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Welche Aufgaben hat eigentlich ein Innenarchitekt?

Innenarchitektin
Stimmige Farbkonzepte für den Innenbereich gehören zu den typischen Tätigkeitsbereichen eines Innenarchitekten Foto: Getty Images / mixetto

6. November 2023, 5:58 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Innenarchitekten sind Meister in der Gestaltung von Räumen. Aber wie gehen Sie vor? In diesem Artikel erklärt Interior-Expertin Daniela Matsuzaki, wie professionelle Innenarchitekten arbeiten und was sie für ihre Leistungen berechnen.

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Innenarchitekten haben ein gutes Gespür, einen Raum optimal zu gestalten. Alles wirkt stimmiger, gut durchdacht und besser organisiert. Bei der Gestaltung von Räumen werden oft nicht alle Potenziale genutzt, da unser räumliches Vorstellungsvermögen meist begrenzt ist. Es kann herausfordernd sein, sich ein leer stehendes Zimmer mit passender Einrichtung vorzustellen. Eine optimale Platzierung der Möbel kann jedoch helfen, eine angenehme und gut organisierte Wohnumgebung zu schaffen. Ein Innenarchitekt könnte dabei hilfreich sein.

Was machen Innenarchitekten?

Ein Innenarchitekt entwirft die Innenräume von kommerziellen und privaten Gebäuden und arbeitet eng mit dem Kunden zusammen. Das ist wichtig, um funktionale und ästhetisch ansprechende Räume zu schaffen. Dabei achtet der Innenarchitekt auf den Zweck des Projekts, die Bedürfnisse des Kunden und nimmt zudem das Gesamtdesign des Gebäudes in Augenschein. Innenarchitekten können an einer Vielzahl von Projekten arbeiten, darunter Gewerbeflächen wie Büros, Einzelhandelsgeschäfte und Restaurants sowie private Wohnräume wie Häuser und Wohnungen.

Ein Innenarchitekt ist kein Interior Designer

Die Arbeit wird nicht ausschließlich durch die Auswahl von Möbeln und Accessoires definiert, sondern auch darüber hinaus. Als Innenarchitekt muss man über umfassende Kenntnisse der Bauvorschriften und auch Sicherheitsvorschriften sowie Kenntnisse über Materialien, Beleuchtung und Akustik verfügen.

Zudem muss man in der Lage sein, bauliche Veränderungen zu planen, etwa eine Veränderung der Dachform oder das Errichten im Gebäude liegender Räume. Außerdem sollten Innenarchitekten effektiv mit Kunden, Auftragnehmern und anderen am Projekt beteiligten Fachleuten kommunizieren und Budgets sowie Zeitpläne verwalten.

Mehr dazu: Die Unterschiede zwischen Interior Designer, Raumausstatter und Innenarchitekt

Daniela Matsuzaki, myHOMEBOOK-Autorin

Gesetzlich geschützte Berufsbezeichnung

„Innenarchitekt darf sich nur nennen, wenn man als Mitglied in der Architektenkammer und in der Architektenliste seines Bundeslandes eingetragen ist. Die Berufsbezeichnung ist gesetzlich geschützt. Interior Designer kann sich jeder nennen. Diese Bezeichnung ist nicht geschützt. Interior Designer sind aber nicht minder qualifiziert. Es kommt dabei immer auf die individuelle Erfahrung und Qualifikation an.“Daniela Matsuzaki, myHOMEBOOK-Autorin

Wie gehen Innenarchitekten bei der Arbeit vor?

