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Analyse von Immowelt

Wie sich die Immobilienpreise unter der Ampel-Regierung entwickelten

Immobilienpreise
Wie haben sich die Immobilienpreise während der Ampel-Regierung entwickelt? Aktuelle Zahlen bieten interessante Einblicke Foto: Getty Images
Felix Mildner
Redaktionsleiter

20. Februar 2025, 10:40 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Von einem Höchststand im Sommer 2022 über einen starken Rückgang bis hin zur jüngsten Stabilisierung – die Immobilienpreise in Deutschland haben während der Regierungszeit der Ampel-Koalition eine bemerkenswerte Entwicklung durchlaufen. Trotz gefallener Preise bleibt der Immobilienkauf für viele schwieriger denn je.

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Nach einem Preisanstieg um 6,4 Prozent bis Mitte 2022 sanken die Angebotspreise für Wohneigentum in Deutschland bis Ende 2023 um 11,3 Prozent. Das zeigt eine aktuelle Analyse von Immowelt (gehört wie myHOMEBOOK zu Axel Springer), die die Entwicklung der Immobilienpreise während der Ampel-Regierung beleuchtet. Dennoch ist und bleibt Wohneigentum für viele unerreichbar, denn hohe Zinsen haben die Kaufkraft seit der Bundestagswahl 2021 um 15,8 Prozent reduziert.

Höhen und Tiefen bei Immobilienpreisen während Ampel-Regierung

Während der laufenden Legislaturperiode haben die Angebotspreise für Wohneigentum in Deutschland erhebliche Schwankungen erlebt. Nach einem deutlichen Anstieg im Jahr 2022 folgte ein kräftiger Preisrückgang, der sich erst Ende 2023 stabilisierte. Doch trotz sinkender Preise bleibt der Immobilienkauf für viele Haushalte herausfordernd, da steigende Zinsen die Erschwinglichkeit erheblich eingeschränkt haben.

„Die scheidende Bundesregierung musste unter besonders herausfordernden Umständen agieren“, erklärt Piet Derriks, Geschäftsführer von Immowelt. „Bei Amtsantritt kämpften Gesellschaft und Wirtschaft noch mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie und nur wenige Monate danach folgte der Überfall Russlands auf die Ukraine. Zu diesen externen geopolitischen Faktoren kam danach noch die Debatte um das Gebäudeenergiegesetz, die den Immobilienmarkt zusätzlich verunsicherte.“

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So ging es nach der Wahl 2021 weiter

Nach der Bundestagswahl im September 2021 setzte sich zunächst der Immobilienboom fort. Zwischen September 2021 und Juni 2022 stiegen die mittleren Angebotspreise für Wohneigentum von 3097 Euro auf 3295 Euro pro Quadratmeter – ein Zuwachs von 6,4 Prozent. Im Sommer 2022 erreichten die Preise ihren Höchststand.

Mit der Zinswende im Frühjahr 2022 begann jedoch eine deutliche Preiskorrektur. Die Kosten für Immobilienfinanzierungen stiegen erheblich, wodurch sich die Nachfrage abschwächte. Infolgedessen sanken die Angebotspreise kontinuierlich und erreichten zum Jahreswechsel 2023/2024 einen Durchschnittswert von 2923 Euro pro Quadratmeter – ein Rückgang um 11,3 Prozent gegenüber dem Höchststand. Seitdem hat sich der Markt stabilisiert. Aktuell liegt der durchschnittliche Quadratmeterpreis bei 3018 Euro und damit weiterhin unter dem Höchstniveau von 2022.

Entwicklung der Kaufpreise für Wohneigentum pro Quadratmeter:

 01.09.202101.06.202201.01.202401.02.2025
Wohnungen3251 €3452 €3041 €3136 €
Häuser2756 €2944 €2653 €2748 €
Gesamt3097 €3295 €2923 €3018 €

Gestiegene Zinsen machen Immobilien für viele unerschwinglich

Trotz der gesunkenen Preise bleibt der Immobilienkauf für viele Haushalte finanziell herausfordernd. Grund dafür sind die stark gestiegenen Zinsen. Anfang 2022 lagen die Zinssätze für Baudarlehen mit zehnjähriger Zinsbindung noch bei rund einem Prozent. Innerhalb eines Jahres stiegen sie auf etwa vier Prozent, bevor sie Anfang 2024 leicht auf 3,5 Prozent sanken.

Diese Entwicklung hatte erhebliche Auswirkungen auf den Kauf von Wohneigentum: Zwischen September 2021 und Dezember 2023 sank die Kaufkraft um 20,5 Prozent. Käufer konnten sich bei gleicher monatlicher Rate somit etwa ein Fünftel weniger Wohnfläche leisten. Erst mit dem leichten Rückgang der Zinsen seit Anfang 2024 verbesserte sich die Situation etwas – die Leistbarkeit stieg um 5,8 Prozent. Dennoch bleibt der Gesamtverlust seit der letzten Bundestagswahl bei 15,8 Prozent.

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Methodik der Analyse

Die Immowelt-Analyse basiert auf den Angebotspreisen von Wohnimmobilien, die auf der Plattform inseriert wurden. Die berechneten Werte beziehen sich auf typische Bestandswohnungen (75 Quadratmeter, 3 Zimmer, Baujahr 1990er-Jahre) sowie Einfamilienhäuser (600 Quadratmeter Grundstück, 5 Zimmer, Baujahr zwischen 1945 und 1970). Es handelt sich dabei um Angebotspreise, nicht um tatsächlich erzielte Kaufpreise.

Themen Immobilien

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