16. November 2022, 11:04 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Auf verschiedenen Verpackungen findet man den sogenannten Grünen Punkt. Ein Symbol bestehend aus zwei Pfeilen. Doch wofür steht der Grüne Punkt überhaupt? Und was bedeutet er für Verbraucher?
Neben Bezeichnung und Mindesthaltbarkeitsdatum findet man auf Lebensmittelverpackungen zuweilen verschiedenste Symbole und Zeichen. Dazu zählt auch ein grüner Kreis mit zwei ineinander gewundenen Pfeile – der sogenannte „Grüne Punkt“. Was dieses Symbol genau bedeuten, erfahren Sie in diesem Artikel.
Übersicht
Was bedeutet der Grüne Punkt auf Verpackungen?
Tatsächlich handelt es sich bei dem Grünen Punkt um eine Marke. Der Punkt steht für das duale Sammel- und Verwertungssystem in Deutschland. Findet man den Punkt auf Verpackungen von Lebensmitteln, ist dies ein Finanzierungszeichen. Norbert Völl vom Grünen Punkt erklärt: „Der Hersteller bezahlt einen Beitrag an die nationale Verwertungsgesellschaft für Verpackungen. In Deutschland ist das das duale System für Verkaufsverpackungen.“ Und weiter: „Die Hersteller können damit signalisieren, dass sie ihre Pflichten ernst nehmen und sich um die Verwertung ihrer gebrauchten Verpackungen kümmern.“
Auf welchen Verpackungen findet man den Grünen Punkt?
Grundsätzlich können Hersteller auf allen Verpackungen den Grünen Punkt abbilden. „Voraussetzung dafür ist jedoch, dass der Hersteller einen entsprechenden Markennutzungsvertrag mit unserem Unternehmen geschlossen hat“, erläutert der Experte. Einst galt der Punkt als Orientierungshilfe. Der Verbraucher wusste sofort, dass man die Verpackung in der Gelben Tonne entsorgen kann. Seit dem 1. Januar 2009 besteht für Hersteller keine Pflicht mehr, das Symbol auf Verpackungen zu führen.
Jedoch signalisiert das Zeichen auch heute dem Verbraucher, dass sich der Hersteller aktiv um das Verpackungsrecycling kümmert. Es gibt jedoch eine wichtige Änderung: „Heute müssen alle Verkaufsverpackungen am dualen System teilnehmen. Das heißt Verbraucherinnen und Verbraucher können alle ihre Verpackungen nach Material sortiert in die Sammelsysteme geben, egal ob sie mit dem Grünen Punkt gekennzeichnet sind oder nicht.“
Warum wurde der Grüne Punkt eingeführt?
1990 wurde das Unternehmen „Der Grüne Punkt“ gegründet. Im Folgejahr wurde dann die Getrenntsammlung von gebrauchten Verkaufsverpackungen in Deutschland aufgebaut. „Verpackungen, die die Marke trugen, nahmen am dualen System teil und konnten in der Gelben Tonne entsorgt werden.“ Anders als heute hatten die Hersteller früher die Option, freiwillig am dualen System teilzunehmen – oder nicht.
Verpackungen ohne Punkt mussten dann zum Beispiel zurück in den Laden gebracht werden, um entsorgt zu werden. „Der Gesetzgeber hat diese Regelung 2009 geändert. Seitdem müssen alle Verpackungen am dualen System teilnehmen“, erläutert Völl.
Auch interessant: Was man im Restmüll entsorgen darf – und was nicht
Erklärt Warum Plastikverpackungen oft nur schwer zu recyceln sind
Altglas richtig trennen Was passiert, wenn man farbige Gläser im falschen Container entsorgt?
Immer öfter zu sehen Was hinter dem gelben Band an Obstbäumen steckt
Ist der Grüne Punkt noch zeitgemäß?
Das duale System ist ein grundlegender Baustein für das Recyclingsystem in Deutschland. „Die Klimakrise und die zunehmende Rohstoffknappheit lassen Recycling immer wichtiger werden“, meint der Experte. Und weiter: „Weltweit gilt dieses System als vorbildlich und findet immer mehr Nachahmer – der Grüne Punkt gilt als das Symbol dafür.“