25. Dezember 2020, 15:49 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Kaffeekapseln, Klebeband, Alufolie – nach Gebrauch landet vieles im Müll, was kaum zersetzbar ist. Es gibt jedoch plastikfreie und umweltfreundliche Alternativen.
Viele Produkte für den täglichen Gebrauch bestehen aus Plastik oder anderen Materialien, die schwer oder gar nicht abbaubar sind. Einiges kann zwar recycelt werden, vieles wandert dennoch nicht verwertbar in den Müll. Mittlerweile gibt es im Handel jedoch viele plastikfreie und nachhaltige Alternativen für den Haushalt. Die Bio-Produkte werden aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt und sind zumeist problemlos kompostierbar. myHOMEBOOK stellt eine Auswahl vor.
Pflanztopf aus Hanf
Dieser Blumentopf sieht aus wie ein herkömmlicher Topf aus Plastik. Aber er ist aus einem nachwachsendem Rohstoff produziert: Hanf. Und das hat einen entschiedenen Vorteil beim Gärtnern, denn man kann die Pflanze mitsamt dem Topf einpflanzen. Dieser zersetzt sich dann mit der Zeit in der Erde. Das Material besteht aus Hanf-Fasern, die mit einem Bindestoff zu Pellets verarbeitet werden. Diese werden dann in Form gepresst, es entsteht ein stabiler Pflanztopf.
Kerzen aus Tierfett
Kerzen aus Erdöl oder Palmöl sind problematisch für die Umwelt. Als Alternative bieten sich Bio-Kerzen aus einem Stoff an, der sonst teuer entsorgt werden muss: Fettabfälle aus der Gastronomie und Lebensmittelindustrie. Keine Angst, die Kerzen müffeln nicht beim Abbrennen. Denn die Biomasse wird beim Produktionsprozess gereinigt. Bio-Kerzen gibt es im Handel als Teelichter, Stumpen oder in langer Form.
Verpackungen aus Gras, Wachs und Holz
Frischhaltefolie, Alufolie und auch Backpapier machen nach Gebrauch unnötig viel Müll. Mittlerweile gibt es jedoch auch Verpackungsmaterialien aus Gras, Wachs und Holz, die eine nachhaltige Alternative für den Haushalt darstellen. Denn das Bio-Einwickelpapier ist vollständig abbaubar und kann auch problemlos auf dem Kompost landen.
Toilettenpapier mit säubernden Mikroorganismen
Rund drei Milliarden Tonnen Toilettenpapier landen in Deutschland jährlich in der Kanalisation. Die enorme Menge stellt für Abwasserrohre und Kläranlagen eine echte Belastung dar. Seit einiger Zeit gibt es jedoch sogenanntes bioaktives Toilettenpapier, das sich besser zersetzt. Kommt das Bio-Toilettenpapier mit Wasser in Berührung, werden spezielle Bakterien aktiviert. Diese bauen daraufhin in Abwasserleitungen Krankheitserreger ab und entlasten die Kanalisation.
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Klebeband aus Zucker oder Stroh als nachhaltige Alternative für den Haushalt
Klebeband ist im Alltag kaum wegzudenken. Man braucht es täglich für viele Dinge, zum Beispiel um ein Paket zu verpacken, zum Reparieren oder um eine Notiz anzuheften. Herkömmliches Klebeband besteht jedoch aus Kunststofffolie, ein Erdölprodukt, das schwer abbaubar ist. Nachhaltiger kann man Dinge mit Bio-Klebeband verpacken. Im Handel gibt es zum Beispiel Klebeband, das aus Zucker hergestellt wird. Das Klebeband zersetzt sich nach Gebrauch auf natürliche Weise und ist kompostierbar.
Grillkohle aus Olivenkernen
Grillkohle stammt meist aus dem Ausland. Polen liefert beispielsweise einen Großteil nach Deutschland. Aber auch aus Südamerika und Afrika wird viel Grillkohle importiert. Problem: Die Kohle ist ein Nebenprodukt, das bei Rodungen für Viehweiden und den Anbau von Soja entsteht. Aus welchen Baumarten Grillkohle besteht, ist dabei meist unklar. Teilweise werden sogar Tropenhölzer verarbeitet. Klingt schräge, ist aber eine nachhaltige Alternative, um den Grill richtig einzuheizen: Brickets und Grillkohle, die aus Resten der Olivenverarbeitung gewonnen werden. Diese Kohle soll sogar eine längere Brenndauer haben.
Pflanzendünger aus Kakao
Bei der Produktion von Schokolade bleiben Kakao-Schalen als Abfall übrig. Entsorgen ist jedoch zu schade, denn die Schalen können als nachhaltigen und nährstoffreichen Dünger für das Blumenbeet und für Topfpflanzen verwendet werden. Auch Rindenmulch können die Kakao-Reste zugesetzt werden. Das Beste: die gedüngte Erde duftet nach Schokolade.
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Nachhaltige Alternative für den Haushalt: Kaffekapseln aus Pflanzen
Kaffee verliert an der Luft mit der Zeit an Aroma. Ein Grund, weshalb Kaffeekapseln entwickelt wurden. Diese konservieren den Geschmack, da das Pulver luftdicht verpackt ist. In der Regel bestehen die Kapseln jedoch aus Aluminium oder Kunststoff. Für die Umwelt stellt das ein Problem dar. Im Müll verrottet das Material nicht oder nur sehr langsam. Im Handel gibt es jedoch auch Bio-Kaffekapseln aus nachwachsenden Rohstoffen. Teilweise sind diese Kapseln noch luftdichter als Kunststoffkapseln und können in Verpackungen aus Papier gelagert werden.