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Einfache Erstellung

Profi-Tipps für den Jahresputzplan

Frau trägt Kiste mit Putzutensilien in der Hand
Wer weniger Zeit fürs Aufräumen und Putzen verwenden möchte, nutzt einen Jahresputzplan Foto: Getty Images
Annelie Neumann
Annelie Neumann Autorin

1. Januar 2021, 13:12 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Der Haushalt gehört für viele zu den lästigen Dingen des Alltags. Wer im neuen Jahr weniger putzen und mehr Zeit für schönere Dinge haben möchte, erstellt sich einen Jahresputzplan. Warum ein solcher unser aller Leben vereinfacht, Streit vermeidet und wie durch ihn selbst lästige Aufgaben nicht mehr vergessen oder aufgeschoben werden.

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Putzpläne kennt man aus WGs. Doch auch den Pärchen- oder Familienalltag können sie entscheidend beeinflussen, weiß Ordnungs-Coach Sabine Haag: „Sinnvoll ist ein Putzplan für jeden – nicht nur für Wohngemeinschaften oder größere Familien. Lebt man mit mehreren Menschen zusammen, dann ist er eine gute Hilfe, damit die Arbeit nicht immer an der gleichen Person hängen bleibt. So kann es übrigens auch nicht mehr passieren, dass sich niemand für Aufgaben zuständig fühlt und Dinge unerledigt bleiben. Und dann gibt es natürlich noch die Dinge, die man einfach gerne verdrängt, weil man sie einfach nicht gerne macht oder schlicht vergisst. So sammelt sich rund um das Jahr kein Putz-Stau an, der dann viel aufwendiger zu beseitigen ist.“ Auf Nachfrage von myHOMEBOOK verrät Sabine Haag, wie man sich in wenigen Schritten simpel einen effektiven Jahresputzplan erstellen kann.

Mit Struktur Zeitfresser und Putz-Endgegner bekämpfen

Ob im Job, im Privatleben oder eben im Haushalt: Ohne konkreten Plan und ohne Struktur fällt es den meisten von uns oft schwer Ziele – in diesem Fall mehr Sauberkeit im Haushalt – umzusetzen. „Eine Übersicht der Aufgaben und Zuständigkeiten im Haushalt schafft jedoch Klarheit und vermeidet Konflikte. Zudem erledigt man immer wieder kleine ´Happen´. Es fällt uns nicht nur leichter und es geht schneller, sondern es sammeln sich erst gar keine größeren Putzaktionen an, die wirkliche Zeitfresser sind. Ein super Beispiel ist der Backofen. Den kann man schnell auswischen. Eingebranntes Fett von der Weihnachtsgans und obendrauf dem Osterlamm sind dagegen echte Putz-Endgegener.“

Ein Putzplan lässt jedoch auch spielend einfach ungeliebte Arbeiten zu Routinen werden. Zudem unterteilt er die Hausarbeit in kleine, aber regelmäßige Tätigkeiten. Diese zu erledigen fällt uns meist wesentlich leichter, als den riesigen Wohnungsputz vor uns zu sehen und große Putzaktionen, die viel Zeit fressen. Auch Familienmitglieder können in einem Jahresputzplan viel besser eingebunden werden. Vorbei sind die Zeiten, in denen sich einer für die Beseitigung das Chaos aller anderen verantwortlich fühlt. Übrigens wird sich die neue Struktur beim Putzen, Aufräumen und Ordnunghalten in vielen Bereichen des Alltags auswirken:

  • Die eigenen vier Wände sind täglich sauber und ordentlich, ohne, dass wir dafür viel Zeit und Energie aufwenden müssen.
  • Besuch kann unangekündigt vorbeikommen, ohne, dass man stundenlang vorher panisch putzt.
  • Die äußere Ordnung und Struktur färben ab und schenken mehr Zufriedenheit und Ausgeglichenheit. Zeit, die man vorher in unkoordiniertes Putzen und Aufräumen investierte, kann man anderweitig und besser nutzen.
  • Das ewige Streitthema „Putzen“ erübrigt sich.

