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Einbruchschutz

Was taugt „Homeshadows“ aus „Die Höhle der Löwen“?

„Homeshadows“ aus „DHDL“
Nachts soll man mit „Homeshadows“ sein Haus vor Einbrechern bewahren können Foto: Getty Images
Felix Mildner
Redaktionsleiter

12. November 2019, 21:10 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

„Homeshadows“ wollte in der TV-Sendung „Die Höhle der Löwen“ Investoren finden. Das Produkt soll durch simulierte Schatten hinter den Gardinen Anwesenheit simulieren und dadurch Einbrecher abschrecken. myHOMEBOOK hat bei Sicherheitsexperten nachgefragt, ob diese Lösung ihrer Meinung nach effektiv vor Einbruch schützen kann. Außerdem erfahren Sie, ob die beiden Gründer einen Zuschuss seitens der„Löwen“ erhalten haben.

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Hinter der Entwicklung von „Homeshadows“ steht eine Erfahrung eines der Gründer, die niemand gerne macht: „Da bei mir vor einigen Jahren eingebrochen wurde habe ich mir Gedanken darüber gemacht, wie man Einbrüche effektiv vermeiden kann“, erklärt Gerd Wolfinger (50) auf Anfrage von myHOMEBOOK. „Jedes Mal, wenn man nach Hause kommt, denkt man daran, dass fremde Personen da waren. Ein wirklich ungutes Gefühl“, so der Österreicher. Dies veranlasste ihn, zusammen mit seinem langjährigen Freund Roland Huber (50), ein Produkt zu entwickeln, das mögliche Einbrecher abschrecken soll. Mit dem Gerät, dass bereits in kleinerem Rahmen produziert ist, stellten sich die Österreicher in „Die Höhle der Löwen“ (jeden Dienstag um 20.15 Uhr auf VOX) den Investoren.

So funktioniert „Homeshadows“ aus „Die Höhle der Löwen“

In Deutschland findet etwa alle 5 Minuten ein Einbruch statt. Das möchten die beiden Erfinder mit „Homeshadows“ ändern. Dieses kompakte Gerät besitzt 60 Hochleistungs-LEDs, ein spezielles Linsensystem und computergenerierte Algorithmen, die Schatten auf Vorhänge oder Wände werfen. Die Bewegungen laufen dabei zufällig ab und sollen von außen simulieren, dass jemand zu Hause sei. Laut den Angaben auf der Homepage kostet ein Gerät 29,99 Euro.

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Über einen Netzstecker wird der Schatten-Simulatur mit Strom versorgt. Die Gründer entschieden sich bewusst dazu, das Gerät möglichst simpel zu halten. Ein Kippschalter erlaubt folgende Einstellungen:

  • On: Dabei wird das Gerät permanent eingeschaltet. Hier kann es auch mit einer externen Zeitschaltuhr kombiniert werden.
  • Auto: Ein Sensor erkennt die Helligkeit und aktiviert das Schattenspiel automatisch, sobald es dunkel wird.

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Schützt „Homeshadows“ aus „Die Höhle der Löwen“ wirklich vor Einbruch?

„Viele Einbrüche können durch richtiges sicherheitsbewusstes Verhalten und die richtige Sicherungstechnik verhindert werden – über ein Drittel aller Einbrüche bleibt nicht zuletzt wegen sicherungstechnischer Maßnahmen im Versuchsstadium stecken“, erklärt Kriminaloberrat Harald Schmidt, Geschäftsführer der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes auf Anfrage von myHOMEBOOK.

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Allerdings sollte man beim Einbruchschutz einen Mix an verschiedenen Maßnahmen einsetzen: „Die Polizei empfiehlt daher neben dem richtigen sicherheitsbewussten Verhalten eine mechanische Sicherung aller Fenster und Türen, damit ungebetene Gäste erst gar nicht hineinkommen.“ Ergänzend kann eine Alarmanlage dazukommen. Den besten Schutz bietet eine Kombination aus mechanischem und elektronischem Einbruchschutz.
„Das Thema Schatten-Simulation kann ein kleiner Baustein des richtigen sicherheitsbewussten Verhaltens sein“, meint Schmidt. Allerdings reiche das allein nicht aus.

