14. Oktober 2022, 11:38 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Aufgrund der Energiekrise versuchen viele Verbraucher, an allen Ecken und Enden zu sparen. Weniger heizen, kürzer duschen und vielleicht auch häufiger mal das Licht ausschalten. In diesem Zusammenhang taucht auch immer wieder die Idee auf, alternativ auf Kerzen oder Teelichter zu setzen. Aber kann man damit wirklich Strom sparen?
Um gut durch den Winter zu kommen und trotz der Energiekrise Geld zu sparen, gibt es die unterschiedlichsten Tipps und Tricks. Dass ein Teelichtofen keine Heizung ersetzt, haben wir in der Redaktion bereits im Selbsttest herausgefunden. Aber was hat es mit dem Ratschlag auf sich, Teelichter zu verwenden, um Strom zu sparen? Sind Kerzen wirklich günstiger als die Stromkosten für die normale Beleuchtung? myHOMEBOOK klärt die wichtigsten Fragen.
Sind Kerzen eine günstige Alternative zu normalen Lampen?
Im Internet kursieren aktuell viele Anleitungen, um zu Hause Strom zu sparen. Unter anderem gibt es auch die Empfehlung, statt auf normales Licht lieber auf Kerzen zu setzen – und somit Energie zu sparen. Aber ist das tatsächlich sinnvoll? „Nicht wirklich“, sagt Martin Steinestel von der Verbraucherzentrale NRW gegenüber myHOMEBOOK. „Die enthaltene Energie wird nur zu einem sehr geringen Anteil in Licht umgesetzt – Kerzen eignen sich nicht als helle Beleuchtung und sind daher eher als stimmungsvolle Beleuchtung und gegebenenfalls zur Erwärmung beziehungsweise Warmhalten einer Teekanne zu verwenden“. Bei einem Stromausfall könnten Kerzen dagegen eine Notlösung sein.
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Die Lebensdauer einer LED ist tausendfach höher
Nicht nur, dass Teelichter und Kerzen sehr viel weniger Licht als normalen Lampen spenden – sie haben nicht annähernd eine so lange Lebensdauer wie LEDs. „Die Lebensdauer einer LED ist deutlich mehr als tausendfach höher als bei einem Teelicht – eine LED verbraucht inzwischen so wenig Strom, dass bei gleicher Energiemenge der Kauf von Kerzen teurer wäre. Zudem sind diese meist noch aus fossilem mineralölhaltigen Paraffin-Wachs“, erklärt Steinestel.
Aber nicht nur das. Bei Kerzen und Teelichtern muss aus gesundheitlichen Gründen auch ausreichend gelüftet werden, was wiederum für Lüftungswärmeverluste sorgen kann. „Auch parfümierte Kerzen sollten nur mit Bedacht genutzt werden, weil Erwachsene und Kinder darauf allergisch oder mit Asthmaanfällen reagieren können“. Zudem besteht bei Kerzen und Teelichtern auch ein Brandrisiko. Will man das verringern, aber dennoch nicht auf die schöne Atmosphäre von Kerzen verzichten, kann man auch auf batteriebetriebene LED-Teelichter zurückgreifen – die gibt es inzwischen sogar mit Flacker-Effekt.
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Alternativen zu Teelichtern und Kerzen
Kerzen sind nicht die kostengünstige Alternative zu normalen Lampen, um Strom zu sparen – es ist genau andersherum. „Das Zeitalter der unschönen Energiesparlampe ist vorbei. Dank LED-Technik stehen uns effiziente Beleuchtungsvarianten für alle möglichen Zwecke im Handel zur Verfügung“, erklärt Steinestel. Aber der Experte mahnt, dass auch bei LEDs derzeit Sparsamkeit angesagt ist, da der Strom immer mehr für Wärmepumpenheizungen oder Elektroautos benötigt würde.