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Verbreiteter Irrglaube!

Warum das Kurzwaschprogramm bei der Waschmaschine kein Geld spart 

Über kurz oder lang: Mit einem Schnellwaschgang spart man Zeit, mit einem ECO-Programm Energie
Über kurz oder lang: Mit einem Schnellwaschgang spart man Zeit, mit einem ECO-Programm Energie Foto: Getty Images
Christian Glass
Christian Glass Redakteur

23. Oktober 2024, 14:41 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Energie sparen ist immer eine gute Idee. Wieso also nicht die Wäsche im Schnellwaschgang waschen? Das geht schneller und sollte nicht nur Zeit, sondern auch Geld sparen, oder?

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Das Schnellwaschprogramm einer Waschmaschine ist für alle ideal, die wenig Zeit haben, ihre Wäsche aber dennoch frisch und sauber halten möchten. In deutlich kürzerer Zeit als bei herkömmlichen Waschgängen verspricht das Programm saubere Ergebnisse. Je nach Waschmaschine dauert das Kurzwaschprogramm zwischen 15 und 30 Minuten. In dieser kurzen Zeit kann die Maschine doch nicht nur Zeit, sondern auch Strom und Wasser sparen – so könnte man denken. Tatsächlich handelt es sich hierbei um einen Irrglauben.

Schnellwaschgang spart nur Zeit, kein Geld

Kurz gesagt: Geld sparen mit einem Kurzwaschprogramm – das funktioniert leider nicht. Denn damit das Wasser zügig aufheizt, wird viel Energie verbraucht. Und Strom kostet bekanntlich Geld. Das Umweltbundesamt erklärt hierzu: „Der Energieverbrauch beim Waschen ist in erster Linie von der Waschtemperatur abhängig, da das Aufheizen des Wassers deutlich mehr Energie verbraucht als die Trommelbewegung.“ Richtig Geld spart man deshalb bei niedrigen Temperaturen: Ein Waschprogramm mit 60 Grad verbraucht so viel Strom wie zwei Waschgänge bei 40 Grad und fast drei Waschgänge bei 30 Grad.

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Energiesparprogramm braucht länger als Kurzwaschprogramm

An einer anderen Stelle kann man mit einem Waschprogramm mit niedrigerer Energie allerdings nicht sparen: bei der Waschdauer. Drei oder mehr Stunden dauert es, die Wäsche mit einem Energiesparprogramm zu waschen. Grund: Ein Sparprogramm wäscht mit niedrigerer Temperatur, weniger Wasser und meist auch mit weniger Trommelbewegung. Damit das Waschmittel wirkt und die Wäsche sauber wird, muss sie länger gewaschen werden.

Die Experten vom Umweltbundesamt raten, leicht und normal verschmutzte Buntwäsche bei 20 bis 30 Grad zu waschen und Weißwäsche bei 40 Grad. Normal verschmutzte Wäsche würde schon bei diesen Temperaturen in der Regel sauber werden.

Auch interessant: Wie oft sollte man das Flusensieb der Waschmaschine reinigen?

Müffelt die Wäsche nicht bei 30 Grad?

Wenn man ständig mit niedriger Temperatur die Wäsche wascht, muffelt die Wäsche tatsächlich irgendwann. Denn für den muffigen Geruch sind Bakterien verantwortlich, die über die Haut auf die Kleidung und in die Waschmaschine gelangen. Und bei 30 bis 40 Grad fühlen sich die Mikroorganismen ziemlich wohl.

Sie überleben die geringe Waschtemperatur und siedeln sich in der Maschine an. Bakterien, Pilze und Algen bilden dann eine Art Schleimschicht in der Waschtrommel – den sogenannten Biofilm. Aufgrund des Biofilms können dann sowohl die Waschmaschine als auch die darin gewaschene Wäsche üble Gerüche an- und aufnehmen.

Was tun gegen stinkende Bakterien in der Waschmaschine?

Wäscht man die Wäsche in regelmäßigen Abständen bei 60 Grad, hilft das dabei, die Bakterien abzutöten. Am besten alle zwei Wochen empfiehlt der Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel e.V.. Hierfür lieber ein normales Programm mit 60 Grad nutzen. Ein Ökowaschprogramm wäscht manchmal mit nur 40 Grad, auch wenn 60 Grad angezeigt werden.

Müffel-Keime haben zudem weniger Überlebenschancen, wenn man die Waschmaschine nach dem Waschgang offen lässt, damit der Wasserdampf entweichen kann. Vergessen sollte man nicht, auch die Einspülkammer zum Trocknen ein wenig herauszuziehen.

Waschmaschine waschen hilft gegen üble Gerüche

Reinigt man außerdem die Maschine regelmäßig, hilft ebenfalls dabei, üble Gerüche zu entfernen und wirkt zusätzlich präventiv. Für eine gründliche Reinigung sollte man alle abnehmbaren Teile entnehmen und unter warmen Wasser säubern. Dazu zählt etwa das Waschmittelfach. Um die Trommel zu reinigen, lässt man die Maschine leer bei einem Waschprogramm von mindestens 60 Grad Celsius laufen. Essig oder Zitronensäure helfen hierbei, um Kalk und Bakterien zu beseitigen.

Mit einem feuchten Tuch reinigt man die Gummidichtung an der Tür oder Klappe. Beim Reinigen der Waschmaschine sollte man nicht das Flusensieb vergessen. Dieses befindet sich in der Regel am Fuß der Maschine.

Auch beim Kurzwaschprogramm: Waschpulver besser als flüssiges Waschmittel

Ob Kurzwaschprogramm oder Eco-Waschgang: Nutzen sollte man lieber ein bleichmittelhaltiges Vollwaschmittel in Pulver- oder Tablettenform als ein flüssiges Waschmittel. Denn ein Waschpulver zeigt eine höhere Waschleistung. Außerdem belastet es Klärwerke nicht so stark. Das schont die Umwelt.

Das Umweltbundesamt empfiehlt zudem, bei farbigen Textilien lieber ein Colorwaschmittel anstatt ein Vollwaschmittel zu nutzen. Waschpulver für Buntwäsche schont die Farben der Textilien, diese können länger getragen werden. Wer noch mehr Öko will: Bei einem Baukastensystem kann man Waschmittel, Enthärter und Bleichmittel genau nach Bedarf einsetzen und sparsamer dosieren.

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Mit diesen weiteren Tipps spart man Geld beim Waschen

  • Waschen sollte man, wenn die Waschtrommel voll ist. Optimal: Wenn noch eine Hand reinpasst. Empfindliche Wäsche braucht jedoch etwas mehr Platz als normale Hosen oder T-Shirts.
  • Man dosiert anhand der Wasserhärte: Weiches Wasser braucht weniger Waschmittel als hartes.
  • Lieber an der Luft trocknen lassen als einen energiefressenden Wäschetrockner verwenden.
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