22. Juli 2021, 19:13 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Möbel werden gern mit Produktbeschreibungen beworben, die der Verbraucher nicht kennt. Falsche Assoziationen und Unwissenheit führen dann häufig zu Fehlkäufen. myHOMEBOOK erklärt, worin sich Massivholz, Echtholz und Vollholz unterscheiden.
Holzmöbel sind nicht gleich Holzmöbel. Doch in deren Vermarktung werden in der Produktbeschreibung häufig Begriffe synonym verwendet, sodass ein falscher Eindruck entsteht und ein Fehlkauf passiert. Da viele für Holzmöbel teilweise beträchtliche Summen ausgeben, lohnt es sich, die Unterschiede zwischen Massivholz, Echtholz und Vollholz zu kennen.
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Massivholz, Echtholz und Vollholz im Vergleich
Auch wenn die Bezeichnungen recht ähnlich sind und alle drei Materialien Holz sind, gibt es einige Unterschiede in der Herstellung. Oft sind diese nicht auf den ersten Blick zu erkennen, beispielsweise bei Furnier. Hier erfahren Sie, wie man Massivholz, Echtholz und Vollholz voneinander unterscheiden kann.
Massivholz
Ein Massivholzmöbel besteht komplett aus echtem Holz, allerdings nicht aus einem einzigen Stück. Das Möbelstück wird aus einzelnen Teilen zusammengesetzt, miteinander verleimt und am Ende zusammengepresst. Dabei gibt es verschiedene Arten der Verleimung: Für Küchenarbeitsplatten verwendet man häufig längere Holzleisten. Dadurch entsteht eine fast schon homogene Oberflächenstruktur. Bei einer anderen Technik kommen hingegen eher kürzere Holzleisten zum Einsatz. Das Verfahren gilt als nachhaltiger, denn hier werden auch kleinere Holzteile gebraucht, was am Ende zu weniger Materialabfällen führt.
Beide Arten der Verleimung zeigen, dass ein Massivholzmöbel aus mehr als nur einem einzigen Holzstück besteht. Verschiedene Verfärbungen und unterschiedliche Richtungen der Maserungen zeichnen sich gut sichtbar ab. Aufgrund seiner vielen Teilstücke arbeitet ein Massivholzmöbel nicht so stark wie etwa ein Möbel aus Vollholz. Massivholz reagiert weniger empfindlich auf Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen. Kritiker beanstanden bei Massivholzmöbeln jedoch, dass bei deren Verarbeitung Klebstoff wie Leim zum Einsatz kommt.
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Vollholz
Von Vollholz spricht man im Gegensatz zu Massivholz oder Echtholz, wenn ein ganzes Holzteil wie etwa ein Deckenbalken aus einem Baumstamm kommt. Das natürlich gewachsene, durchgehende Stück Holz ist noch frei von Astlöchern, Rissen oder Einschlüssen, weshalb es als ausgesprochen hochwertig gilt. Entsprechend drückt sich die besondere Qualität sowie Verarbeitung von Vollholz auch in dessen Preis aus. Kleinmöbel wie ein schmales Wandboard oder Einrichtungselemente wie Balken finden sich eher im höheren Preissegment wieder.
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Echtholz
Wird die Qualität eines Möbels mit Echtholz beschrieben, sorgt das häufig völlig falsche Erwartungen. Denn so „echt“ wie es die Charakterisierung vermuten lässt, ist das Material in Wirklichkeit gar nicht. Vielmehr handelt es sich hierbei oftmals um ein Furnier, also eine Oberflächenbeschichtung, unter der sich dann beispielsweise Sperrholz verbirgt.
In solch einem Fall bildet also lediglich das Furnier einen Echtholz-Anteil. Auch Möbel wie etwa ein Sideboard mit Korpus aus Spanholz oder MDF (mitteldichte Faserplatte) erhält mit einer massiven Front ein echtes Element. Die Hersteller bezeichnen oft das gesamte Produkt als Echtholzmöbel, wenn wenigstens ein Teil davon aus echtem Holz besteht. Weil dem aber nicht so ist, kommt ein Echtholzmöbel bei der Qualität nicht an die eines Massiv- oder sogar Vollholzmöbels heran.