11. Juni 2024, 7:22 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Smart-Home-Lösungen für die eigene Wohnung werden immer beliebter, genauso wie das Energiesparen. Zwei junge Erfinder kombinieren beides – und stellten ihre Idee namens „Inventife“ bei „Die Höhle der Löwen“ vor.
„Inventife“ nennt sich das Smart-Home-System, das Robin Göbel (27) und Max-Felix Müller (25) bei „Die Höhle der Löwen“ (VOX, 20.15) in der Sendung am 10. Juni vorstellten. Dabei geht es um einen Raumsensor zur Personenverhaltenserkennung. Dieser soll ermöglichen, basierend auf der Aktivität von Personen im Raum, das Gebäude zu steuern. Dadurch ließe sich Energie einsparen, etwa beim Heizen oder bei der Beleuchtung. Der Unterschied zu herkömmlichen Bewegungsmeldern: „Inventife“ würde auch Personen erkennen, die sich nicht bewegen. Für einen Zuschuss von 200.000 Euro haben die beiden Gründer angeboten, zehn Prozent der Firmenanteile abzugeben. Ob ein Löwe „angebissen“ hat und mehr über die Funktionsweise des Systems erfahren Sie hier.
So funktioniert das System von „Inventife“
„Der Inventife-Raumsensor wird zentral an der Decke des Raums montiert und nimmt von dort aus das Geschehen im Raum auf“, erklären die Gründer auf myHOMEBOOK-Anfrage. Diese Informationen laufen dann zusammen, und zwar auf dem sogenannten „Inventife Hub“. Hier greifen „verschiedene neuronale Netze und klassische Verarbeitungsalgorithmen Hand in Hand“, heißt es seitens der Gründer. Damit lassen sich Informationen über Position, Anzahl und Bewegung der Personen im Raum ermitteln und verarbeiten.
Der Vorteil im Vergleich zum herkömmlichen Bewegungsmelder: Diese haben eine Nachlaufzeit von rund fünf Minuten. „Man kennt das häufig von Toiletten, bei denen das Licht ausgeht, während man noch sitzt“, erklären die Gründer.
Daten werden lokal gespeichert
„Wir sehen im Moment, wie KI die Arbeitswelt revolutioniert“, sagen Göbel und Müller. Auch vor privaten Haushalten würde sie keinen Halt machen – da sind sich die beiden sicher. „Die Frage ist, wer welche Daten von den Bewohnern bekommt.“ Die beiden sehen „Inventife“ als Antwort auf diese Frage, da sie das System von Grund auf „mit Bedacht auf die Sicherheit und Privatsphäre der Bewohner“ entwickelt haben. Lokale Datenverarbeitung sei die einzige Möglichkeit, „vertrauensvoll mit den Daten unserer Anwender umzugehen.“
Wie sieht die konkrete Anwendung aus?
„Nun, da das Smart Home mit dem Inventife-System die tatsächliche Situation im Raum kennt, lassen sich damit einzelne Aktionen auslösen“, erklären die Erfinder. Verschiedene Aktionen können zusammen eine sogenannte „Szene“ auslösen. Eine „Fernseh-Szene“ könnte etwa beinhalten, dass der Fernseher angeschaltet wird, die Rollläden ein Stück herunterfahren und das Licht gedimmt wird. Aber auch zum Energiesparen soll das System dienen.
Göbel und Müller liefern bereits eine vorgefertigte Interpretation der Raum-Situation mit – und zwar eine Unfallerkennung. Kommt es zu einem Sturz, und es ist niemand sonst anwesend, der Hilfe leisten könnte, dann bekommen Angehörige eine Nachricht auf das Smartphone.
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Mögliche Szenarien für den privaten Wohnraum
Das System ist mittlerweile seit fast einem Jahr auf dem Markt. „Damit sind wir in der Lage, rund zehn Prozent der Beleuchtungsenergie einzusparen und sogar 20 Prozent der Heizenergie“, erklärt Robin Göbel. Da das „Inventife“-System laut Angaben der Gründer passgenaue Echtzeitdaten über die entsprechende Situation im Raum liefert, ließe sich hier noch mehr Energie einsparen.
Neben Licht und Heizung würden sich auch andere Bereiche steuern lassen. Die Gründer führen dabei Klimaanlage, Lüftung, Jalousien, Musikanlagen und sämtliche smarten Elektrogeräte auf. Sie sehen aber auch Einsatzmöglichkeiten im Bereich der ambulanten Pflege und einem selbstständigen Leben im Alter. „Neben dem privaten Einsatz lässt sich das Inventife System auch in großen Wohngebäuden, Mehrfamilienhäusern und Bürogebäuden zur Gebäudesteuerung ideal einsetzen“, ergänzen die Gründer.
Das kostet das System
Die Preise für das „Inventife“-System haben es in sich. So kostet ein Paket mit Kabel, Sensoren, Hub und weiteren Komponenten rund 1200 Euro – und das sogar mit aktuellem Aktions-Rabatt. Ist das für den Privatgebrauch nicht etwas teuer? „Nein“, lautet die Antwort. Denn: „Die Erkennungsmöglichkeiten, die unser Sensor bietet, und die sich daraus ergebenden Automationsmöglichkeiten für die Gebäude unserer Kunden sind mit anderen Produkten schlicht nicht nachzubilden“, heißt es seitens der Gründer.
Demnach würde auch „leistungsfähige Hardware“ verwendet werden, vergleichbar mit der in einem Smartphone. „Das müssen wir tun, um die lokale Datenverarbeitung und damit den Schutz der Privatsphäre unserer Kunden zu gewährleisten“, erklären Göbel und Müller.
Kompatibilität mit Smart-Home-Systemen
„Wir stellen verschiedene Schnittstellen zur Verfügung, um den Inventife-Raumsensor und den Inventife-Hub an bestehende Smart Homes zu integrieren“, sagen die beiden Erfinder. Über eine offene Schnittstelle lassen sich unter anderem Geräte von Shelly, Philips Hue, Google, Apple oder Amazon anbinden. Via App könne man natürlich auch von unterwegs auf das System zugreifen.
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„Inventife“ bei „Die Höhle der Löwen“
Ziel der Präsentation bei „Die Höhle der Löwen“ war primär, „Aufmerksamkeit für uns, unser Start-up und die Zukunft der KI im privaten Haushalt“ zu schaffen, wie die Gründer vorab mitteilten. Leider kam es nicht zu einem Löwen-Deal in der Sendung am 10. Juni 2024. Keiner der Investoren willigte auf das Angebot ein, die beiden jungen Gründer mit 200.000 Euro im Tausch für Unternehmensanteile von zehn Prozent zu unterstützen.
Doch davon lassen sich Göbel und Müller nicht aufhalten. „Nach dem Ergebnis der Sendung sind wir nun umso mehr auf der Suche nach Investoren, die ebenfalls der Meinung sind, dass unser Sensor möglichst schnell einen breiten Markt erreichen muss und Europa im KI und Technologiebereich voranbringen möchten.“ Allerdings müsse dabei das Engagement nicht nur von den Gründern, sondern auch von den Investoren ausgehen.
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