18. Januar 2022, 16:54 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Hygienisch, scharf und lange haltbar – ein Messer mit einer Klinge aus Keramik ist ein wahrer Küchenhelfer. Es gibt jedoch einen Haken.
Unter Hobbyköchen scheiden sich bei dieser Frage die Geister: Schneidet ein Küchenmesser mit einer Klinge aus Keramik besser als eine Stahlklinge? Obwohl es sich gut für den Einsatz in der Küche eignet, ist ein Messer mit einer Klinge aus Keramik noch immer selten gesehen. Keramik bietet jedoch viele Vorteile: Ein Keramikmesser ist leicht, das Material bindet kaum Gerüche. Die Klinge ist außerdem abriebfest. Das ist besonders interessant für Allergiker gegen Metalle wie zum Beispiel Nickel. Anders als bei einem Küchenmesser mit einer Stahlklinge gelangen bei einem Keramikmesser keine Allergene vom Metall ins Essen.
Messer mit Klinge aus Keramik ist härter als Stahl
Was zudem für ein Keramikmesser spricht: Das Material ist extrem hart, sogar härter als Stahl. Ein Messer mit einer Klinge aus Keramik kann sehr scharf sein – und bleibt es in der Regel auch lange. Zersetzende Säuren, zum Beispiel von Obst und Gemüse, können ein herkömmliches Messer mit Stahlklinge schnell stumpf machen. Der Kontakt mit Säuren macht einer Keramikklinge hingegen kaum etwas aus. Eine Keramikklinge ist rostfrei und geschmacksneutral.
Der Haken bei einem Keramikmesser
Nicht jedes Keramikmesser scheint eine extra scharfe Klinge zu besitzen. Die Experten der „Stiftung Warentest“ haben in einem umfangreichen Test über Küchenmesser auch drei Messer mit Keramikklingen genauer unter die Lupe genommen. Zwei der drei geprüften Messer hatten von vornherein wenig Schneid. Beim Test stumpfte die Schärfe der Messer zudem weiter ab.
Ein weiterer Nachteil: Im Vergleich zu einem herkömmlichen Messer mit einer Klinge aus Stahl ist eine Messerklinge aus Keramik recht spröde. Geht es in der Küche heiß her, bilden sich an der Klinge schnell winzige Ausbrüche. Beim intensiven Hacken oder Schneiden von härteren Lebensmitteln droht die Klinge zu splittern oder zu brechen. Das kann auch passieren, wenn das Keramikmesser runterfällt. Die Warentester haben die Messer ganze 20 Mal zu Boden fallen lassen. Die ersten Stürze überstanden die Schneidewerkzeuge überraschenderweise problemlos. Bis zum letzten Sturz hielt jedoch keine Keramikklinge stand.
Was kostet ein Keramikmesser?
Die Herstellung von Keramikmessern ist recht kostengünstig. Ein kleines Obstmesser mit Keramikklinge von guter Qualität wird im Handel schon ab rund sechs Euro angeboten. Der durchschnittliche Ladenpreis für Messer mit längerer Keramikklinge liegt zwischen 30 und 85 Euro. Professionelle Kochmesser können aber auch deutlich teurer sein.
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Kann man Messer aus Keramik schärfen?
Prinzipiell ja. Ein Keramikmesser kann wegen der Härte des Materials jedoch nicht wie ein übliches Stahlmesser geschliffen werden. Dafür benötigt man einen speziellen Schleifstein mit einer ausreichenden Körnung oder einen Schärfer mit Diamant-Schleifscheibe. Solch ein Gerät besitzen jedoch wohl eher wenige Hobbyköche. Die Experten der Stiftung Warentest raten auch, ein Keramikmesser besser von einem Profi neu schärfen zu lassen. Viele Hersteller bieten zudem einen kostenlosen Service zum Schleifen an.
Wer sein Keramikmesser dennoch selbst schärfen will, sollte die Klinge flach über den angefeuchteten Diamant-Schleifstein ziehen. Die Klinge muss beim Schleifen zudem zur Messerspitze hin gedreht werden.
Kann ein Messer aus Keramik in die Spülmaschine?
Keramikmesser sind in der Regel spülmaschinenfest. Zu heißes Wasser tut jedoch keinem Messer gut, die Klinge stumpf schneller ab. In der Spülmaschine muss das Messer zudem so untergebracht werden, dass es nirgends anstößt und beschädigt wird. Generell sollte man Messer, egal ob mit einer Klinge aus Stahl oder Keramik, lieber von Hand abspülen. Das gilt vor allem für Messer mit Holzgriff. Wie man ein Küchenmesser richtig reinigt, erklärt ein Experte in diesem Artikel von myHOMEBOOK.
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Woraus wird ein Keramikmesser eigentlich hergestellt?
In der Regel werden Keramikklingen aus Zirkoniumdioxid hergestellt. Das Material wird auch in der Medizintechnik und im Maschinenbau eingesetzt. Zuerst in Pulverform wird der Stoff in Form gepresst und anschließend stark erhitzt.