14. Januar 2022, 6:12 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Anlässe für eine Haushaltsauflösung gibt es viele. Und genauso individuell wie die Gründe einer solchen Aktion sind auch die jeweiligen Haushalte und die darin enthaltenen Gegenstände. Wie sollte man also am besten vorgehen, wenn eine Haushaltsauflösung ansteht?
Ob Hochzeit, Auswanderung oder Todesfall: mit (fast) jedem wichtigen Lebensereignis kann die Auflösung eines Haushaltes einhergehen. Häufig stehen Betroffene vor der Herausforderung, viele Probleme gleichzeitig lösen zu müssen und zudem zahlreiche Formalitäten zu erledigen. Dazu gehört etwa die Um- oder Abmeldung beim Bürgeramt sowie die Kündigung von Versicherungen. Doch einer der größten Faktoren bei der Auflösung eines Haushaltes ist zweifelsohne das Ordnen, Sortieren, Transportieren und Lagern des gesamten persönlichen Hab und Guts. Doch wie geht das Auflösen eines Haushaltes überhaupt vonstatten? Und was passiert nun mit all den Habseligkeiten? myHOMEBOOK hat die wichtigsten Punkte in einem Leitfaden zusammengefasst.
Übersicht
1. Die Formalitäten klären
Je nachdem, in welcher Situation Sie sich als Betroffener befinden, können unterschiedliche Anlaufstellen die Richtigen sein. Während bei einem Todesfall Bestatter oder Pfarrer kompetente Hilfe leisten können, sind entsprechende Spediteure die erste Hilfe bei einem Umzug. Auf Wunsch können Umzugsunternehmer oder auch Bestatter formale Aufgaben angehen, etwa das Standesamt benachrichtigen.
Für die Auflösung des Hausstandes sind in der Regel erfahrene Spediteure oder Umzugshelfer die erste Anlaufstelle: Diese sind dazu in der Lage, nach einer Sichtung die Größe der Müll-Container zu bestimmen und alle Gegenstände fachgerecht zu entsorgen.
2. Das Auflösen des Haushaltes organisieren
Wie bei fast allen Großprojekten ist auch bei einer Haushaltsauflösung eine genaue Terminplanung unumgänglich. Diese wird bestenfalls schriftlich festgehalten, zum Beispiel in einem Kalender oder einer Tabelle. Generell gilt: Jegliche zeitliche Abhängigkeiten, unter anderem das Auslaufen des Mietvertrages, sollten in der Planung von Vornherein berücksichtigt werden. Bis zur Übergabe der Wohnung oder des Hauses muss also alles abtransportiert und – je nach Absprache – die Räume renoviert werden.
Zudem ist es ratsam, zwischen jedem Planungsschritt einen ausreichenden Puffer einzurechnen, denn häufig kommt es währen einer Haushaltsauflösung zu unvorhergesehenen Terminverschiebungen. Dies ist auch bei einem geplanten Verkauf von Haushaltsgegenständen zu berücksichtigen, denn manchmal dauert dieser deutlich länger, als im Vorhinein gedacht.
3. Verkaufen, verschenken oder entsorgen?
Lohnt sich der Verkauf der Sachen oder sind diese eher reif für die Tonne oder den Container? Dieser Frage sehen sich viele Verantwortliche während einer Haushaltsauflösung gegenübergestellt. Ein Hausflohmarkt ist eine schnelle und einfache Möglichkeit, um viele Gegenstände mit verhältnismäßig wenig Aufwand loszuwerden. Wertvollere Habseligkeiten eignen sich jedoch eher für den Verkauf über Online-Flohmärkte oder Auktionshäuser. Ein Sachverständiger hilft dabei, den ungefähren Wert abzuschätzen.
Eine weitere Option: Verschenken! Sicher freuen sich Verwandte und Freunde über das ein oder andere Stück. Bleiben am Ende Gegenstände übrig, die weder verkauft, noch verschenkt werden können und auch in den eigenen vier Wänden keinen Platz finden, ist die Sache klar: Ein Container muss her, damit der Hausrat korrekt entsorgt werden kann.
Passend dazu: Mit „Decluttering“ die Wohnung strukturiert ausmisten
4. Abtransport des Hausrats
Vor allem bei einem Einfamilienhaushalt ist man als Verantwortlicher einer Haushaltsauflösung meist heillos überfordert. Küche, Badezimmer, Wohn- und Schlafräume: Alles muss fristgerecht ausgeräumt und die Gegenstände müssen verstaut, verkauft oder entsorgt werden. Hier kommt man in der Regel nicht um die Beauftragung eines Transportunternehmens herum, denn die Masse an Gegenständen ist schlichtweg zu umfangreich. Daher geht der Entsorgung des gesamten Hausrats die Auswahl der Umzugshelfer oder eines Speditionsunternehmens voran. Diese können die Gegenstände entweder zu den jeweiligen Entsorgungsstationen bringen, in Lagerräume oder ins neue Zuhause.
Eine praktische Alternative für Wohnungsauflösungen mit einer moderaten Menge an zu entsorgenden Gegenständen ist die Sperrmüll-Abfuhr. Diese kann in jeder Gemeinde online oder telefonisch zu einem bestimmten Datum angemeldet werden, sodass der Sperrmüll nur noch bis vor das eigene Haus gebracht werden muss.
5. Kosten einer Wohnungsauflösung
Ähnlich wie bei einem Einzug in ein neues Haus gehen auch mit der Auflösung eines Haushaltes einige Kosten einher. Die Sperrmüll-Abfuhr, Umzugshelfer und Spediteure sowie das Anmieten von Lagerräumen sind natürlich nicht umsonst und kosten je nach Umfang und Region oft mehrere Hundert Euro.
Auch die Formalitäten bei den Ämtern sowie die Begutachtung eventuell wertvoller Gegenstände sind nur selten kostenfrei. Hier lohnt es sich definitiv, die Anbieter in der Umgebung zu vergleichen! Nach einem Todesfall sind meist die Erben dafür verantwortlich, den Haushalt des Verstorbenen aufzulösen. Hierbei kann ein anfallendes Erbe hilfreich sein, um alle Kosten zu decken.
Übersicht Was gehört zum Sperrmüll und wie wird er entsorgt?
Gut zu wissen Das sollte in der Hausratversicherung enthalten sein
Entsorger warnen Darum ist Müll mit „Zu verschenken“-Schild auf der Straße ein Problem
Tipp: Haushalt mit einer Fach-Firma auflösen
Wer viel beschäftigt ist oder aufgrund einer räumlichen Entfernung nicht genug Zeit aufbringen kann, um die Haushaltsauflösung eigenhändig durchzuführen, ist mit der Beauftragung eines professionellen Unternehmens gut beraten. Inzwischen gibt es viele Anbieter, die schnell und effizient entrümpeln und alle Gegenstände fachgerecht entsorgen. Hier sollte man sich jedoch darüber im Klaren sein, dass dieser Service seinen Preis hat. Je nach beauftragtem Unternehmen kostet eine professionelle Entrümplung rund 500 Euro für eine Einzimmer-Wohnung und geht bei einem Haus schnell in die Tausende.