12. August 2022, 15:37 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Wer nach längerer Zeit aus dem Urlaub nach Hause kommt, sollte nicht nur den Koffer auspacken und den Briefkasten leeren, sondern auch die Wasserhähne voll aufdrehen. Denn in den Wasserleitungen könnten sich Bakterien vermehrt haben, die gesundheitsgefährdend sind.
Wer lange nicht die Wasserhähne aufgedreht hat, sollte das bei der Rückkehr aus dem Urlaub direkt tun. Vermeiden sollte man es, dann das Wasser zu trinken oder direkt zu duschen. Der Grund: Legionellen könnten sich in der Wasserleitung vermehrt haben. Die Bakterien sind eine Gefahr für die Gesundheit.
Übersicht
Nach der Rückkehr zehn Liter ablaufen lassen
Urlaubsrückkehrer sollten erst einmal das Wasser an allen Wasserhähnen etwas laufen lassen, bevor man es anschließend wieder nutzt. In einem durchschnittlichen Einfamilienhaus genügt es, etwa zehn Liter ablaufen zu lassen, um das Wasser auszutauschen, das während der Abwesenheit in den Rohren gestanden und dabei Qualität eingebüßt hat.
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Was passiert bei Legionellen in Wasserleitungen?
Legionellen vermehren sich bei Temperaturen zwischen 25 und 55 Grad Celsius. Gerade in stehendem Wasser kann es zu einer erhöhten Konzentration der Bakterien kommen. In belasteten Anlagen können sich Menschen zum Beispiel beim Duschen durch Einatmen feinster Wassertröpfchen infizieren. Die Ansteckungsgefahr beim Trinken von belastetem Wasser ist geringer, aber ausgeschlossen ist eine Infektion nicht. Das Wasser müsste beim Verschlucken versehentlich über die Luftröhre in die Lunge gelangen, so die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).
Eine Infektion äußert sich als eine Form von Lungenentzündung mit Husten, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, schwerem Krankheitsgefühl und hohem Fieber. Auch Durchfall oder Verwirrtheitszustände sind möglich. Man spricht dabei von der Legionärskrankheit oder Legionellen-Pneumonie. Wird diese nicht oder falsch behandelt, verläuft die Lungenentzündung häufig schwer. Bei korrekter Behandlung bestehen gute Heilungsaussichten, so die BZgA. Das Pontiac-Fieber kann ebenfalls durch Legionellen verursacht werden, mit grippeähnlichen Beschwerden wie Fieber, Unwohlsein, Kopf- und Gliederschmerzen, aber nicht in einer Lungenentzündung. Diese Erkrankung heilt meist von selbst innerhalb einer Woche aus.
Passend dazu: Wie bemerkt man eine Infektion mit Legionellen und wie gefährlich ist sie? (via FITBOOK)
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Vorsicht beim Gießen von Pflanzen
Nachbarn, Verwandte und Freunde, die das Haus in der Zeit betreuen und die Pflanzen gießen, sollten am besten das Wasser an einer Zapfstelle abfüllen, die weit von der Hauptwasserversorgung entfernt liegt. Dazu rät das Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer (IFS).
Bei einem Einfamilienhaus wäre das zum Beispiel meist das Badezimmer im obersten Stockwerk. Dadurch wird das Wasser in einem großen Bereich der Versorgungsleitungen immer wieder bewegt, was das Wachstum der Legionellen in den Wasserleitungen unterbinden kann.
Mit Material der dpa