3. Februar 2021, 14:18 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Der Wohnraum in deutschen Städten wird immer knapper und teurer. Wieso also nicht seine Wohnfläche bewusst minimieren? Die Bewegung des Micro-Living beweist, dass Leben auf kleinstem Raum möglich sein kann. Dabei verbindet sie geschickt praktische mit stylischen Elementen.
Da geräumige Stadtwohnungen mit zentraler Lage ihren Preis haben, ist dieses Glück nur wenigen vergönnt. Doch seit dem Tiny-House-Trend 2019 verbreitet sich der Gedanke des Wohnens auf kleinstem Raum immer weiter. Micro-Living greift diese Idee auf. In einem Raum befinden sich Schlaf-, Ess-, Arbeits- und Wohnbereich. Eine Wohnung kann als „micro“ bezeichnet werden, wenn ihre Größe zwischen 20 und 40 Quadratmetern liegt. Um trotzdem in dem Appartement komfortable zu leben, bedarf es einiger Einrichtungstricks.
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Ein einheitlicher Einrichtungsstil
Die Einrichtung ist bei dieser speziellen Form des Wohnens in vielerlei Hinsicht wichtig: Da die verschiedenen Bereiche des Wohnens beim Micro-Living in einem Raum konzentriert sind, empfiehlt sich ein einheitliches Einrichtungsstil. Dieser verbindet die verschiedenen Bereiche miteinander und lässt die Wohnung harmonischer wirken. Geschickt fließt so die Küchenzeile mit in den Wohnbereich hinein.
Ein kleiner Raum wirkt schnell überladen. Daher ist es ratsam, das Wohnkonzept beim Micro-Living am Minimalismus zu orientieren. Trotzdem sollten dekorative Elemente nicht vergessen werden, um ein wohnliches Gefühl zu schaffen. Optisch erweitern zusätzlich helle Farben und Spiegel den Raum. Besonders in kleinen Küchen wirkt ein Spiegel statt einer Fliesenrückwand vergrößernd. Auch verschiedene Lichtquellen helfen dabei, die Fläche visuell zu maximieren, und erzeugen gleichzeitig eine gemütliche Atmosphäre in der Einraumwohnung.
Mithilfe eines Raumteilers kann das Appartment in verschiedene Bereiche unterteilt werden. Beim Micro-Living kann das durch ein großes Regal oder Schrank geschehen. Lesen Sie hier, wie man mit Raumteilern kleine Räume richtig nutzt.
2 in 1 – Multifunktionale Möbel
Ausklappen, ausziehen oder umdrehen: Mehrzweckmöbel sind für Micro-Wohnungen essenziell. Wer dabei an das klassische Ausziehsofa denkt, liegt nicht falsch. Doch dort hört es noch lange nicht auf. Verschiedenste Designer haben sich mittlerweile mit dem Leben in kleinen Wohnungen beschäftigt und innovative Möbel kreiert. Darunter Regale, die als Tisch umfunktioniert werden können, oder Schranksysteme, in denen Stühle und Tische integriert sind.
Der „Living-Cube“ verbindet sogar mehrere Möbelstücke und Wohnbereiche miteinander.
Teilweise werden die Micro-Wohnungen bereits möbliert angeboten, sodass Mieter sich nicht um passende Möbel kümmern müssen.
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Stauraum
Durch herumstehende Gegenstände wirken kleine Wohnungen schnell unordentlich. Daher ist regelmäßiges aufräumen beim Micro-Living wichtig. Doch trotzdem benötigen Kleidung, Bettwäsche oder Bücher einen Platz. Um alles ordentlich zu verstauen, empfiehlt es sich, die Ecken und Nischen der Wohnung zu nutzen.
Auch unter Möbelstücken bietet sich die Fläche als Stauraum an. Viele multifunktionale Möbel haben solche Flächen bereits integriert. So lassen sich beispielsweise viele Betten nach oben klappen, um darunter verschiedenstes aufzubewahren. Ebenfalls lohnt es sich, den vertikalen Raum der Einraumwohnung zu nutzen. Dafür reichen oft schon hohe Schränke aus. Durch geschickt gewählte Möbel und raffinierte Aufbewahrungssysteme entsteht auch in Micro-Wohnungen ausreichend Stauraum.
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Kosten
Der Grund für die Beliebtheit der Bewegung des Micro-Living besteht zum Teil darin, dass sie kostensparend ist. Durch die geringe Wohnfläche ist die Miete entsprechend günstiger. Auch die Nebenkosten, wie die für das Heizen der Wohnung, fallen niedriger aus als in gewöhnlichen Wohnungen.
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Für wen ist das Micro-Living geeignet?
Micro-Living stellt eine innovative Möglichkeit dar, in Großstädten preiswerter zu leben. Besonders für ordnungsliebende Menschen ist das Leben auf kleinster Fläche ideal. Für Personen, die sich nur schwer von Dingen trennen können, ist der Trend allerdings weniger geeignet. Für Single-Haushalte, Pendler, Berufseinsteiger oder Studenten ermöglicht Micro-Living das Wohnen im Herzen der Stadt. In Metropolen wie Hongkong, Tokyo oder New York hat der neue Lebensstil bereits Erfolg.
Wer sich unsicher ist, ob das Wohnen zu sich passt, kann dies durch einen Urlaub herausfinden. So gibt es in Deutschland bereits verschiedene Tiny-House-Hotels.