3. März 2021, 8:12 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Manche mögen es mollig warm zu Hause – das aber bitte schön klimaneutral. Und so wächst die Nachfrage nach Holzpellets stetig. Heizen die Presslinge eigentlich alle gleich gut? Und wer prüft Holzpellets eigentlich auf ihre Qualität?
Die Nachfrage nach Holzpellets steigt und damit auch das Angebot. Verpackt im Sack bekommt man Pellets mittlerweile in jedem gut sortierten Supermarkt. Die Menge reicht für den kleinen Pelletofen. Wer jedoch Haus oder Wohnung mit einer Pelletheizung warm hält, braucht größere Mengen an den Presslingen aus Holz. Beim Kauf stellt sich die Frage nach der Qualität. Denn klar ist: Je besser diese ist, desto besser auch die Heizkraft. Das bedeutet auch, dass letztlich weniger verbraucht werden muss, was wiederum Kosten spart.
Woran erkennt man Holzpellets mit guter Qualität?
Die Qualität von Holzpellets hängt von verschiedenen Faktoren ab. Welche das sind, erklärt der Pressesprecher von TÜV Rheinland, Wolfram Stahl auf Nachfrage von myHOMEBOOK. Das Unternehmen nimmt vieles genauer unter die Lupe, unter anderem auch die Presslinge aus Holz: „Wir prüfen Holzpellets auf ihren Wassergehalt, ihre Festigkeit, auf ihre Verunreinigungen und ihre Schüttdichte.“ Darunter versteht man, wie dicht ein Holzpellet gepresst wurde.
„Unsere Experten vom TÜV prüfen zudem, wie schnell sich Holzpellets beim Verfeuern in Asche oder Schlacke verwandeln“, so Stahl. Und auch das ist wichtig, denn wer will schon viel für etwas ausgeben, das schnell verfliegt, dabei kaum wärmt und nur Arbeit hinterlässt? Daneben besichtigen die Experten vom TÜV auch die Produktionsstätte des Herstellers und prüfen jährlich den Betrieb, ob die vorgegebenen Standards eingehalten werden.
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Zertifikate, die Sicherheit bei Holzpellets bieten
Bitte jetzt nicht erschrecken: DIN EN 14961-2. Mit diesem Zeichensalat wird die Norm bezeichnet, unter der in Europa Holzpellets auf Qualität geprüft werden. Je nachdem, wie die Prüfung ausfällt, werden Holzpellets in drei Klassen eingeteilt: A1 gilt als qualitativ höchste Stufe, A2 ist okay. B als dritte Kategorie steht gewissermaßen für die Holzklasse im Flugzeug. Was bei Pellets unter B fällt, landet in der Regel in industriellen Feuerungsanlagen. Für den Verbraucher relevant: A1 sieht man am häufigsten auf den handelsüblichen Pellet-Verpackungen, manchmal auch A2.
Neben DIN EN 14961-2 haben mehrere Verbände der Pellet-Industrie ein Siegel ins Leben gerufen: ENplus. Das liest sich eingängiger, lascher ist das Label wohl aber nicht, denn darunter wird die Kette von Produktion bis in die Hände der Verbraucher gecheckt.
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Holzpellets stehen auch in der Kritik
Wer seine alte Ölheizung gegen eine Pelletheizanlage austauscht, kann eine 50-prozentige Förderung von Bund und KfW-Bank beantragen. Zusätzlich stehen viele regionale Förderprogramme bereit, zum Beispiel bei einer Beratung durch einen Fachbetrieb, wie das Deutsche Pelletinstitut berichtet.
Als alternative Energieform bieten sich Holzpellets an, denn diese erneuerbare Energiequelle gilt als besonders klimaneutral. Der Markt für die Pellets ist jedoch recht unübersichtlich. Infrage steht, inwieweit die Herstellung der Pellets zum Klimaschutz beiträgt. Denn mit steigender Nachfrage steigt auch die Frequenz des Holzschlags – und das teilweise auch in Naturschutzgebieten wie Estland.