26. November 2024, 14:18 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Sobald draußen die Temperaturen sinken, wird drinnen die Heizung aufgedreht. Wird sie allerdings nicht richtig warm, kann Luft im Heizkörper die Ursache dafür sein. Doch beim Entlüften der Heizung können auch Fehler passieren, die unbedingt zu vermeiden sind.
Damit man es im Winter in der Wohnung schön warm hat, sollte man darauf achten, dass die Heizung auch funktioniert. Befindet sich etwa zu viel Luft im Heizkörper, wird dieser unter Umständen nicht komplett warm und kann so wiederum nicht vernünftig den Raum heizen. Um eine Heizung zu entlüften, muss man kein Profi sein. Es braucht nur wenige Handgriffe. Allerdings gibt es auch einige Fehler, die beim Entlüften der Heizung hin und wieder passieren. Welche das sind und wie man sie vermeidet, lesen Sie hier.
1. Fehler: Die Heizung gar nicht entlüften
Es gibt einige Fehler, die man beim Entlüften der Heizung machen kann. Sie allerdings gar nicht zu entlüften gehört auch dazu. Befindet sich nämlich Luft in der Heizung, wird nur diese statt des Wassers erhitzt. Das führt wiederum dazu, dass der Heizkörper nicht vollständig warm wird und somit auch der Raum nicht richtig beheizt werden kann. Um eine Heizung zu entlüften, muss man kein Profi sein – in nur fünf Schritten kann man auch selbst den Heizkörper entlüften.
2. Fehler: Umwälzpumpe nicht abschalten
Vor dem Entlüften sollte man außerdem die Umwälzpumpe abschalten, damit auch wirklich die gesamte Luft sich sammeln und anschließend entweichen kann. Mieter haben in der Regel keinen Zugriff auf die Heizungsanlage – das ist aber nicht weiter schlimm. Denn: „Das Abschalten der Umwälzpumpe ist nicht unbedingt notwendig. Wenn die Pumpe noch läuft, werden Luftblasen mit dem Wasserstrom mitgerissen und können nicht abgelüftet werden. Bei abgeschalter Pumpe ist es einfacher, die Luftblasen ‚vollständig‘ zu entfernen“ erklärt Dr. Matthias Wagnitz vom Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) myHOMEBOOK.
3. Fehler: Heizkörper nur halb aufdrehen
Will man die Heizung entlüften, sollte man nicht den Fehler machen und das Thermostat nur halb aufdrehen. Denn dann kann sich das System nicht beruhigen und nicht ausreichend Luft ansammeln, die später dann entweichen soll. Stattdessen muss man die Thermostate voll auf die höchste Stufe aufdrehen.
4. Fehler: Direkt mit der Entlüftung beginnen
Hat man die Möglichkeit, die Umwälzpumpe abzustellen, dann sollte man danach nicht direkt mit dem Entlüften beginnen. Empfohlen wird, mindestens 30 Minuten zu warten. So kann etwa das Heizungswasser etwas abkühlen, denn unter Umständen kann es recht heiß sein. Außerdem kann sich die Luft in den Heizkörpern erstmal absetzen, bevor diese dann entlüftet werden.
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5. Fehler: Druck nach Entlüftung nicht überprüfen
Ein weiterer Fehler, den man beim Entlüften der Heizung vermeiden sollte, ist, den Druck im Heizungssystem außer Acht zu lassen. Denn dieser sinkt, nachdem die Luft entweicht. „Wenn eine Heizungsanlage entlüftet wird, wird dem Rohrnetz Luftvolumen entnommen. Das Heizungswasser strömt aus dem Ausdehnungsgefäß nach und ersetzt dieses Volumen. Das Ausdehnungsgefäß kann das aber nur in begrenztem Maße ersetzen. Das führt zu einem Absinken des Anlagendruckes, was wieder dazu führt, dass in bestimmten Situationen neue Luft in das Heizungssystem gelangen kann“, erklärt der ZVSHK-Experte. Dann würden die Heizkörper wieder gluckern.
Aus diesem Grund, so Wagnitz, sollte man nach dem Entlüften den Anlagendruck überprüfen. Mieter haben in der Regel keinen Zugriff auf die Zentralheizung. Ihnen empfiehlt er, in diesem Fall dem Vermieter oder dem Hauswart Bescheid zu geben.
6. Fehler: Falsche Reihenfolge
Vor dem Entlüften sollte man alle Heizkörper, die eben entlüftet werden müssen, einmal aufdrehen und dann nach einer bestimmten Reihenfolge vorgehen. „Wenn alle Heizkörper aufgedreht sind und die Pumpe abgeschaltet ist, können Luftblasen im Heizungssystem leichter nach oben steigen, wo man sie ablüften kann“, so Wagnitz.
Aus diesem Grund sei es sinnvoll, die Pumpe beziehungsweise die Heizung abzuschalten, alle Ventile zu öffnen und dann in der Reihenfolge von unten nach oben die Heizkörper zu entlüften. „Auf diese Weise haben die Luftblasen etwas mehr Zeit, nach oben zu steigen“, erklärt der Experte.
Wenn man das so nicht mache, sei das aber auch nicht schlimm. Dann könne man eventuell nicht die ganze Luft aus dem System entfernen. Mieter können aber nun mal nicht durch das ganze Haus gehen. Ihnen sei schon geholfen, wenn sie ihre betroffenen Heizkörper entlüften.
7. Fehler: Ventil nicht richtig einstellen
Auch beim Ventil am Heizkörper können einige Fehler beim Entlüften der Heizung passieren. So sollte man, wenn die Möglichkeit besteht, vor dem Ablüften darauf achten, dass das Ventil richtig eingestellt ist. Die Ventilrichtung lässt sich bei einigen Modellen variieren, sodass der Wasserstrahl dann nicht unkontrolliert an die Wand spritzt.
Außerdem sollte man das Ventil nicht zu weit öffnen, damit das Wasser nicht einfach unkontrolliert austritt. Beim Zudrehen sollte man darauf achten, dass man nicht zu viel Kraft anwendet, da man es sonst nur schwer wieder öffnen kann.
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8. Fehler: Eigenmächtiges Nachfüllen der Heizungsanlage
Ein weiterer typischer Fehler, vor dem der ZVSHK-Experte beim Entlüften der Heizung noch warnt, ist das eigenmächtige Nachfüllen der Heizungsanlage, ohne wenigstens einmal vorher mit einem Fachbetrieb gesprochen zu haben. „Eventuell muss entsalztes oder enthärtetes Wasser verwendet werden. Der ganze Nachfüllvorgang sollte einmal gezeigt werden, damit man weiß, was man machen muss. In extremen Fällen kann falsches Nachfüllen zu Gewährleistungsverlusten oder Schäden am Wärmetauscher führen“, so Wagnitz.