
24. April 2025, 15:03 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Die „Stiftung Warentest“ hat gängige Produkte unter die Lupe genommen. Das Ergebnis überrascht: Nur drei Sprays erhielten die Note „gut“. Doch nicht nur die Wirksamkeit war entscheidend – manche Inhaltsstoffe gelten als potenziell problematisch.
In der Mai-Ausgabe 2025 hat „Stiftung Warentest“ Insektensprays und Stichheiler getestet. Nur drei Sprays schnitten mit „gut“ ab. Einige Produkte bergen sogar gesundheitliche Risiken.
Nur wenige Sprays bieten effektiven Schutz gegen Stiche
„Stiftung Warentest“ prüfte zehn Insektensprays im Hinblick auf ihren Schutz vor Zecken und Mücken. In die Tests wurden mehr als 3100 Mücken und 2400 Zecken einbezogen. Bewertet wurde unter anderem, wie lange der Schutz anhält, wenn das Spray gemäß den Herstellerangaben aufgetragen wird.
Nur drei der getesteten Produkte erhielten die Note „gut“. Als Testsieger ging das Spray „Forte“ von Anti Brumm hervor, das mit der Gesamtnote 1,7 überzeugte. „Forte“ erzielte sowohl beim Mücken- als auch beim Zeckenschutz jeweils die Teilnote „sehr gut“. Laut den Testern hielt das Mittel den Angriffen beider getesteter Mückenarten bis zu 7,5 Stunden stand.
Platz zwei belegte das „Protect Mücken Schutzspray“ von Mosquito mit der Note 2,1. Deutlich schwächer schnitten hingegen Produkte ab, deren Schutzwirkung bereits nach rund 2,5 Stunden nachließ. Ein möglicher Grund dafür sei laut „Stiftung Warentest“ die empfohlene niedrige Dosierung.
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Experten warnen vor Reizstoffen in Insektensprays
Die in den Sprays eingesetzten Wirkstoffe sind aus Sicht der „Stiftung Warentest“ nicht unbedenklich. DEET, Icaridin und PMD können allesamt die Augen reizen – wenn auch unterschiedlich stark, heißt es in der Bewertung.
Der Testsieger setzt auf DEET, das als besonders wirksam gegen Zecken und Mücken gilt. Allerdings warnt „Stiftung Warentest“ vor möglichen Nebenwirkungen. DEET kann nämlich zu starken Augenreizungen und allergischen Hautreaktionen führen. Der zweitplatzierte Spray enthält Icaridin, das als hautverträglicher gilt, aber ebenfalls die Augen reizen kann.
Weniger überzeugt zeigte sich die „Stiftung Warentest“ vom Wirkstoff PMD. Er wirkt laut Bewertung nur mäßig gegen Mücken und kann ebenfalls Reizungen hervorrufen. Zusätzlich bergen intensive Duftstoffe, die in manchen Mitteln enthalten sind, ein Risiko für allergische Reaktionen. Grundsätzlich rät Warentest, Insektensprays nicht dauerhaft zu verwenden, sondern gezielt – etwa bei Ausflügen in die Natur.
Auch Stichheiler wurden getestet
Kommt es trotz Schutz zu einem Mückenstich, greifen viele zu Stichheilern. Diese Geräte setzen überwiegend auf Wärme: Zehn der vierzehn getesteten Modelle arbeiten mit Hitze, die laut „Stiftung Warentest“ den Juckreiz lindern kann. Dabei müssen etwa 51 Grad Celsius für fünf Sekunden auf die Stichstelle einwirken.
Andere Modelle verwenden elektrische Impulse. Dabei entsteht ein Reiz, wenn bestimmte Materialien durch Druck verformt werden – ganz ohne Batterie. Diese Methode wird laut „Stiftung Warentest“ von einigen Nutzerinnen und Nutzern als angenehmer empfunden.
Ein dritter Ansatz setzt auf Unterdruck, mit dem Reizstoffe aus der Haut gesaugt werden sollen. Für diese Methode sieht „Stiftung Warentest“ allerdings keine ausreichende wissenschaftliche Grundlage.
Stichheiler nur eingeschränkt empfehlenswert – und teils gefährlich
Insgesamt erhielten neun Produkte – davon sieben mit Wärmereiz und zwei mit elektrischem Impuls – nur eine eingeschränkte Empfehlung. Der Grund dafür sind unter anderem unbelegte Werbeversprechen, etwa zur Wirkung gegen Bienenstiche oder zum Abklingen von Schwellungen.
Von bestimmten Geräten rät „Stiftung Warentest“ ausdrücklich ab. Ein Wärmestift erhitzte sich im Test auf bis zu 70 Grad Celsius und schaltete sich erst nach 30 Sekunden ab – es besteht akute Verbrennungsgefahr. Ein anderes Modell kühlte hingegen zu schnell wieder ab, was die Wirkung deutlich mindert.

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Alternative Linderung ohne Geräte
Unabhängig von Technik und Chemie gibt es auch klassische Methoden zur Linderung. Die Stiftung Gesundheitswissen warnt jedoch vor dem Kratzen, da es Entzündungen und stärkeren Juckreiz fördern kann. Besser sei das Kühlen – mit einem Stofftuch und Eiswürfeln. Die Kälte verengt die Blutgefäße und hemmt die Ausbreitung des juckreizfördernden Histamins. Auch Salben und Gele, die den Histamineffekt abschwächen, können den Stich angenehmer machen. So lässt sich der Sommer trotz Mücken einigermaßen ungestört genießen.
Mit Material der dpa