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Einbruchschutz

Methoden, um die Haustür vor Einbrechern zu sichern

Die Haustür vor Einbrechern sichern
Einbruchschutz für die Haus- und Wohnungstür lässt sich nachrüsten Foto: Getty Images
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myHOMEBOOK Redaktion

11. Dezember 2019, 8:11 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Es gibt zahlreiche Maßnahmen, um die Wohnungs- oder Haustür gegen Einbruch zu schützen. Aber welche ist wann sinnvoll und worauf muss man achten? Eine Übersicht.

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Mit wenigen Handgriffen knacken sie das Schloss, dann räumen sie die Wohnung aus: Einbrecher entdecken Schwachstellen häufig schnell. Wer sich vor ihnen schützen will, sollte seine Wohnungs- oder Haustür nicht nur punktuell vor Einbrechern absichern. Helmut Rieche arbeitet bei der Polizei – genauer für die Initiative für aktiven Einbruchschutz „Nicht bei mir!“. Er rät, alle Produkte sollten ein gleich hohes Sicherheitsniveau haben.

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Türen komplett austauschen

Einfach umsetzbar ist dies, wenn Bewohner ihre Tür komplett austauschen. „Mit einem neuen Produkt erhalten Sie immer geprüfte und zertifizierte Sicherheit aus einem Guss“, erklärt Harald Schmidt von der Polizeilichen Kriminalitätsbekämpfung. Alternativ kann man auch einzelne Elemente nachrüsten. Tipps dazu im Überblick:

Beratung

Das ist hilfreich für den Einbruchschutz, denn: „Welche Maßnahmen sinnvoll sind, hängt vor allem davon ab, wie man wohnt“, erklärt Anne Kliem von der Stiftung Warentest. Im Erdgeschoss oder Einfamilienhaus sollten Bewohner etwa ebenerdige Fenster und Terrassentüren sichern. In höheren Stockwerken ist die Wohnungstür entscheidend.

Widerstandsklassen

Sie geben an, wie sehr ein Produkt einen Einbruch erschwert. RC 1 sei „faktisch kein richtiger Schutz“, RC 6 wird hingegen im Hochsicherheitsbereich verwendet, erklärt Frank Lange, Geschäftsführer vom Verband Fenster + Fassade. Das gesunde Mittelmaß für Privatpersonen: RC2 und RC3. „RC2 bringt einen sehr hohen mechanischen Schutz vor Einbruch. Und wenn man es noch etwas sicherer haben will, nimmt man RC3“, rät Lange.

Türrahmen

Das Türblatt muss stabil sein, sonst nützen auch Schloss und Riegel nichts, erläutert Schmidt. Der Türrahmen muss gut im Mauerwerk verankert und besonders an den Stellen stabil sein, an denen Scharniere sitzen sowie Stifte und Riegel des Schließmechanismus greifen.

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Beschläge

„In aller Regel ist die Bandseite, also die Seite, an der sich die Tür beim Öffnen dreht, zu schwach“, sagt Rieche. Dies können Bewohner einfach ändern, mit stabilen, in der Wand sicher verankerten Beschlägen. Zusätzlichen Schutz bieten Verriegelungen, bei denen Stifte in eine Halterung in der Wand hineinreichen.

Balken und Riegel

Im Mauerwerk kann man links und rechts der Tür ein Querriegelschloss verankern. Es soll verhindern, dass Einbrecher die Tür aufbrechen. „Das ist immer dann sinnvoll, wenn Sie nicht bereits eine Tür der Widerstandsklasse RC 2 drin haben“, sagt Schmidt. Das Schloss des Querriegels ist auch von außen sichtbar – dies wirke zusätzlich abschreckend, erklärt Rieche.

Wer im Altbau lebt und eine Doppelflügeltür hat, kann kein Querriegelschloss nutzen. Die Alternative heißt dann Stangenschloss, auch Vertikalschloss genannt: Es sichert die Haustür auf der Schlossseite und verläuft von oben nach unten. Querriegelschloss und Vertikalschloss bieten den „größten Einbruchschutz“, sagt Kliem.

Sperrbügel

Zusätzlich kann man die Haustür mit Sperrbügeln vor Einbrechern sichern, dabei geht durch eine weitere Schließstelle die Tür nur einen Spalt weit auf. „Er muss in sich stabil und sauber befestigt sein. Das heißt, er muss so an Tür und Rahmen angeschraubt sein, dass er sich nicht schon durch einen leichten Tritt gegen die Tür ausbrechen lässt“, rät Rieche.

Türschloss

Rieche empfiehlt ein zertifiziertes Zylinderschloss, für das man nicht einfach so einen Nachschlüssel bestellen kann. Der Zylinder muss bündig abschließen und in einer Stahlplatte gefasst sein. „Er darf nicht überstehen, sodass man ihn nicht mit einer Zange fassen und abbrechen kann.“ Auch das Schließblech muss stabil im Rahmen befestigt sein. Kliem hält mechanische Schutzmaßnahmen wie ein Querriegelschloss jedoch für deutlich wichtiger.

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Terrassen- und Balkontür

Viele Einbrecher kommen auch über den Balkon oder die Terrasse ins Haus. Am einfachsten ist es auch hier, die gesamte Tür auszutauschen. Eine Tür der Widerstandsklasse RC2 hat etwa abschließbare Griffe und Beschläge mit Pilzkopf- und Mehrfachverriegelung. Diese Verriegelung verhindert, dass Einbrecher das Fenster einfach aushebeln können. Zudem ist eine Verbundsicherheitsverglasung mit dem Rahmen verklebt und erschwert es Eindringlingen, etwa die Scheibe einzuschlagen.

Grenzen

Wer nur nachrüsten möchte, hat begrenzte Möglichkeiten. „Einen abschließbaren Griff nachzurüsten, ist relativ schnell gemacht, aber bringt keinen Schutz vor Aufhebeln“, sagt Lange. „Den Beschlag an sich kann man in den Fenstern meistens nicht nachrüsten“, stattdessen kann man lediglich aufsetzbare Beschläge montieren.

Bei abschließbaren Griffen muss man „ein bisschen Disziplin beweisen“, sagt Kliem. „Es bringt absolut gar nichts, wenn man den Schlüssel stecken lässt oder aufs Fensterbrett legt.“ Dann könnten Einbrecher die Scheibe zerschlagen und von innen aufsperren. Zudem gibt es noch einen elektronischen Schutz, der bei Einbruch Alarm schlägt. „Aber dann sind die Einbrecher auch drin“, sagt Lange.

Montage

Hochwertige Produkte sind das eine, eine fachgerechte Montage das andere. Nur so kann man die Haustür vor Einbrechern sichern, erklärt Schmidt. Auch Kliem rät, nicht selbst Hand anzulegen, wenn man sich nicht sehr sicher dabei ist.

Ein weiterer Vorteil, wenn ein Fachbetrieb die Produkte einbaut: Wer mehr als 500 Euro in den Einbruchsschutz investiert, kann unter bestimmten Voraussetzungen bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) eine Förderung beantragen. Zwar bekommt man abschließbare Fenstergriffe schon ab 20 Euro, Querriegelschlösser liegen jedoch eher zwischen 250 und 500 Euro. Wer umfassend nachrüstet, knackt also die Mindestsumme relativ schnell.

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