7. Oktober 2021, 12:07 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Einen Nistkasten für den Garten selbst zu bauen ist ein beliebtes DIY-Projekt für den Herbst, um den Vögeln im kommenden Jahr zu helfen. Wie man den Nistkasten für Höhlenbrüter selbst bauen kann und auf was man dabei sonst noch achten sollte, erfahren Sie in diesem Artikel.
Da die natürlichen Nistplätze immer seltener werden, kann man mit einem DIY-Nistkasten Naturschutz vor der eigenen Haustür oder im eigenen Garten betreiben. Für dieses Projekt lassen sich auch gut Holzreste verwerten. Außerdem ist dieses Projekt auch gut geeignet, um es zusammen mit Kindern oder Jugendlichen zu bauen. Wie man beim Bauen vorgeht, sehen Sie auch in unserer Video-Anleitung. Zudem bekommen Sie hier Tipps, auf was man beim Aufhängen und Reinigen achten sollte und wie groß das Einflugsloch sein sollte.
Übersicht
Was braucht man für den DIY-Nistkasten?
Zum Bauen des Nistkastens bieten sich 18 Millimeter dicke, wenn möglich sägeraue, Holzbretter an. Die besten Holzsorten für den Außenbereich sind Eiche, Robinie, Lärche oder Kiefer. Aber auch Fichte oder Tanne eignen sich, wenngleich diese nicht so robust sind. Bei letzteren Hölzern bietet sich etwas Holzschutzmittel an, damit der Nistkasten länger hält. Allerdings sollte man den Kasten nur mit umweltfreundlichen Mitteln behandeln, beispielsweise Leinöl oder Bio-Lasuren.
Material
- Holzbretter (20 x 150 cm,18 mm dick)
- Schrauben
- Nägel
- ggf. Schraubhaken zum Verriegeln (alternativ gehen auch Nägel)
- ggf. Bio-Holzschutzmittel
- ggf. Ringschrauben zum Aufhängen
Werkzeug
- Akkuschrauber
- Stichsäge
- Lochsäge (Durchmesser siehe Tabelle für Einschlupflöcher)
- Schleifpapier
- Schraubzwingen
- Zollstock und Schreinerwinkel
- Bleistift
- ggf. Pinsel
Tipp: Damit der Nistkasten Wind und Wetter besser trotzen kann, sollte man noch etwas Dachpappe auf der Oberseite anbringen.
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Auf was kommt es bei einem Nistkasten an?
Außen-Design und Preis der Immobilie sind den Vögeln nicht so wichtig, aber Qualität und die Art der Haustür müssen stimmen. Wichtig sind naturbelassene Materialien ohne Chemie. Nistkästen aus Holz isolieren vor Hitze und Kälte, aber auch Holzbeton oder Terrakotta eigneten sich gut. Häuschen aus Kunststoff dagegen haben den Nachteil, dass sie nicht atmungsaktiv sind. Im Inneren könne es schnell feucht werden und schimmeln.
Beim Bauen unseres Nistkastens hat sich die myHOMEBOOK-Redaktion an der Vorlage vom NABU orientiert. Die Front darf ruhig etwas länger sein, damit das Regenwasser gut abfließen kann. Zudem ist es wichtig, die Innenseite aufzurauen – beispielsweise mit einem Schraubendreher – damit sich die Vögel beim Ein- und Ausstieg festkrallen können. Einige Ablauflöcher (5 mm) im Boden zur Belüftung und Entfeuchtung sollte man auch nicht vergessen.
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Nistkasten selber bauen – Anleitung
- Holzteile abmessen, anzeichnen und zusägen.
- Kanten abschleifen.
- Gehrungsschnitt an der Rückwand (ca. 15 Grad).
- Einflugloch in Front und Marderschutz mit der Lochsäge aussägen.
- Innenseite aufrauen und Kerben einschlagen.
- Löcher in Boden bohren (5mm).
- Teile verschrauben.
- Front mit Nägel befestigen, damit man sie aufklappen kann.
- Unterseite der Front mit Schraubhaken oder umgeknickten Nägeln fixieren.
- Leiste zum Aufhängen anbringen.
- Optional am Ende lasieren.
Wie groß sollte das Loch im Nistkasten sein?
