8. Oktober 2020, 14:34 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Wenn man beim Einrichten an seine gestalterischen Grenzen stößt, kann eine/n Interior Designer/in helfen. Wie man den Profi findet, eine Einrichtungsberatung Schritt für Schritt abläuft und was man selbst leisten muss, erfahren Sie hier.
Viele haben kein Händchen für Farben, Formen und Materialien in Kombination miteinander. Die Lösung kann ein/e Interior Designer/in sein. Wie man die passende Beratung findet, erklärt myHOMEBOOK-Redakteurin und Interior Designerin Odett Schumann.
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Wie findet man ein/e Interior Designer/in?
Schritt 1: Die Suche
Es gibt verschiedene Wege, seine/n persönliche/n Interior Designer/in zu finden. Das klassische Vorgehen ist heutzutage natürlich die Suche nach einem ortsansässigen Profi bei Google. Hier findet man selbstständige Interior Designer/innen beziehungsweise Einrichtungsberater/innen. Alternativ bieten auch immer häufiger Möbelhäuser eine Einrichtungsberatung als Dienstleistung an.
Es geht aber noch deutlich moderner: Auch eine kleine Recherche in den sozialen Medien wie Instagram oder Pinterest kann behilflich dabei sein, eine/n geeignete/n Interior Designer/in zu finden. Ebenfalls wird man bei einschlägigen Online Community-Plattformen wie Houzz oder Homify fündig, wo zahlreiche Interior Designer/innen registriert sind.
Um sich für eine/n Interior Designer/in zu entscheiden, „studieren“ Sie für einen ersten Eindruck deren/dessen Portfolio . Vielleicht hat Ihr Favorit ja ein Style-Steckenpferd, was Sie besonders anspricht. Stellen Sie sich die Frage, ob Sie sich damit identifizieren können und ob Sie sich damit verbunden fühlen. Und schrecken Sie nicht davor zurück, wenn die Person nicht bei Ihnen in der Nähe ansässig ist. Heutzutage lässt sich eine Einrichtungsberatung auch problemlos auf anderen Wegen, beispielsweise online, durchführen.
Schritt 2: Der Beratungstermin
Der Beratungstermin findet im Idealfall persönlich beim Kunden statt oder aber im Studio des/der Interior Designers/in. Dort stellt er/sie Materialproben von Textilien und Böden zur Verfügung. Wer das nicht möchte, kann den Termin auch online wahrnehmen. Es ist vor allem für den/die Designer/in wichtig, ein Gespür für Sie als Kunden/in zu bekommen. Unabhängig von der Art der Einrichtungsberatung können also Fragen aufkommen wie: Was mögen Sie? Was gefällt Ihnen? Welche Hobbys haben Sie? Was für ein Typ Mensch sind Sie?
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Beim Beratungstermin geht es vor allem darum, Ihr konkretes Anliegen zu erörtern, aber auch darum herauszufinden, welche Stilrichtung Ihrem Geschmack am ehesten entspricht. Wollen Sie Ihrem Wohnzimmer ein komplettes Make-over verpassen oder einfach nur das neue Homeoffice funktional und stilvoll einrichten? Da es beim Thema Einrichten und Wohnen mittlerweile einen solch großen Markt gibt, haben die wenigsten Menschen einen stilreinen Geschmack.
Idealerweise bekommt der/die Interior Designer/in am Ende des Beratungsgesprächs noch Bildmaterial von der aktuellen Wohnsituation – sozusagen „Vorher-Aufnahmen“ – zur Verfügung gestellt sowie die Budgetvorstellung. Und dann kann es auch schon losgehen.
Schritt 3: Planung mithilfe von Moodboards
Damit der/die Interior Designer/in mit der Arbeit loslegen kann, braucht es die genauen Maße. Hierfür ist ein Grundriss der jeweiligen Räume von Nöten. Insbesondere im Falle einer Bad- oder Küchenplanung braucht es außerdem noch Installations- und Elektroschaltpläne.
Um den Geschmack des/der Kunden/in weiter auszumachen, arbeitet der/die Interior Designer/in dann mit Visualisierungen. Er/Sie erstellt dafür sogenannte Moodboards, besser bekannt als Collagen. Hier werden unter anderem die Farben, Materialien und Formen definiert, mit denen später hauptsächlich gearbeitet werden soll. So kann noch besser veranschaulicht werden, wie die verschiedenen (geplanten) Elemente im Raum wirken und miteinander harmonieren.
Schritt 4: Vom Groben ins Detail
Um ganz genau abklopfen zu können, wie der Geschmack des/der Kunden/in ist, braucht es meist zwei bis drei Durchgänge, bis beide Parteien zu einer Übereinstimmung in Sachen Farbe, Formen und Materialien kommen. Bei diesem Vorgehen zeichnet sich bereits eine Tendenz ab, wie auch die Möbel aussehen sollen. Dank 3D-Visualisierungen kann sich der/die Kunde/in ein besseres Bild vom neuen Interior Design machen und das damit verbundene Wohngefühl auf den Prüfstand stellen.
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Ist der Stil dann einmal definiert, folgt die Erstellung des „Grundgerüsts“. Das heißt, große Möbel, die einen Raum dominieren, werden bestimmt. Denn an diesen wird nachfolgend der Rest der Einrichtung stiltechnisch ausgerichtet. Für die Möbelstücke macht der/die Interior Designer/in ein paar Vorschläge, aus denen er/sie dann ablesen kann, auf welche Funktionen, Formen und Details der/die Kunde/in Wert legt. Das gesamte Setting, bestehend aus weiteren Kleinmöbeln wie Stühlen oder Beistelltischen sowie Accessoires und Leuchten, kann anschließend final bestimmt werden.