Einen Jahresputzplan zu erstellen ist übrigens gar nicht so aufwendig, wie vielleicht im ersten Moment befürchtet. „Wer seinen Haushalt einigermaßen kennt, benötigt dafür nicht länger als eine halbe Stunde. Etwas länger dauert es, wenn man einen Plan für die WG erstellen möchte, wo unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Arbeits- und Studienzeiten eingeplant werden müssen und man sich nicht so gut wie in der Familie kennt, in der klar ist, dass das mittlere Kind panische Angst vor Spinnen hat und lieber die Bücher abstaubt, als den Keller fegt.“ Und so erstellt man einen Jahresputzplan:

1. Schritt: Alle Räume auflisten

Wohnzimmer, Schlafzimmer, Küche und Co.: Erstellen Sie als Erstes eine Liste mit allen Räumen des Zuhauses und den darin zu erledigenden Aufgaben. „Schreiben Sie einfach alles auf, ganz egal, ob diese Dinge täglich oder bloß einmal im Jahr erledigt werden müssen. Vergessen Sie dabei nicht den Garten oder den Balkon, die Garage, den Hauseingang und auch die Haustierversorgung!“ So gehören in einen Putzplan grundsätzlich alle Aktivitäten, bei denen es um den Haushalt oder das Haus geht. „Das reicht vom Kloputzen bis zum Reinigen der Regenrinne, vom Flurputz bis zum Bestellen des Fensterputzers für unerreichbare Oberlichter. Und wer es gerecht verteilen möchte, der plant natürlich auch das Ausmisten von Pferdeboxen oder die monatliche Beteiligung am Putzplan im Kindergarten mit ein.“

2. Schritt: Eine Liste mit Zeiträumen erstellen

Täglich, wöchentlich, 14-tägig, monatlich, halbjährlich und jährlich: Als Nächstes geht es daran, eine Liste mit unterschiedlichen Zeiträumen anzulegen.

„Erstellt man die Liste mit den Aufgaben, merkt man ganz schnell, dass es große Aufgaben, wie das Putzen des Kellers gibt, die man wirklich nur einmal im Jahr in Angriff nimmt. Mittlere Aufgaben, wie Staubsaugen oder Bettenbeziehen gehören dagegen in den Wochenputzplan. Die kleinen Aufgaben, wie das Abwischen der Küchenarbeitsplatte oder das Ein- und Ausräumen der Spülmaschine kommen in den Tagesputzplan. Jeder sollte dabei ganz individuell für sich entscheiden, wie oft er welche Dinge putzen möchte. Der Putz-Rhythmus variiert von Person zu Person: Bettwäsche wird bei manchen wöchentlich, bei anderen alle zwei Wochen gewechselt.“

3. Schritt: Aufgaben auf Zeiträume verteilen

Nun werden alle Aufgaben aus Schritt 1 auf die Zeiträume (Liste aus Schritt 2) aufgeteilt. Hier könnten beispielsweise stehen:

  • täglich: Waschbecken auswischen
  • wöchentlich: Hamsterkäfig reinigen
  • 14-tägig: Bettwäsche wechseln
  • monatlich: Spülmaschine gründlich reinigen
  • halbjährlich: Fenster putzen
  • jährlich: Garagenboden abspritzen

Hierzu passend: So räumen Sie schnell und effizient Ihre Wohnung auf

4. Schritt: Aufgaben verteilen

Sind alle im und um den Haushalt anfallenden Aktivitäten notiert, sortiert und entsprechend des gewünschten Putz-Rhythmus verteilt, kann es an die Verteilung der Aufgaben gehen. Hier offenbart sich im Übrigen sofort, ob einer zu viel und der andere zu wenig macht. Die Aufgaben können nach Vorlieben oder zeitlichen Ressourcen verteilt werden. Wer Lust hat sich wöchentlich um die Wäsche zu kümmern, ist im Gegenzug vielleicht ganz froh das Bad nicht mehr putzen zu müssen.

Wichtig dabei: „Kommunikation ist alles! Binden Sie die gesamte Familie, den Partner, die WG-Genossen mit ein, denn jeder hat Vorlieben, Abneigungen oder auch bestimmte Tage, an denen er keine Zeit zum Helfen hat. Nur mit einem Konsens aller Beteiligten kann ein Putzplan auch funktionieren. Geht man mit den Kindern durchs Haus und schreibt die Aufgaben gemeinsam nieder, ist die Akzeptanz danach viel größer. Und vermeiden Sie unbedingt Überambitionen! Bei einer WG ist eine Grundordnung wichtig, das tägliche Auswischen des Kühlschrankes hingegen illusorisch. Und auch mit kleinen Kindern ist es sinnlos, die Latte zu hoch zu hängen.“

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5. Schritt: Vom Jahresputzplan zum Wochenplan

Die wöchentlich anfallenden To dos werden nun in einer Vorlage eingetragen. Dazu einfach alle Wochentage auflisten und die einzelnen Tätigkeiten auf passende Wochentage verteilen. Wer mag, laminiert den Wochenplan ein. So kann er immer wieder neu beschrieben werden. Beim wöchentlichen Erstellen des Planes einfach immer mal wieder einen Blick auf die Zeitliste werfen, um die monatlichen, halbjährlichen und jährlichen To dos des Jahresputzplans entspannt in die Wochenplanung zu übertragen.

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