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So beurteilen Sicherheitsexperten „Homeshadows“

Auch Carolin Hackemack von Netzwerk Zuhause sicher e. V. empfiehlt eine mechanische Sicherung an allen Fenstern, Türen und sonstigen Gebäudeöffnungen. Elektronische Maßnahmen wie eine Anwesenheitssimulation kann diesen Schutz ergänzen, aber niemals ersetzen. „Aus unserer Sicht kann Homeshadows Bestandteil der Anwesenheitssimulation sein,“ erklärt die Sicherheitsexpertin auf myHOMEBOOK-Anfrage. „Glaubt der Einbrecher, dass jemand zuhause ist, lässt er üblicherweise von seiner Tat ab, da er die Begegnung mit Hausbewohnern meidet. Anwesenheitssimulation kann damit abschreckend auf Einbrecher wirken.“

Welche Alternativen gibt es?

Vergleichbare Produkte wie „Homeshadows“ gibt es in dieser Form noch nicht auf dem Markt. Ein Produkt, das ihm am nächsten kommt nennt sich „FakeTV“ und simuliert Fernsehflimmern. Dazu gehören unter anderem:

  • Lichtsteuerung (Zeitschaltuhr oder Smart Home)
  • Morgendliches Hochziehen und abendliches Herunterlassen von Rollläden (durch Nachbar, Zeitschaltuhr, Smart Home)
  • Gegossene Blumen und gemähte Rasenfläche (Nachbar, Bewässerungssystem oder Rasenroboter)
  • geleerter Briefkasten (Nachbar)

Abus-Unternehmenssprecher Florian Lauw empfiehlt zusätzlich Systeme, die mechanischen Schutz mit elektronischer Alarmierung kombinieren. „Für solche Systeme, die von einem Fachmann vor Ort beraten und installiert werden sollten, gibt es deshalb auch eine staatliche Förderung durch die KfW-Bank, die bis zu 1500 Euro der Gesamtkosten übernimmt.“ 

Wann lohnt sich „Homeshadows“?

Da simulierte Anwesenheit zusammen mit Innenbeleuchtung laut Expertenmeinung abschreckend auf Einbrecher wirkt, kann sich der Kauf von „Homeshadows“ durchaus lohnen. „Empfehlenswert ist jedoch, sich nicht allein auf Anwesenheitssimulation zu verlassen“, rät Hackemack von der Polizei-Initiative über Sicherheit zu Hause. „Denn entscheidet sich der Täter doch für den Versuch, dann ist es die mechanische Sicherheitstechnik, an der 90 Prozent der Einbrecher scheitern.“

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Deal or No Deal?

Als die beiden Erfinder von „Homeshadows“ ihr Produkt bei „Die Höhle der Löwen“ vorstellten, waren die Reaktionen eher verhalten. Die Gründer hatten sich 100.000 Euro Zuschuss erhofft, dafür wollten sie 20 Prozent der Unternehmensanteile abgeben. Am Produkt wurde bemängelt, dass sich das Gerät nicht mit dem Smart Home vernetzen ließe oder es schon vergleichbare Produkte auf dem Markt gäbe.

Auch Carsten Maschmeyer ließ sich nicht auf einen Deal ein. Dafür sprang ein anderer Löwe den Gründern zur Seite, nämlich Ralf Dümmel. Er war angetan von der simplen Umsetzung und meinte, dass er die beiden Österreicher gerne unterstützen würde. Sie einigten sich dann jedoch auf 33 Prozent der Anteile, anstatt der geplanten 20 Prozent.

myHOMEBOOK meint:
„Seit Jahren sind die Einbruchstatistiken in Deutschland rückläufig. Dennoch sprechen Produkte wie „Homeshadows“ das Sicherheitsbedürfnis vieler an. Fakt ist: Abhalten lässt sich ein Einbrecher durch das Schattenspiel nicht, womöglich aber abschrecken. Dazu müssten die Schatten aber auch menschlichen Bewegungen und nicht computergesteuerten Algorithmen nachempfunden sein. Ansonsten könnte es sein, dass Einbrecher die Simulation als solche erkennen und deshalb erst recht in die Wohnung einsteigen.“

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