27. August 2024, 12:25 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Egal, ob man Angst vor ihnen hat oder nicht – in der Wohnung haben Mäuse nichts zu suchen. Sie knabbern Kabel an, hinterlassen Kot und können im schlimmsten Fall Krankheiten auf Menschen und Haustiere übertragen. Um die Nagetiere loszuwerden, gibt es verschiedene Möglichkeiten. myHOMEBOOK stellt sie vor.
Obwohl eine Maus von Kopf bis Rumpf maximal zehn Zentimeter groß wird, kann sie in der Wohnung für einige Probleme sorgen. Mäuse werden nicht ohne Grund Schadnager genannt. Mit ihren scharfen Nagezähnen knabbern sie alles an, was sie finden können: Plastik, Holzmöbel, Pappe, Kabel und natürlich auch Nahrungsmittel. Hinzu kommt: Eine Maus kommt selten allein. In der Regel ist ihre ganze Familie im Schlepptau, die sich rasend schnell vermehrt. Doch wie wird man die Tiere wieder los? Methoden gibt es viele, jedoch ist nicht jede effektiv, um Mäuse zu vertreiben.
Kann man Mäuse aus der Wohnung mit Mottenkugeln vertreiben?
Natürliche Abwehrmittel wie Mottenkugeln oder Pfefferminze gegen einen oder Mäusebefall in der Wohnung? Zu schön, um wahr zu sein. Die Tiere stören sich nach Ansicht von Schädlingsbekämpfern nur kurz am Geruch. Letztlich gewöhnen sie sich an die sanften Abwehrmittel und kommen wieder. Auch die Effektivität von Ultraschallgeräten, die als „Mäuseschreck“ gehandelt werden, ist nicht bewiesen.
Helfen Klebefallen gegen Mäuse?
Auch von Fallen, die mit einem Klebefilm beschmiert sind, sollte man lieber die Finger lassen. Die Tiere bleiben zwar tatsächlich kleben. Beim Versuch, sich aus der Falle zu befreien, können die Nager sich aber Extremitäten ausreißen. Schließlich verenden sie elendig. Und das ist nach Paragraf 1 des Tierschutzgesetzes strafbar. „Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen“, heißt es im ersten Abschnitt.
Die klassische Mausefalle
Wie bei einer Klebefalle werden Mäuse mit einer Schlagfalle gar nicht aus der Wohnung vertrieben, sondern getötet. Die klassische Mausefalle ist daher zwar effektiver, aber nicht minder blutig. Funktioniert die Schlagfalle korrekt, geht die Sache schnell vonstatten.
Die Experten des Umweltbundesamts empfehlen, diese Fallen mit Köder wie Erdnussbutter, Nougatcreme, Käse oder Speck zu versehen und in der Nähe der Laufwege der Nager aufzustellen. Das kann unter Möbeln, Regalen oder an Wänden sein. Nachdem die Fallen mit Köder bestückt worden sind, sollten sie ein paar Tage ungespannt aufgestellt werden. So können sich Mäuse in der Wohnung an den Geruch gewöhnen.
Sind die Fallen dann gespannt, sollten Kinder und Haustiere nicht in der Nähe sein. Sie könnten sich versehentlich verletzen. Wer das nicht gewährleisten kann, sollte die Fallen in sogenannten Schutzstationen aufstellen. Zudem sollte man sie täglich kontrollieren.
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Giftfallen gegen Mäuse nur mit Vorsicht einsetzen
Keine Frage, Ratten- oder Mäusegift macht den Tieren schnell den Garaus. Verantwortlich in den Fraßködern sind gerinnungshemmende Wirkstoffe (Antikoagulanzien). Verschlingen die Nager die Giftköder, verbluten sie innerlich. Die Umweltbundesamt-Experten raten, den Einsatz lieber einem Schädlingsbekämpfer zu überlassen. Denn bei unsachgemäßer Anwendung besteht auch beim Menschen Gesundheitsgefahr. Wer dennoch selbst Gift auslegen will, sollte Folgendes beachten:
- Giftköder darf nicht in Kinderhände gelangen.
- Vor Kindern und Haustieren unzugänglich aufbewahren.
- Die Köderstation darf nicht in Kontakt mit Lebensmitteln und Geschirr geraten.
- Bei Gebrauch unbedingt Schutzhandschuhe tragen.
- Bei Gebrauch des Giftes nicht essen, trinken oder rauchen.
- Nach Gebrauch Hände gründlich waschen.
Die schonendste Methode, Mäuse aus der Wohnung zu vertreiben
Eine Lebendfalle ist wohl die schonendste Methode, Mäuse loszuwerden. Mit einem Köder wird der Nager in einen kleinen Käfig gelockt. Speck eignet sich als Köder übrigens nicht sonderlich gut. Besser sind Nüsse und Erdnussbutter, die man mit Haferflocken vermischt. Mäuse sind sich ihrer Größe bewusst. Sie wissen, dass sie Beutetiere sind. Deswegen überqueren sie nur ungern einen offenen Raum. Die Lebendfalle stellt man also lieber an einer Wand auf. Dort hält sich die Maus mit einer größeren Wahrscheinlichkeit auf.
Findet die Maus den Weg in die Falle, dann schnappt ein Mechanismus zu und verschließt sie, ohne das Tier zu töten. Auch hier gilt: die Falle regelmäßig überprüfen, damit die Maus nicht unnötig viel Stress ausgesetzt ist. Und etwas Futter und Wasser sollte man bereitstellen, bevor man sie – weit weg von den eigenen vier Wänden – in die Freiheit entlässt. Um die Rückkehr des Nagetiers zu verhindern, sollte man die Maus mehrere hundert Meter vom Haus freilassen.
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Vorbeugung ist der beste Schutz
Um Mäuse erst gar nicht aus der Wohnung vertreiben zu müssen, sollte man es den Nagern so unbequem wie möglich machen. Die Tiere suchen sich Verstecke, wo sie Schutz finden und ihre Brut aufziehen. Halten Sie daher Ordnung in Keller, Lager und Schuppen und entrümpeln Sie alles Überflüssige. Beseitigen Sie darüber hinaus Abfallhaufen und verschließen Sie Müllsäcke. Überprüfen Sie zudem, ob es Schlupflöcher gibt. Auch die sollte man sauber abdichten.