Je nach Auftrag und Art des Projektes variieren die Aufgaben des Innenarchitekten. Zu den üblichen Arbeitsbereichen gehören jedoch:

  1. Kundenberatung: Innenarchitekten treffen sich mit Kunden, um deren Bedürfnisse, Ziele und Vorlieben für den Innenraum, den sie gestalten sollen, zu verstehen. Immer wieder arbeiten sie auch mit anderen Fachleuten wie Architekten und Ingenieuren zusammen, um sicherzustellen, dass der Entwurf stimmig ist und alle Anforderungen erfüllt werden.
  2. Raumplanung: Innenarchitekten gestalten Innenräume. Dabei achten sie auf verschiedene Faktoren, die bei der Gestaltung wichtig sind. Im Mittelpunkt stehen dabei immer die funktionalen und ästhetischen Anforderungen, um effiziente und nutzbare Räume zu schaffen.
  3. Design- und Materialauswahl: Innenarchitekten sind für die komplette Auswahl von Materialien, Oberflächen und Einrichtungsgegenständen verantwortlich. Nur so kann auch ein rundes Gesamtbild entstehen. Mithilfe eines Fragenkatalogs lassen sich dabei die Vorlieben des Kunden herausfinden. Man sollte jedoch auch in der Lage sein, das Budget des Kunden zu berücksichtigen. Ein guter Innenarchitekt denkt bei der Auswahl der Produkte auch an Haltbarkeit, Nachhaltigkeit und Ästhetik.
  4. Technische Dokumentation: Innenarchitekten müssen technische Dokumentationen wie Zeichnungen und Spezifikationen erstellen, um es zu ermöglichen, dass die Umsetzung durch andere Fachleute realisiert werden kann.
  5. Projektmanagement: Innenarchitekten übernehmen auch oft die Leitung des Projekts und sind für alle Leistungen verantwortlich – von der Konzeption bis zur Fertigstellung. Dabei müssen sie die Arbeit der Auftragnehmer überwachen und sind dafür verantwortlich, dass das Projekt pünktlich und innerhalb des Budgets abgeschlossen werden kann.
  6. Vorschriften und Baugenehmigungen: Innenarchitekten müssen über umfassende Kenntnisse der Vorschriften verfügen. Denn der Entwurf muss alle Sicherheitsvorschriften erfüllen.

Wie sieht der Arbeitsplatz aus?

Der Arbeitsplatz eines Innenarchitekten kann je nach Fachgebiet und Art des Projekts variieren. Einige arbeiten in Architekturbüros, wo sie mit Architekten, Ingenieuren und anderen Fachleuten zusammenarbeiten, um Innenräume für Wohn- und Gewerbeimmobilien zu entwerfen und zu schaffen. Andere arbeiten in einem Innenarchitekturbüro. Ansonsten arbeiten einige Innenarchitekten unabhängig und verwalten ihren eigenen Kundenstamm und ihre eigenen Projekte.

Innenarchitektin
Der Arbeitsplatz eines Innenarchitekten kann sehr unterschiedlich gestaltet sein Foto: Getty Images
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Wie hoch ist das Honorar?

Das Honorar hängt oft vom Standort ab. Auch ist seine Erfahrung wichtig und der Umfang des jeweiligen Projekts. Innenarchitekten können ihr Honorar pauschal, jedoch auch stündlich berechnen. Die gängigste Art ist jedoch die Berechnung auf Stundenbasis. 

Hinweis: Vor kurzem galt noch die Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) des Bundes zur Regelung der Vergütung von Architekten- und Ingenieurleistungen. Diese ist jedoch nicht mehr bindend.

Die Kosten für die Dienstleistungen liegen in der Regel zwischen 5 Prozent und 20 Prozent des gesamten Projektbudgets, wobei die endgültige Höhe des Honorars von verschiedenen Faktoren abhängen kann. Es ist ratsam, die Honorarpauschale im Voraus zu besprechen, um eine Idee zu bekommen, wie die Gebühren berechnet werden. Berechnet der Innenarchitekt auf Stundenbasis, liegt der Stundensatz oft zwischen 95 und 105 Euro. Wenn der Termin vor Ort stattfindet, wird auch oft eine Anfahrtskostenpauschale erhoben.

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