert. Oder man verwendet Hausmittel, die gegen schlechte Gerüche helfen, etwa Essigwasser oder Backpulver. Unter Umständen hat sich der Mief jedoch so stark im Mobiliar festgesetzt, dass nur noch die rabiate Tour hilft: raus damit!
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Was hilft gegen Nikotinwände?
Alter Zigarettenrauch setzt sich oftmals auch an den Wänden ab. Da hilft es schon, die Wand abzuwaschen oder die alte Farbe komplett zu entfernen und neu zu streichen. Es gibt Wandfarbe, die die Entwicklung von geruchsbildenden Mikroorganismen wie Schimmel oder Bakterien hemmt. Wer eine Raucherwohnung übernimmt oder selbst Raucher ist, kann Dispersionsfarbe verwenden, die Ruß- und Nikotingerüche isoliert.
Mit dieser sogenannten Nikotinsperre lassen sich selbst hartnäckige Teerablagerungen überstreichen. Bei normaler Wandfarbe würden die gelblichen und müffelnden Flecken schon nach kurzer Zeit wieder zum Vorschein kommen. Dann muss schlimmstenfalls erneut gestrichen werden. Das geht schnell ins Geld, ist mühsam und ärgerlich. Eine Nikotinsperre ist zwar an sich teurer als herkömmliche Farbe, im Zweifel lohnen sich die Mehrkosten jedoch.
Was tun, wenn der Teppich stinkt?
Übrigens muss der Mief nicht unbedingt vom Vormieter stammen. Ein frisch verlegter Teppich und der verwendete Kleber dünsten oftmals über Wochen unangenehm aus. Nach Ansicht der Experten des Verbrauchermagazins „test“ spielte dabei der Preis keine Rolle. Selbst viele teure Teppiche rochen noch nach einem Monat.
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Lohnen sich Luftreiniger?
Luftreiniger filtern kleinste Partikel und Stäube aus der Raumluft, die unangenehm riechen können. Um schlechte Gerüche von Vormietern dauerhaft loszuwerden, bieten sich die Geräte jedoch weniger an. Denn dafür muss in erster Linie die Quelle des störenden Miefs beseitigt werden.
Achtung: Die Deutsche Lungenstiftung warnt sogar vor dem Einsatz von Luftreinigern, die Ozon freisetzen. In Kombination mit Nikotin in der Raumluft entstehen Aerosole, die tief in die Atemwege eindringen und Asthma oder andere Lungenleiden verursachen können. Luftreiniger mit Aktivkohlefilter stellen beim Säubern der Luft verrauchter Wohnungen hingegen keine Gefahr dar.
Frische Luft gegen schlechte Gerüche
„Es kann Wunder gegen schlechte Gerüche wirken, die Wohnung gründlich zu lüften. Am besten öffnet man zwei gegenüberliegende Fenster und lässt mehrere Stunden frische Luft durchströmen. Was weniger hilft: Den Mief mit Duftkerzen, Räucherstäbchen oder ähnlichen Duftspender zu überdecken. Denn dieser verfliegt irgendwann, aber der Mief bleibt bestehen.“