1. Juli 2022, 14:55 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
In der heutigen Zeit liegt die Natur, die Nachhaltigkeit und der ökologische Fußabdruck absolut im Trend. So gut wie jeder möchte seinen Beitrag leisten. Ob der Müll getrennt wird oder man den Weg zum Briefkasten zu Fuß, anstatt mit dem Auto zurücklegt. Jede Kleinigkeit erfüllt ihren Zweck. Die Luffa-Gurke oder auch Schwammgurke kann eine nette Ergänzung sein.
Regionalität wird in den vergangenen Jahren immer größer geschrieben. Lange Transportwege fallen weg, hiesige Hersteller werden unterstützt und dafür werden auch gern mal etwas höhere Kosten in Kauf genommen. Den Luffa-Schwamm kennen die meisten von uns. Er ist ein treuer Begleiter in der Duschkabine. Aber wussten Sie, dass man mit so einem Schwamm auch den Abwasch erledigen kann? Schon lange wird er aus Asien zu uns importiert, doch das könnte sich jetzt ändern. Was viele nicht wissen, wir können das kleine Multitalent selbst anbauen und es ist sogar essbar. Ein paar Kniffe sind dabei allerdings zu beachten, myHOMEBOOK verrät welche.
Übersicht
Luffa-Gurke im Garten pflanzen
Die Luffa-Gurke (Luffa cylindrica oder Luffa aegyptiaca) – auch Schwammgurke genannt – zählt zu den Kürbisgewächsen. Im Ursprung kommt sie vermutlich aus Afrika, Asien und dem tropischen Amerika. Inzwischen hat sich der Anbau aber über den kompletten tropischen Raum verteilt. Auch hierzulande kann sie unter bestimmten Bedingungen angebaut werden.
Auch wenn die Schwammgurke eher in tropischen Gefilden beheimatet ist, so ist es nicht ausgeschlossen, sie auch hier bei uns zu kultivieren. Im Prinzip werden sie wie Gurken angebaut. Ab Mitte März können sie im Haus vorgezogen werden. An einem hellen Platz mit 20 bis 25 Grad fühlen sie sich besonders wohl. Man sollte die Erde gleichmäßig feucht, aber nicht nass halten. Nachdem die ersten Keimblätter zu sehen sind, lässt man noch ein weiteres Blattpaar wachsen. Dann ist der optimale Zeitpunkt zum Pikieren. Im Zeitraum von Mitte Mai bis Mitte Juni können die Luffa-Gurken ins Freiland gesetzt werden. Dabei muss man auf einen sehr sonnigen, warmen und geschützten Ort achten, am ehesten eignet sich ein Gewächshaus. Vorteil zur normalen Gurke ist, dass die Luffa-Gurke weniger attraktiv für Blattläuse ist.
Tipp: Die kleinen Luffa-Gurken keimen besser in einem Zimmergewächshaus oder wenn man sie abdeckt.
Was macht die Luffa-Gurke so besonders?
Die jungen Schwammgurken dienen als Lebensmittel und können wie Zucchini zubereitet und gegessen werden. Lässt man die Früchte jedoch überreifen und an der Mutterpflanze hängen bis sie vertrocknet sind, kann man sie als Schwamm für den Abwasch, zum Duschen und sogar zum Putzen verwenden.
Luffa-Schwamm richtig pflegen
Wer sich für einen Luffa-Schwamm entscheidet, möchte auch, dass er möglichst lange hält. Bei der Pflege sind ein paar Dinge zu beachten. Nach dem Gebrauch muss man den Schwamm immer ordentlich mit klarem Wasser ausspülen. Außerdem sollte er immer nach der Benutzung gut durchtrocknen, um Bakterien zu minimieren. Dazu kann man den Schwamm auch alle zwei Wochen in die Waschmaschine werfen und bei 60 Grad ohne Weichspüler waschen.
Die Luffa-Gurke als Schwamm nutzen
Die Schwammgurke ist ein natürliches und umweltfreundliches Multitalent. Sowohl für die Körperreinigung als auch für den Abwasch in der Küche oder das Säubern von Flächen ist sie nutzbar. Sie gibt kein Mikroplastik ins Wasser ab, ist weniger keimanfällig als ein normaler Küchenschwamm und wir tun etwas für unseren ökologischen Fußabdruck.
Warum sollte ich einen Luffa-Schwamm für den Abwasch nutzen?
Jeder kennt sie, die kleinen bunten Schwämme, die man im Laden schon für wenige Euro kaufen kann. So ein Schwamm ist ein typisches Wegwerfprodukt. Nicht nur, dass sie nach wenigen Tagen aussehen, als seien sie schon wochenlang in Benutzung. Experten raten sogar, solche Schwämme erst gar nicht für den Abwasch zu nutzen. Sie sind ein wahres Paradies für Bakterien.
Kaum ein anderer Gegenstand im Haushalt weist so viele Bakterien auf wie ein Küchenschwamm. Bis zu 54 Milliarden können es pro Kubikzentimeter sein. Manch einer vergleicht den Küchenschwamm aufgrund der Anzahl der Bakterien sogar mit unserem Darm. Wer trotz der Bakterien so einen Schwamm nutzen möchte, sollte ihn mindestens alle zwei Wochen wechseln. Das heißt: im Schnitt werfen wir 26 Küchenschwämme im Jahr auf den Müll.
Da die Schwämme aus Schaumstoff bestehen, können sie auch nicht recycelt werden. Die Luffa-Gurke hingegen beziehungsweise der Schwamm, den wir nutzen, hat je nach Gebrauch eine Haltbarkeit von bis zu sechs Monaten und kann hinterher einfach auf dem Kompost entsorgt werden. Aufgrund seiner faserigen Beschaffenheit reinigt er sehr effizient, ohne das Geschirr oder Pfannen zu zerkratzen.
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Lieber eine Luffa-Gurke anstelle eines Naturschwamms nutzen
Wenn man Plastikmüll reduzieren möchte, ist auch der Naturschwamm im Haushalt eine Möglichkeit. Auch hier wird weniger Müll verursacht, da der Schwamm biologisch abbaubar ist und es wird überdies kein Mikroplastik abgegeben. Man sollte allerdings beachten, wobei es sich bei einem Naturschwamm handelt. Ein Naturschwamm ist ein mehrzelliges Wesen aus dem Meer. Bereits in der Antike nutzte man diese Schwämme und auch heute noch werden sie mit Vorliebe in der Kosmetikindustrie vertrieben. Diese Schwämme sind umstritten, da es sich um Lebewesen handelt – auch wenn es neben der Amöbe die zweitniedrigste Lebensform auf der Welt ist.