22. Dezember 2020, 4:19 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Ist ein Mitbewohner in Quarantäne, muss vor allem penibel auf Hygiene und Sauberkeit im Haushalt geachtet werden. Auch Abstand untereinander sollte man stets einhalten. Ob man selbst auch in Quarantäne gehen muss, hängt von den Umständen ab.
Hatte man Kontakt zu einem Corona-Infizierten oder kommt aus einem Risikogebiet, besteht die Möglichkeit, sich selbst angesteckt zu haben. Solange noch nicht geklärt ist, ob dies tatsächlich der Fall ist, muss man sich in Quarantäne begeben. Wird man positiv getestet, kann es rund zehn Tage dauern, bis erste Krankheitsanzeichen von Covid-19 auftreten. Diese Zeitspanne nennt man Inkubationszeit. Für Menschen mit einem hohen Infektionsrisiko gilt dann in der Regel eine Quarantäne von 14 Tagen. Für Kontaktpersonen kann die Quarantäne zu Hause auf zehn Tage reduziert werden. Dazu darf allerdings frühestens nach zehn Tagen ein negatives Testergebnis vorliegen.
Solange in einer Familie oder der WG nur der Verdacht auf eine Corona-Infektion besteht, müssen Angehörige oder Mitbewohner nicht automatisch in Quarantäne. Es sei denn, das zuständige Gesundheitsamt ordnet eine solche Maßnahme an. Bis das Testergebnis vorliegt, sollten jedoch alle Haushaltsangehörigen ihre Kontakte reduzieren, weitestgehend zu Hause bleiben und Abstand sowie Hygienemaßnahmen einhalten.
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Muss man automatisch in Quarantäne, wenn der Mitbewohner es ist?
Bestätigt sich der Verdacht durch ein positives Testergebnis und man hat/hatte engen Kontakt zu der infizierten Person, muss man sich auch in Quarantäne begeben. Enger Kontakt meint: mindestens 15 Minuten mit der infizierten Person gesprochen zu haben oder direkt von ihr angeniest oder angehustet worden zu sein. 15 Minuten Kontakt sind unter WG-Mitbewohnern sehr wenig. Die Wahrscheinlichkeit ist also hoch, dass man sich selbst auch in Quarantäne begeben muss.
Wer nicht gleich in Quarantäne muss? Personen, die in den letzten zwei Wochen lediglich mit einer infizierten Person im gleichen Zimmer waren, dabei aber keinen engen Kontakt hatten. Auch das ist in vielen Haushalten eher unwahrscheinlich.
Wo möglich, während der Quarantäne in getrennten Räumen aufhalten
Personen in Quarantäne sollten sich von Familienangehörigen, Partnern und WG-Mitbewohnern möglichst fernhalten. Im besten Fall sollte man in getrennten Räumen leben und schlafen. Wo das nicht möglich ist, sollte zumindest der Abstand von mindestens 1,5 Meter eingehalten werden. Ganz wichtig: regelmäßiges Lüften nicht vergessen.
Gemeinsame Räume sollte man nicht mehr gemeinsam nutzen. Wo möglich, sollte man auch auf getrennte Bäder ausweichen. Ansonsten gilt: Wie auch im ganzen Haushalt in Bad und WC penibel auf Hygiene achten! Eine Studie machte schon im Frühjahr klar, welche drei Reinigungsmittel besonders effektiv gegen das Coronavirus wirken können: Ethanol, Wasserstoffperoxid und Natriumhypochlorit.
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Stellen im Haushalt, die man oft berührt
Häufig berührte Oberflächen sollte man täglich reinigen. Hier reichen in der Regel ein haushaltsüblicher Reiniger und ein Desinfektionsmittel. Besonders betroffene Stellen: Nachttischlampe, Bettrahmen, Schlafzimmermöbel, Türklinken, Lichtschalter, Smartphones, Badoberflächen, Toiletten.
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) erklärt auf ihrer Homepage, was bei einer Isolation einer erkrankten Person im Haushalt weiter zu beachten ist.