15. April 2024, 16:58 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Es flattert im Kleiderschrank und der liebste Pulli hat kleine Löcher. Ein Alptraum! Da ist man noch so reinlich und trotzdem erwischt es einen. Kleine Falter, die eine Vorliebe für unsere Kleidung haben. Kleidermotten!
Kleidermotten sind die bösen, kleinen Geschwister der hübschen Schmetterlinge. Sie sind nur 4 – 9 Millimeter groß und gelblich bis hellbraun. Sie selbst sind aber gar nicht das Problem, sondern ihr Nachwuchs. Die Larven der Kleidermotten haben unsere Pullis und Mützen zum Fressen gern und ihr Appetit ist leider immens. Unabhängig der Jahreszeit futtern sie alles, was sie in unserem Kleiderschrank finden können, am liebsten jedoch Wolle, Pelze und Leder. Eigentlich alles, was tierischen Ursprungs ist, da kann auch mal ein Möbelstück dabei sein. Hin und wieder findet sich nämlich auch mal ein Teppich auf ihrem Speiseplan. Natürliche Textilien, wie Baumwolle oder Leinen, mögen sie hingegen nicht so gern. Den Weg zu uns finden die Kleidermotten meist durch ein offenes Fenster oder durch bereits befallene Textilien.
Woran erkenne ich, dass ich Kleidermotten habe?
In den meisten Fällen bemerkt man einen Kleidermottenbefall erst, wenn es eigentlich schon zu spät ist, nämlich, wenn sie uns aus den Kleidungsstücken entgegenfliegen oder man kleine Löcher in der Kleidung bemerkt. Ein weiteres Anzeichen sind die kleinen Gespinste, aus denen sie geschlüpft sind. Diese hinterlassen sie vereinzelt an unserer Kleidung. Am liebsten mögen die gefräßigen Biester übrigens Kleidungsstücke, wenn man sie schon einmal getragen und dann einfach wieder in den Schrank gelegt hat. Ein Hochgenuss ist Kleidung, die sogar etwas Schweiß aufgenommen hat.
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Was kann man tun, wenn man einen Kleidermottenbefall bemerkt?
Ganz wichtig ist erst einmal Ruhe bewahren. Hektisch alles durchwühlen hilft nicht! Im Supermarkt werden viele chemische Hilfsmittel angeboten, die helfen können, allerdings sind sich selbst Experten uneinig, ob manch ein Mittel nicht auch gesundheitsschädlich sein kann, wie auch das Umweltbundesamt informiert. Am besten sind altbewährte Hausmittel.
Erst einmal sollte man die Kleidungsstücke bei mindestens 60 Grad waschen. Bei empfindlichen Teilen, die man nicht heiß waschen sollte, kann man auch die Tiefkühltruhe für ein paar Tage in Anspruch nehmen. Sowohl Hitze als auch Kälte mögen Kleidermotten gar nicht.
Der Kleiderschrank sollte dann gründlich gereinigt werden, auch die hinterste Ritze nicht vergessen. Kleine Lavendel-Duftsäckchen im Kleiderschrank, sind ein wirksames Mittel, sowohl bei einem Befall, als auch zur Vorbeugung von Kleidermotten, da sie den Geruch abstoßend finden. Alternativ können auch Walnuss- oder Lorbeerblätter genutzt werden.
Ebenso ergiebig sind Ringe aus Zedernholz, diese werden einfach an den Bügeln befestigt. Ein Pluspunkt an dieser Stelle ist, dass diese Holzringe auch Feuchtigkeit und Gerüche aufnehmen können.
Es gibt Hormonfallen, die helfen zwar nicht bei einem akuten Befall, können aber zukünftige verhindern. Es handelt sich dabei meist um Klebefallen, die Männchen fliegen dagegen und können sich nicht mehr lösen. Ergo, es kann kein Nachwuchs gezeugt werden.
Eine weitere Möglichkeit der akuten Behandlung von Kleidermotten ist die „Bio-Waffe“. Schlupfwespen! Das sind ganz winzig kleine Insekten, die Kleidermotteneier zerstören. Ist der Befall unter Kontrolle, verschwinden die Schlupfwespen einfach, entweder durch ein Fenster oder sie zerfallen, da es keine Nahrung mehr gibt. Sollte es sich um einen größeren Kleidermottenbefall handeln, wie etwa ein Teppich, ist es ratsam einen Schädlingsbekämpfer zurate zu ziehen. Doch so weit muss es gar nicht kommen, denn man kann einem Kleidermottenbefall vorbeugen.
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Wie verhindert man einen Kleidermottenbefall?
Ein regelmäßiges „aufräumen“ und säubern des Kleiderschranks ist ein wirksames Mittel. Kleidermotten mögen keine Unruhe. Je länger Kleidung unbeachtet in der hinteren Ecke vom Schrank liegt, desto ungestörter kann gespeist und zerstört werden.
Wenn Kleidung für einen längeren Zeitraum nicht getragen wird, wie etwa Winterkleidung im Sommer, sollte man diese gründlich gewaschen und luftdicht in einem Plastiksack oder in einem Leinenbeutel, verpacken. Wenn die Kleidung in Kartons verstaut wird, empfiehlt es sich, sie in Mottenpapier einzuwickeln. Wer es günstiger möchte, kann auch Zeitungspapier verwenden, aus bisher ungeklärten Gründen mögen Kleidermotten keine Druckerschwärze. Aber Vorsicht bei heller Kleidung, hier kann es zu Abfärbungen kommen.
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Eine weitere Schutzmöglichkeit sind Fliegennetze an den Fenstern, so können Kleidermotten vom Nachbarn nicht überwandern.