16. April 2020, 14:59 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Kaum macht sich der Frühling bemerkbar, beginnt in den Gärten und auf den Balkonen die Grillsaison. Zu erkennen ist dies am Duft in der Nachbarschaft sowie manchmal an dunklen Rauchschwaden in der Luft. Genau die müssen aber nicht sein.
Eins vorneweg: Ganz ohne Rauch geht es so gut wie nie beim Grillen. Zumindest, wenn man nicht auf die Holzkohle verzichten will und stattdessen zum Gas- oder Elektrogrill greift. Ansonsten gibt es acht Tipps, mit denen man Rauch beim Grillen reduzieren kann.
1. Auf hochwertige Kohle achten
Tatsächlich gibt es einige Unterschiede bei der Holzkohle, was die Qualität betrifft. Das zeigt sich nicht nur bei der Brenndauer und der Wärmewirkung, sondern auch bei der Rauchentwicklung. Achten Sie deshalb beim Kauf auf ein entsprechendes DIN-Siegel auf der Verpackung. Dieses garantiert, dass kein Erdöl, Kunststoff oder sonstige Schadstoffe enthalten sind. Zudem garantiert das FSC-Siegel, dass es sich um ein Produkt aus zertifiziert nachhaltiger Forstwirtschaft handelt.
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2. Deckel beim Grillen verwenden
Die meisten Kugelgrills verfügen über einen Deckel. Dieser sorgt nicht nur für höhere Temperaturen beim Grillen, sondern kann auch die Ausbreitung des Rauchs vermeiden. Viele Gasgrills haben ebenfalls eine Abdeckung, womit sich der Qualm auf ein Minimum reduzieren lässt.
3. Rost vor dem Grillen reinigen
Nicht nur die Kohle, sondern auch der Grillrost kann zur Rauchentwicklung beitragen. Deshalb sollte man den Rost regelmäßig säubern und Verkrustungen von altem Fett entfernen, die nicht nur für Qualm, sondern auch verbrannten Geruch verantwortlich sind. Mit einem sauberen Rost schmeckt schließlich auch das Grillgut besser!
Tipp: Am besten den Rost direkt nach dem Grillen reinigen. Dann lässt sich der Dreck leichter entfernen – und der Rost ist schon bereit für den nächsten Grillabend.
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4. Grillanzünder vermeiden
Neben der Grillkohle sorgen auch Anzünder für mächtig Qualm. Oft sind darin nämlich Brandbeschleuniger wie Spiritus oder Paraffin enthalten, die auch gesundheitsschädigend sein können. Verwenden Sie zum Anfeuern der Kohle besser eine Heißluftpistole oder einen Föhn – damit glühen die Briketts schnell durch. Auch speziell Anzündkamine bringen die Kohle schnell und ohne übermäßige Rauchentwicklung auf die richtige Temperatur.
5. Nicht zu viel Marinade verwenden
Tropft es ständig von oben auf die Kohle, verbrennen die Marinade und das Fett. Deshalb sollte man nicht übermäßig viel Marinade verwenden, um Rauch beim Grillen zu vermeiden. Am wenigsten qualmt es bei magerem Fleisch wie Pute, Würstchen oder Grillgemüse. Auch Grillkäse entwickelt wenig Rauch.
Hinweis: Alu-Schalen verhindern, dass beim Grillen Fett heruntertropft. Allerdings sind die Schälchen als Einwegprodukte nicht besonders nachhaltig, da sie nicht wiederverwendbar sind. Stattdessen gibt es auch Grillkörbchen aus Edelstahl im Handel.
6. Grillgut nicht mit Bier ablöschen
Viele Grillfreunde lieben diesen „Trick“: eine Bier-Dusche für das Nackensteak. Das sollte man jedoch tunlichst unterlassen – denn es bildet sich dadurch eine Menge Rauch. Außerdem werden Rußpartikel aufgewirbelt, die dann am Grillgut haften. Zudem kann der Dampf eine große Hitze entwickeln, im schlimmsten Fall droht eine Verbrühung.
7. Elektro- oder Gasgrill verwenden
Für eingefleischte Balkongriller kommt ein Holzkohlegrill üblicherweise nicht infrage, wenn sie sich keinen Ärger mit den Nachbarn einhandeln wollen. Ansonsten kann man beim Grillen auch auf die Alternativen ausweichen, da beim Elektro- oder Gasgrill so gut wie kein Rauch entsteht. Sie haben zudem den Vorteil, dass man nicht erst stundenlang warten muss, bis die Kohle die richtige Temperatur erreicht hat.
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8. Kohle danach nicht mit Wasser abkühlen
Auch nach dem Grillen kann es noch mächtig qualmen, wenn man die Glut mit einem Eimer Wasser löscht. Dabei entsteht massenweise Rauch, es besteht außerdem die Gefahr, sich zu verbrennen. Besser ist es, die Kohle im geschlossenen Grill abkühlen zu lassen.