24. Dezember 2021, 5:43 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Ein Drittel der Kerzenhersteller benennt nicht klar, ob sie Palmöl verwenden und woher es stammt. Das Problem: Der Rohstoff wird oft gewonnen durch die Rodung von Wäldern. Und das schadet der Umwelt.
Palmöl ist ein begehrter Rohstoff. Der Produktion fallen allerdings riesige Flächen Regenwald zum Opfer. Daher sollte man Produkte kaufen, die den Rohstoff aus nachhaltigem Anbau nutzen. Aber das ist für Käufer gar nicht so einfach im Handel zu erkennen. Das zeigt eine Auswertung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) von Kerzen. Sie hat 52 Hersteller und Händler von Kerzen um Informationen gebeten und außerdem stichprobenartig Produkthinweise auf den Verpackungen ausgewertet. Ein Drittel der Unternehmen hat weder den Käufern noch der DUH auf Nachfrage Informationen zur Verfügung gestellt, ob ihre Kerzen überhaupt Palmöl enthalten oder ob es aus nachhaltig zertifiziertem Anbau stammt.
Viele Supermärkte und Baumärkte machen es richtig
Es gibt aber auch gute Nachrichten. 20 der 52 befragten Unternehmen geben an, dass das von ihnen verwendete Palmöl ausschließlich aus nachhaltig zertifiziertem Anbau stammt. Darunter sind die Eigenmarken vieler Supermarktketten, aber auch große Baumärkte. Allerdings erhält diese Informationen nicht immer auch der Käufer im Handel, wie ein Fall zeigte.
Auch daher kommt die DUH zu einem „bitteren Fazit“, wie es in der Analyse heißt. „Eine Adventskerze ohne Regenwaldzerstörung zu erkennen, ist für deutsche Verbraucherinnen und Verbraucher weiterhin fast unmöglich.“ Aber es gibt auch einen Tipp für Verbraucher. Das RSPO-Label auf den Verpackungen steht für eine Zertifizierung der Initiative „Runder Tisch für nachhaltiges Palmöl“.
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Kerzen ohne Palmöl sind auch keine Lösung
Kann man nicht einfach Kerzen kaufen, die kein Palmöl verwenden? Das ist für die DUH keine Lösung für Klima, Umwelt und Menschen. Man könne nur die Rodung weiterer Wälder für neue Plantagen ausschließen, wenn nachhaltig zertifiziertes Palmöl verwendet wird und damit zum Anreiz für Naturschutz für die Produzenten wird.
Außerdem werden Kerzen laut den Umweltexperten nicht automatisch umweltfreundlicher, wenn sie statt dem umstrittenen Rohstoff Pflanzenöle, fossiles Paraffin oder Sojaöl enthielten.