5. November 2021, 10:40 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Wer hat sich das nicht schon gefragt: Ist eine Heidelbeere dasselbe wie eine Blaubeere? Oder gibt es neben dem Namen weitere Unterschiede?
Blaubeere, Heidelbeere, Heubeere, Schwarzbeere oder auch Bickbeere – die blauen, runden Früchtchen kennt man je nach Region unter einem anderen Namen. Was sie gemeinsam haben? Die Pflanzen gehören derselben Gattung an: Vaccinium. Und die stammt aus der großen Familie der Heidekrautgewächse. Es handelt sich also nicht um verschiedene Beeren. Allerdings unterscheiden sie sich in Farbe, Form und Geschmack.
Heidelbeere und Blaubeere – das Fruchtfleisch macht den Unterschied
In der Natur wachsen Heidelbeeren oftmals auf Lichtungen und in Nadelwäldern. Die wilde Variante wird deshalb als Waldheidelbeere (Vaccinium myrtillus) bezeichnet. Die Früchte sind im Gegensatz zu Kulturheidelbeeren kleiner, aromatischer und tiefblau. Wer davon nascht, hat danach wie bei Rotwein eine blaue Zunge und dunkel verfärbte Zähne. Das ist harmlos, sieht lustig aus und ist nach dem nächsten Zähneputzen wieder verschwunden.
Gepflückte Waldheidelbeeren halten sich nur für kurze Zeit, weshalb sie kaum im Handel angeboten werden. Die größeren Kulturheidelbeeren (Vaccinium corymbosum) lassen sich leichter lagern und sind länger haltbar. Diese Sorten, die ursprünglich aus Nordamerika stammen, bekommt man hierzulande ganzjährig im Supermarkt oder Discounter. Sie sind „verbraucherfreundlicher“, denn das grün-gelbe, fast kernlose Fruchtfleisch hinterlässt keine Spuren im Mund.
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Wie erkennt man, ob Heidelbeeren frisch sind?
Bei Kulturheidelbeeren zeigt sich die Frische an einer leicht pelzartigen, weißen Schicht auf den Schalen. Frische Früchte sind zudem kugelrund und prall gefüllt. Kein gutes Zeichen sind zu weiche oder gar eingeschrumpelte Kulturheidelbeeren oder wenn sie zu dunkel sind. Dann sind die Beeren nicht mehr frisch. Wer Heidelbeeren selbst pflückt, sollte diese behutsam von den Zweigen abstreichen. Generell gilt: Die druckempfindlichen Beeren besser flach lagern als in einem hohen Behälter.
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Verwechslungsgefahr bei Waldheidelbeeren
Ein weiterer Unterschied zwischen Kultur- und Waldheidelbeeren? Die gezüchteten Arten schießen bis zu zwei Meter in die Höhe. Wilde Waldheidelbeeren bleiben hingegen am Boden, sie wachsen zu niedrigen Sträuchern heran. Das jedoch mit einem erstaunlichen Tempo. Wilde Heidelbeeren breiten sich schnell auf dem Waldboden aus. Daher sind Waldheidelbeeren auch nicht geschützt und dürfen gepflückt werden.
Hier sollte man sich allerdings auskennen. Man kann Heidelbeeren ansonsten schnell mit Trunkelbeeren oder Rauschbeeren verwechseln. Die gehören zwar auch zur Gattung der Heidelbeeren führen bei Verzehr aber zu Vergiftungserscheinungen und können berauschen bzw. Halluzinationen auslösen.
Bis vor einiger Zeit hieß es, dass man sich bei ungewaschenen Heidelbeeren aus dem Wald mit dem gefürchteten Fuchsbandwurm infizieren kann. Wissenschaftler konnten inzwischen Entwarnung geben, ein Restrisiko bleibt. Generell sollte man selbst gepflückte Heidelbeeren daher kurz vor dem Verzehr gründlich abbrausen und anschließend trocken tupfen. Und auch gründliches Händewaschen ist nach dem Waldbesuch Pflicht.