23. März 2022, 14:46 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Bereits als Kind wird einem beigebracht, dass man Wasser nicht verschwenden sollte. Unter anderem ist es etwa sinnvoll, beim Zähneputzens den Wasserhahn zuzudrehen. Aber es gibt noch mehr simple Tricks, um Wasser im Haushalt zu sparen.
In Deutschland steigt der Verbrauch von Trinkwasser immer weiter an. Wurden 2011 pro Kopf und Tag rund 121 Liter Trinkwasser verbraucht, waren es im vergangenen Jahr bereits 129 Liter. Das geht aus Daten des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft hervor. Die neuen Zahlen aus 2021 zeigen, dass am meisten Trinkwasser in Dusche, Badewanne und Waschbecken verbraucht wird – nämlich 36 Prozent. Ganze 27 Prozent werden mit der Toilettenspülung verbraucht. Danach folgt das Wäschewaschen mit 12 Prozent. Für Garten und Reinigung werden gut sechs Prozent genutzt, genauso für das Geschirrspülen – für Essen und Trinken werden gerade einmal vier Prozent genutzt. Um den eignen Wasserverbrauch zu senken, gibt es verschiedene Möglichkeiten. myHOMEBOOK hat Tipps, um Wasser zu sparen, ohne es zu merken.
Wasser im Haushalt sparen – 7 Tipps
Im Haushalt gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sinnvoll Wasser zu sparen. Gewöhnt man sich diese an, kann man einen kleinen Teil gegen den weltweiten Wassermangel tun und wertvolle Ressourcen schonen.
1. Wasser beim Duschen sparen
Beim Wassersparen gilt der Spruch „Kleinvieh macht auch Mist“. So lohnt es sich zum Beispiel, unter der Dusche während des Einseifens das Wasser abzustellen. Im Schnitt verbraucht man nämlich beim Duschen pro Minute etwa 15 Liter Wasser.
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2. Sparsame Duschköpfe verwenden
Beim Duschen haben auch die Größe des Duschkopfes sowie die Art der Düsen Einfluss auf den Wasserverbrauch. Sogenannte Mischdüsen, auch Strahlregler genannt, gelten als besonders sparsam und zugleich effizient. Sie reduzieren den Wasserdurchfluss von durchschnittlich 15 Litern auf unter acht Liter pro Minute. Das passiert, weil der Regler dem Wasserstrahl etwas Luft beimischt.
3. Spartaste verwenden
Eine weitere Möglichkeit, um Wasser zu sparen, ohne es zu merken, ist die Spartaste an der Toilettenspülung. Die sollte man durchaus häufiger nutzen. Denn während mit der normalen Spülung bis zu neun Liter Wasser in die Kanalisation geleitet werden, sind es mit der Spartaste nur etwa fünf Liter.
4. Wasser beim Zähneputzen sparen
Während des Zähneputzens wird der Wasserhahn zugedreht – das bekommt man schon als Kind beigebracht. Aber auch beim Händewaschen kann man das Wasser abstellen. Denn während des Einseifens muss das Wasser nicht laufen.
5. Regenwasser im Garten verwenden
Auch im Garten und auf dem Balkon gibt es Möglichkeiten Wasser zu sparen. Und das fängt beim Gießen an. Blumen und Pflanzen brauchen natürlich Wasser – aber es muss nicht aus der Leitung kommen. Regenwasser reicht auch aus – und ist für die Pflanzen sogar besser verträglich. Wer einen Garten besitzt, kann dieses mithilfe einer Regentonne auffangen. Auf dem Balkon reichen manchmal schon kleine Gefäße oder Gießkannen.
6. Rasen wachsen lassen
Rasenmähen ist ein weiterer Punkt, bei dem man simpel Wasser sparen kann. Denn längeres Gras bringt mehr Schatten. Dadurch trocknet das Gras weniger aus und muss wiederum seltener bewässert werden. Es lohnt sich also, entweder seltener zu mähen oder den Rasen nicht so kurz zu schneiden.
7. Effiziente Haushaltsgeräte
Grundsätzlich lohnt es sich, im Haushalt effiziente Geräte zu verwenden. Sie mindern den Wasserverbrauch. Moderne Geschirrspüler verbrauchen beispielsweise geringere Mengen an Wasser als veraltete Geräte.
Warum zu viel Wassersparen schädlich sein kann
Wasser zu sparen ist wichtig für die Umwelt. Aber die guten Absichten können auch nach hinten losgehen. „Natürlich sollte mit den Wasserressourcen grundsätzlich schonend umgegangen werden“, sagt Martin Weyand, Hauptgeschäftsführer Wasser/Abwasser beim Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Aber übertriebenes Wassersparen im Haushalt sei weder notwendig noch sinnvoll. „Im Gegenteil, es führt zu Problemen in Trinkwasserleitungen und Abwasserkanälen.“
Der Grund: Schon heute müssten Wasserversorger in vielen Regionen ihre Leitungen und Kanäle mit Wasser durchspülen. Das sei nötig, um etwa schädigende Rückstände aus den Abwasserkanälen zu waschen. Sparen Haushalte also zu viel Wasser, kann das dazu führen, dass noch mehr gespült wird. In Weyands Worten: „Kontraproduktiv“.
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Ein Argument, das die Wasserexpertin Lilian Neuer vom Bund Naturschutz (BUND) nicht gelten lassen will. „Das mit dem Durchspülen ist nicht die Aufgabe der Verbraucher“, meint sie. Ohnehin sei es sinnvoller, die Abwasserrohre etwa nicht mit aufbereitetem Trinkwasser, sondern mit Regenwasser auszuwaschen.
Viel wichtiger sind ihr aber zwei andere Punkte. Zum einen ist da der Energieverbrauch für die Wasser-Aufbereitung: „Das Wasser muss erst gefördert werden, dann als Trinkwasser aufbereitet, dann zu uns transportiert und anschließend wieder gereinigt werden“, erklärt sie.
Und zum anderen muss man zwischen Warm- und Kaltwasser unterschieden: „Der Energieverbrauch, um Wasser zu heizen, ist sehr hoch“, sagt Neuer. Insbesondere bei einer heißen Dusche oder einem Bad werde daher nicht nur Wasser, sondern auch Energie verbraucht. Nach Angaben der Verbraucherzentrale gehen rund 13 Prozent des Energieverbrauchs im Haushalt auf das Konto Warmwasser.