Die Größe des Lochs entscheidet, welche Vogelart in den Kasten reinschlüpft. Solche mit einem kleinen Loch heißen auch Meisen-Nistkästen. Sie sind sicher, weil räuberische Katzen oder Elstern nicht durch das Loch passen. Blau- und Tannenmeisen brauchen ein Loch mit nur 28 Millimetern Durchmesser, Kohlmeisen und Kleiber 33 Millimeter.
Der Naturschutzbund empfiehlt zudem, dass sich die Unterkante des Einstiegslochs 17 Zentimeter über dem Kastenboden befindet. So können Katzentatzen nicht an die Brut gelangen. Auch sollte man auf eine Ansitzstange vor dem Loch verzichten, denn diese könnte hungrigen Feinden eine Einstiegshilfe bieten. Die Durchmesser der Einfluglöcher im Überblick:
- Blaumeise, Tannenmeise, Haubenmeise, Sumpfmeise, Weidenmeise: 26 – 28 mm ø
- Kohlmeise, Feldsperling: 32 mm ø
- Trauerschnäpper, Haussperling: 32 – 34 mm ø
- Kleiber: 32 – 45 mm ø
- Star: 45 mm ø
- Gartenrotschwanz: 48 mm hoch, 32 mm breit (oval)
Wann sollte man den Nistkasten aufhängen?
Im Grunde kann man den Nistkasten das ganze Jahr über aufhängen. Werden die Nisthilfen im Februar angebracht, haben die Vögel noch ausreichend Zeit, das Nest zu beziehen und mit Laub, Moos und Zweigen so heimelig wie möglich zu gestalten. Ab Mitte März starten die meisten Singvögel mit ihrer Brut- und Aufzuchtphase, spätestens im April liegen dann in allen Nestern Eier.
Wo ist der beste Platz für den Nistkasten?
Nach dem Bauen kann man den Nistkasten an einem Baum befestigen. Der ideale Platz liegt im Halbschatten, keinesfalls in der prallen Sonne. Zudem sollte man den Kasten nicht nach Westen beziehungsweise zur Wetterseite ausrichten. Den Nistkasten hängt man am besten in zwei bis drei Metern Höhe auf. Beim Aufhängen sollte man darauf achten, den Baum möglichst wenig zu verletzen.
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Sollte man den Nistkasten reinigen?
Grundsätzlich muss man den Nistkasten nicht zwingend jedes Jahr reinigen. Zwar lautet die Empfehlung oft, dass man dies unbedingt tun sollte, um Jungvögel im Folgejahr vor Parasiten zu schützen. Doch diese werden oft sowieso übertragen, erläutert der BUND. Denn häufig tragen die Vogeleltern die Parasiten im Gefieder. Und Vögel leiden in einem erstmals benutzten Netz oft stärker unter den Schädlingen als in darauffolgenden Nutzungszyklen. Denn die Parasiten werden von Insekten und Spinnen gefressen – aber bis diese darauf stoßen, dauert es etwas. Die Empfehlung der Naturschützer: Den Nistkasten nur dann reinigen, wenn er voll ist oder es eine deutlich sichtbare Belastung an Parasiten gibt. Ansonsten einfach alles so belassen, wie es ist, um der Natur und den Tieren etwas Gutes zu tun.
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Wie und wann kann man ihn säubern?
Ende September ist die beste Zeit, um den Nistkasten von Vögeln auf Vordermann zu bringen und gründlich zu reinigen. Wer im Garten leere Nistkästen hat, sollte den Frühherbst zum Säubern nutzen. Und zwar bevor sich die Vögel zum Überwintern in den Nistkästen niederlassen. Oder bevor die neue Brutsaison beginnt. Achtung: Vögel, wie etwa Meisen, brüten mehrmals im Jahr. Entfernen Sie das Nest nicht zwischen den Brutzeiten! Achtung: Tragen Sie beim Reinigen Handschuhe! Alte Nester und Federn entsorgen Sie am besten sofort, nehmen Sie diese bloß nicht mit in die Wohnung. So verhindert man den Befall von Vogelflöhen.
Hinweis: Gartenbesitzer sollten beim Reinigen des Nistkastens auf chemische Reiniger oder Desinfektionsmittel verzichten, raten die Naturschützer. Es reiche vollkommen aus, wenn man den Kasten gründlich ausfegt. Bei starkem Parasitenbefall könne außerdem mit klarem Wasser und gegebenenfalls etwas Soda-Lauge geputzt werden.