30. Juni 2021, 20:46 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Wer Schimmel und muffigen Geruch im Keller vermeiden möchte, öffnet Türen und Fenster und lüftet durch. Das kann im Sommer aber unter Umständen Feuchtigkeit in die Räume lassen. Wie geht es richtig?
Der Keller riecht nach abgestandener Luft. Da sind die warmen Tage im Sommer doch die optimale Gelegenheit, Türen und Fenster zu öffnen und das Untergeschoss richtig durchzulüften, oder? Doch falsches Lüften im Sommer kann den Keller zum Schwitzen bringen. Im schlimmsten Fall kann sich dann Schimmel bilden. Deshalb kommt es beim Lüften auf den richtigen Zeitpunkt an.
Übersicht
Warum ist es wichtig, den Keller im Sommer richtig zu lüften?
Warme Luft speichert mehr Feuchtigkeit als kühle, erklärt der Verband Haus & Grund Hessen. Lässt man nun im Sommer warm-feuchte Luft von draußen herein, kann sich die Feuchtigkeit an kühlen Kellerwänden absetzen. Der Rat der Experten: Bei einer Raumtemperatur von unter 12 Grad Celsius sollten die Kellerfenster von Mai bis September geschlossen bleiben, insbesondere an heißen und schwülen Tagen.
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Wann sollte man den Keller lüften?
Wenn die Kellerräume bewohnt sind, sollte in kühlen Nächten und an kühleren Tagen gelüftet werden. Auch kühle Regentage bieten sich laut dem Verband zum Lüften an – denn Regenluft sei weniger feucht als warme Luft. Ein Klimamessgerät könne Auskunft über Temperatur und Luftfeuchtigkeit geben.
An schwülen, heißen Hochsommertagen gelange durch das Lüften warme, feuchte Luft nach innen, so die Prüforganisation Dekra. Das Wasser kondensiert am Mauerwerk, das kühler ist. Die Feuchtigkeit hier bildet optimale Wachstumsbedingungen für Schimmelpilze. Daher rät die Dekra: Nur zwischen den späten Abendstunden und dem frühen Morgen lüften.
Aus dem gleichen Grund sollte man an heißen Tagen feuchte Wäsche nicht im Keller trocknen, erklärt Bernd Glassl vom Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel. Denn das steigert auch die Luftfeuchtigkeit in den kühlen Räumen und Schimmelbildung droht.
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Flaschen-Trick hilft beim Lüften
Wichtig beim Lüften ist, dass die Außenluft zum Zeitpunkt trockener ist als im Keller. Mit einer Glasflasche kann man das leicht überprüfen. Stellt man die Flasche, die man im Keller gelagert hat, nach draußen, kann sie beschlagen. Wenn dies der Fall ist, sollte man den Keller nicht lüften, da die Außenluft zu feucht ist.
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5 Tipps für richtiges Lüften im Keller
Wenn man im Keller richtig lüftet, kann man Schimmelbildung vermeiden. Darauf sollte man dabei achten:
- An heißen Tagen morgens oder abends stoßlüften, wenn es noch nicht so heiß ist.
- An kühlen Tagen den Keller mehrmals am Tag für rund zehn Minuten stoßartig durchlüften.
- Vor allem wenn im Keller Wäsche gewaschen oder getrocknet wird, ist Lüften besonders wichtig.
- Möbel wie beispielsweise bei große Schränke nicht direkt an die Außenwand im Keller stellen. Dann kann die Raumluft besser zirkulieren.
- Auch im Winter sollte der Keller nicht komplett auskühlen. Besser ist es, ihn leicht zu temperieren und auch täglich zu lüften.
mit Material der dpa