27. Dezember 2021, 17:04 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Beim Immobilienkauf kann man mehrere Tausend Euro sparen. Geld, das anschließend in andere Projekte investiert werden kann – zum Beispiel in die Renovierung des neu erworbenen Eigenheims. myHOMEBOOK gibt Ihnen 5 Tipps an die Hand, die bares Geld wert sind.
Die Immobilienpreise steigen. Das zeigt auch der Wohnatlas 2021, eine Studie der Postbank. Demnach kostete Wohneigentum 2020 im Schnitt satte 9,6 % mehr als im Vorjahr. Die Daten für 2021 stehen zwar noch aus. Laut den Experten des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) hält der Aufwärtstrend jedoch weiter an. Grund genug, genauer hinzuschauen und Sparpotenziale zu nutzen. Sowohl beim Immobilienkauf als auch bei den Erwerbsnebenkosten lässt sich bares Geld sparen.
Übersicht
1. Abstriche bei der Lage machen
Die Lage der Immobilie ist ausschlaggebend für den Preis. Infrastruktur, geplante Bauprojekte in der Nachbarschaft, Anbindung ans Verkehrsnetz – all das wirkt sich direkt auf den Kaufpreis aus. Überlegen Sie sich, wo Sie Abstriche machen können. Schauen Sie auch über den Tellerrand hinaus, sprich: Weiten Sie Ihr Suchgebiet aus.
2. Gekonnt verhandeln und den Kaufpreis senken
Der Kaufpreis erscheint Ihnen viel zu hoch? Vermutlich haben Sie recht. Die meisten Verkäufer setzen den Wert an der oberen Grenze an – in der Hoffnung, die Immobilie zum Höchstpreis zu verkaufen. Versuchen Sie alles, um den Kaufpreis zu senken. Wichtig: Signalisieren Sie zwar Interesse, aber lassen Sie sich nicht anmerken, dass Sie die Immobilie um jeden Preis kaufen wollen.
Nehmen Sie zur Besichtigung einen Immobiliengutachter mit. Er hilft Ihnen dabei versteckte Mängel aufzudecken. So können Sie einen Preisnachlass besser rechtfertigen. Zugegeben: Ein unabhängiger Immobiliengutachter kostet extra. Üblicherweise verlangt er für ein Kurzgutachten 500 bis 1000 Euro. Bei einem Vollgutachten sind sogar 0,5 bis 1 % des Verkehrswerts üblich. Wenn man jedoch bedenkt, dass der Gutachter einen realistischen Kaufpreis ermittelt und Sie vor bösen Überraschungen und Mehrkosten bewahrt, zahlt sich diese Investition am Ende aus. Denn wie bei allen Immobilien gilt das Prinzip: Gekauft wie gesehen.
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3. Beim Immobilienkauf auf einen Makler verzichten und Geld sparen
Auf einen Makler können Sie dagegen unter Umständen verzichten. Aktuell beträgt die durchschnittliche Maklergebühr in Deutschland 3,27 Prozent. Beispiel: Bei einem Immobilien-Kaufpreis von 400.000 Euro entstehen Maklergebühren von 13.080 Euro. Keine Sorge, als Käufer müssen Sie dafür nicht allein aufkommen. Denn seit Dezember 2020 gilt: Derjenige, der den Makler beauftragt muss mindestens die Hälfte der Provision übernehmen. Käufer und Verkäufer teilen sich also die Kosten.
In unserem Beispiel wären das 6.540 Euro für jeden. Viel Geld, das man sparen kann, wenn man sich selbst auf die Suche nach einem Traumhaus macht. Es gibt Immobilienportale, die sich darauf spezialisiert haben. Auch über Kleinanzeigen werden Häuser und Wohnungen teilweise ohne Makler verkauft. Für die Suche sollten Sie allerdings viel Zeit und Geduld mitbringen.
4. Wohn-Riester und Baukindergeld beantragen
Um noch mehr Menschen den Traum vom Eigenheim zu ermöglichen, greift der Staat ihnen mit verschiedenen Förderprogrammen finanziell unter die Arme. Die besten Chancen haben Familien: Fast zehn Milliarden Euro Baukindergeld hält der Staat für sie bereit. Pro Jahr und Kind gibt es insgesamt 12.000 Euro. Wer drei Kinder hat, erhält 36.000 Euro, bei vier Kindern sind es sogar 48.000 Euro.
Und das war noch nicht alles: Das Baukindergeld lässt sich mit anderen staatlichen Förderprogrammen kombinieren – etwa der Wohn-Riester-Förderung. Wie viel man aus dem Topf bekommt, hängt vom Familienstand, der Anzahl der Kinder und der Höhe des Einkommens ab. Maximal gibt es 2.100 Euro pro Jahr obendrauf.
Einziger Haken: Riester-Sparer müssen Ihre Bezüge nachgelagert versteuern. Weitere Informationen zu den Förderprogrammen finden Sie auf der Homepage des Bundesinnenministeriums.
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5. Grunderwerbsteuer senken
Um die Grunderwerbsteuer kommen Sie beim Immobilienkauf nicht herum. Sie gehört – wie die Maklerprovision und die Notarkosten – zu den Erwerbsnebenkosten. Je nach Bundesland müssen Sie zwischen 3,5 und 6,5 Prozent des Kaufpreises bezahlen. Aber: Sie haben auch hier die Möglichkeit, beim Immobilienkauf Geld zu sparen. Bestehen Sie beispielsweise darauf, dass Inventar (etwa Küche, Möbel oder Carport) im Kaufvertrag des Hauses gesondert aufgeführt wird. Dadurch sinkt die Bemessungsgrundlage. Denn mobile Gegenstände unterliegen nicht der Steuer.
Oder Sie beauftragen den Grundstückserwerb und den Hausbau unabhängig voneinander. Dann zahlen Sie nur Steuern für das Grundstück. Doch Vorsicht: Diese Aufteilung funktioniert nur, wenn Sie das Grundstück nicht von einem Bauträgerunternehmen kaufen. Ansonsten müssen Sie auf beides, also auf Haus und Grundstück, Steuern zahlen.