Direkt zum Inhalt wechseln
logo Das Do-it-yourself-Portal für Haus und Garten
Baumarktpartner von myHOMEBOOK
OBI Logo
Sauber und sicher

Ökostrom ist nicht gleich Ökostrom

Windräder im Nebel
Ist mein Ökostromtarif gut für die Umwelt? Verbraucher sollten genau hinschauen, ob der Anbieter zum Beispiel auch in erneuerbare Energien investiert. Foto: Getty Images
dpa

4. April 2021, 4:11 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten

Wer Ökostrom bestellt, trägt oft vor allem zu einem Zertifikatehandel bei. Annabel Oelmann von der Verbraucherzentrale Bremen erklärt, woran Verbraucher ein nachhaltiges Angebot erkennen.

Artikel teilen

Die Energiewende vorantreiben, das wollen viele Verbraucher – und setzen deshalb auf Ökostrom. Doch ist der Strom, der aus der Steckdose kommt, dann wirklich nachhaltig produziert? Und verringert sich die Menge an konventionellem Strom dadurch? Es kommt darauf an, erklärt Annabel Oelmann von der Verbraucherzentrale Bremen im Interview.

Was zeichnet Tarife mit Ökostrom aus?

Annabel Oelmann: Unter Ökostrom versteht man Strom aus erneuerbaren Energien. Das bedeutet, dass er in Wind- oder Wasserkraftwerken gewonnen wurde, in Biogasanlagen oder mit Photovoltaik, also Solarstromanlagen. Anbieter müssen für die Menge, die sie als Ökostrom verkaufen wollen, Herkunftsnachweise beziehen.

Sind alle Ökostrom-Tarife gleich gut für die Umwelt?

Oelmann: Egal, welchen Tarif Sie wählen: Die physische Quelle Ihres Stroms ist davon unabhängig. Auch wenn Sie Ökostrom beziehen, kommt die Energie aus irgendeinem nahegelegenen Kraftwerk zu Ihnen. Ihr Stromanbieter muss für Ihren Ökostrom aber sogenannte Herkunftsnachweise kaufen. Ein Anbieter erwirbt Herkunftsnachweise für die Menge Strom aus erneuerbaren Quellen, die er seinen Kunden als Ökostrom verkauft.

Herkunftsnachweise aus Deutschland gibt es allerdings kaum. Grund dafür ist, dass in Deutschland der Ausbau der erneuerbaren Energien gesetzlich gefördert wird – über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Grüner Strom, der so gefördert wird, darf nicht gesondert als Ökostrom verkauft werden, sonst würden Anlagenbetreiber für denselben grünen Strom doppelt kassieren: über die Förderung und zusätzlich durch Verkaufserlöse.

Weil Herkunftsnachweise aus Deutschland kaum verfügbar sind, stammen diese meist aus dem Ausland. Anders ist dies bei Ökostromanbietern, die sich politisch für die Energiewende und wirtschaftlich für den EEG-unabhängigen Ausbau erneuerbarer Energien einsetzen. Entscheidet man sich für einen dieser Ökostromanbieter, unterstützt man deren ökologische Geschäftspolitik und somit indirekt auch die Energiewende in Deutschland.

Mehr zum Thema

Worauf sollte ich bei der Suche achten?​

Wenn Sie Ökostrom beziehen möchten, sollten Sie einen Tarif mit einem Label wählen, das ein Mindestmaß an Energiewendenutzen garantiert. Das sind das ok-Power-Siegel und das Grüner-Strom-Label. Beide Labels garantieren zudem, dass die Ökostromanbieter nicht an Atomkraftwerken, neuen Steinkohlekraftwerken und Braunkohlekraftwerken beteiligt sind.

Von diesem Grundsatz darf nur im Einzelfall abgewichen werden, beispielsweise wenn die Beteiligung vor dem Jahr 2015 geschlossen wurde (Grüner-Strom-Label). Auch die bei Eco-Top-Ten gelisteten Tarife erfüllen ähnlich hohe Ansprüche.

Aktuelle Angebote entdecken
OBI Logo
Anzeige
Deine Datensicherheit bei der Nutzung der Teilen-Funktion
Um diesen Artikel oder andere Inhalte über Soziale- Netzwerke zu teilen, brauchen wir deine Zustimmung für diesen .
Sie haben erfolgreich Ihre Einwilligung in die Nutzung dieser Webseite mit Tracking und Cookies widerrufen. Sie können sich jetzt erneut zwischen dem Pur-Abo und der Nutzung mit personalisierter Werbung, Cookies und Tracking entscheiden.